Den Kunstreiz birgt die Möglichkeit der Zusammenschau von Vergangenheit in Form gewesener Unversehrtheit des Ursprungsmaterials bis in eine zukünftige utopische Daseinskonzeption hinein; beides verkörpert in der Präsenz des Kunstwerkes. Dieses konjunktivistischste Vorhaben wird durch einen regelrechten „Evokationspluralismus“ realisiert: Die Bildelemente, die Angelika Janz in ihren Texten verwendet, werden durch ihre Verunkenntlichung derart verfremdet, daß durch den Drang der Rezipienten zur Monosemierung ein bedeutungsmäßiger „Vielmehrwert“ entsteht, da so viele Umwege begangen werden wie es verschiedene Einstellungen zu und Erfahrungen mit Texten gibt. Das Fragment ist somit Anfang aller Förmlichkeit, die wiederum eine Erweiterung fordert (genauso wie der Inhalt, den sie verkörpert). Das Verfahren scheint im Spekulativen zu schweben, jedoch bedeutet es lediglich die Pflicht zum Offenhalten von Kunstsprache; der vorläufige mögliche Abschluß wird durch die Rezipienten besorgt.
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Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung an die visuellen Arbeiten von Angelika Janz. Und nicht zuletzt, Michael Gratz über Angelika Janz‘ tEXt bILd