Adabei

Vorbemerkung der Redaktion: Gerne weisen wir auf lit21.de, den literarischen Metablog hin:

Der Perlentaucher lanciert lit21.de, ein literarisches Metablog, das literarisch relevante Texte und Informationen aus Blogs, Zeitungen und Radios bündelt und als konzentrierten Neuigkeitenstrom darstellt. Das neue Metablog lit21.de bündelt den Feed von literarisch relevanten Blogs, Zeitungsadressen und anderen Quellen deutscher Sprache. Auf die Idee haben die Betreiber die Autorenblogs einiger Verlage – etwa Hundertvierzehn.de – aber auch Literaturblogs von Autoren und Kritikern und Websites von Radiosendern gebracht. Einzeln agieren sie recht isoliert und verloren in den Weiten des weltweiten Netzes. Gebündelt bringen sie einen intensiven Strom literarisch interessanter neuer Inhalte.

lit21.de ist eine Art öffentlicher RSS-Reader, ein Feed-Aggregator. RSS-Feed wurde maßgeblich von dem jung verstorbenen Internetpionier Aaron Swartz miterfunden, der dieses standardisierte Format für Netzinhalte als Instrument einer sich universalisierenden Öffentlichkeit ansah. Lit21.de hat auch einen eigenen RSS-Feed, den man etwa in Feedly und anderen Readern abonnieren kann.

Privat kann man Feeds in Feedreadern wie Feedly abonnieren. Aber in den netzfeindlichen Kultursphären, in denen sich Literaturblogger und Online-Journalisten hierzulande noch bewegen sind, sind Begriffe wie „RSS“ und „Reader“ Fremdwörter, die zu lernen man nicht auch noch Zeit und Kapazität hat. Also serviert der Perlentaucher den Feed.

Lit21.de verlinkt von den Teasern aus immer direkt auf die Originalquellen. Der Perlentaucher bietet auch einen Newsletter an, der einmal wöchentlich auf die neuesten Inhalte der Quellen verweist. Die Hoffnung ist, dass sich das literarische Gespräch mit den Mitteln des Netzes wieder verdichtet, vernetzt und intensiviert. Lit21.de soll nach Maßgabe der Betreiber vor allem ein Instrument der Information sein, es geht es um deutschsprachige Blogs und Websites, die sich mit Literatur auseinandersetzen, nicht unbedingt um Blogs, die sich selbst als Literatur verstehen. Auch Branchennews oder andere Kulturinhalte wollen die Betreiber hier vorerst nicht bringen.

Die Betreiber haben alle Blogs und Urheber gefragt, ob sie mit der Präsentation ihrer Teaser auf lit21.de einverstanden sind – und der Zuspruch und das Interesse waren sehr groß. Der Perlentaucher bündelt zur Zeit knapp fünfzig Quellen und KUNO freut sich von Anfang adabei zu sein.

 

 

Weiterführend →

Erinnerung wird zunehmend auf neue Technologien ausgelagert. Das Grundproblem der Erinnerungskultur, der Zeugenschaft, der Autorschaft, ist die Frage: Wer erzählt, wer verarbeitet, wem eine Geschichte gehört? – „Kultur schafft und ist Kommunikation, Kultur lebt von der Kommunikation der Interessierten.“, schreibt Haimo Hieronymus in einem der Gründungstexte von KUNO. Die ausführliche Chronik des Projekts Das Labor lesen sie hier. Diese Ausgrabungsstätte für die Zukunft ist seit 2009 ein Label, die Edition Das Labor. Diese Edition arbeitet ohne Kapital, zuweilen mit Kapitälchen, meist mit einer großen künstlerischen Spekulationskraft. Eine Übersicht über die in diesem Labor seither realisierten Künstlerbücher, Bücher und Hörbücher finden Sie hier.

Zum Thema Künstlerbücher finden Sie hier einen Essay sowie einen Artikel von J.C. Albers. Vertiefend auch das Kollegengespräch mit Haimo Hieronymus über Material, Medium und Faszination des Werkstoffs Papier.