things change

 

n (nahe dem verbergen)

ich habe im traum geredet. es war peinlich, sagt laura. du hast von meinem mann erzählt. der arzt musste tief schneiden. so fest sitzt eben die vergangenheit. lauras mann ist musiker. du sollst mein violoncello sein. doch heute fragt er, wo sie gewesen wär. was ich gesagt, weiß ich nicht. ich war im wald. aus dem unterholz hob ich mir einen prügel. mit ihm schlug ich die stämme der schöngewachsenen fichten und tannen. die mit dem besten klang werden zu instrumenten, geigen, bratschen, gamben. aus den dumpfen mach ich mir einen kahn.

 

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Anmerkung der Redaktion: things change ist eine Reihe von 13 Short-Shorts, kurze Kurzgeschichten. Diese konzentrierten Prosastücke sind schlichterdings nicht ganz einfach, beunruhigend oder schmerzend. Fast alle sind hintersinnig und mindestens doppelbödig. Einige bringen im Kopf des Lesers eine – kleinere oder größere – Welt zum Erblühen. Oder auch zum Verwelken.