t (stolpern zum ich)
den sand hab ich in kleinen gläsern verwahrt. bald werde ich sie zu meiner sammlung stellen. sand hat alle farben . weiß wie schnee. rot wie blut. schwarz wie ebenholz. eine schneewittchensammlung. ich komme nach hause. das liegt unter dem viadukt. im garten sind leute zu sehen. sind meine kinder wieder eingezogen? ich habe ihnen geschenke mitgebracht. sie lächeln. das ist lieb, aber das und auch das haben wir schon. sie haben augen wie glas und sprechen kaum vernehmlich wie hinter wattewänden. es fehlt gerade noch, dass sie durch mich hindurchgingen. und du? jetzt kannst du mich kennenlernen.
***
Anmerkung der Redaktion: things change ist eine Reihe von 13 Short-Shorts, kurze Kurzgeschichten. Diese konzentrierten Prosastücke sind schlichterdings nicht ganz einfach, beunruhigend oder schmerzend. Fast alle sind hintersinnig und mindestens doppelbödig. Einige bringen im Kopf des Lesers eine – kleinere oder größere – Welt zum Erblühen. Oder auch zum Verwelken.