Ich lag auf ihrer schwelle
Ich wußte sie komme da raus
Dann kam sie von der arbeit
und ging in ein anderes haus
Ich legte mich dort auf die schwelle
da kam sie aus ihrer tür
Ich kann das rätsel nicht lösen
lieg immer noch hier zur kür
Der mond schnitt die flanke des bären
als ich nach hause ging
da bin ich eins kriegen gegangen
bis das ich zu lallen anfing
Dann hab ich sie angerufen
andauernd besetzt bei ihr
Auf einmal rief sie an: du hast dich
bestimmt gekreuzt mit mir
Ich kam zu ihr gegen vier mit
ner halben flasche port
Die nacht hatte ich bestochen
Der mond berief seinen cort
Wir brachten den dielen das opfer
und teilten luft und wein
Wir lagen inn armen des bären
Er sollte honigsatt sein
feb 85
***
Zeitgefährten von HEL, KUNO 2017
Die Zeitgefährten sind zwischen 1977 – 2008 entstanden, es sind Gedichte für Einzelne, Kopf-, Brust- und Kniestücke, Porträts von Freunden, Kollegen, gereimte Rezensionen, Liebesgedichte, Minnesang und Totenreden, aus 33 Jahren und 7 Städten. In diesen Gedichten spürt HEL das Existenzielle im vermeintlich Banalen auf. Er hat es hat es nicht nötig, Fiktion zu erfinden … die Fiktion existiert bereits.
Weiterführend →
Eine Würdigung von HEL findet sich hier. Eine faszinierend langer Briefwechsel zwischen Ulrich Bergmann und HEL findet sich hier. Eine Hörprobe des Autors findet sich auf MetaPhon.