erscheint der morgenstern
der falke der gestirne
zerreißt das licht dem mond
im schoß des himmels
bleiben stücke fleisch losgelöst
zurück wie wurzeln und keime
unterm messer dem werkzeug
des tags heißt schaffen spalten
an jedem ende bestimmt der tod
das sichelrad der ernte die zeit
im ablauf der liebe die intervalle
am scheideweg frag ich
welches gefäß kopf oder schale
fängt noch die ganze substanz auf
die geschöpft im fließen wird
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kindheit und kadaver, Gedichte von Holger Benkel, mit Radierungen von Jens Eigner. Verlag Blaue Äpfel, Magdeburg 1995. Eine Rezension des ersten Gedichtbandes von Holger Benkel finden Sie hier.
Weiterführend →
In einem Kollegengespräch ergründeln Holger Benkel und A.J. Weigoni das Wesen der Poesie – und ihr allmähliches Verschwinden. Das erste Kollegengespräch zwischen Holger Benkel und Weigoni finden Sie hier.
Gedanken, die um Ecken biegen, Aphorismen von Holger Benkel, Edition Das Labor, Mülheim 2013
Essays von Holger Benkel, Edition Das Labor 2014 – Einen Hinweis auf die in der Edition Das Labor erschienen Essays finden Sie hier. Auf KUNO porträtierte Holger Benkel die Brüder Grimm, Ulrich Bergmann, A.J. Weigoni, Uwe Albert, André Schinkel, Birgitt Lieberwirth und Sabine Kunz.