Die Buchkünstlerin Ellen Norten blättert für KUNO im Rübezahl. Hat sie sich verblättert oder das Thema einfach nur anders aufgefächert?
Ein Buch ohne Druckfehler ist unanständig.
V. O. Stomps
Wie kaum eine andere Galerie in Deutschland hat ‘Der Bogen’ in Arnsberg immer Wert auf die handwerkliche Erarbeitung von Künstlerbüchern gelegt. Diese Aura der Einmaligkeit reicht von den Materialbüchern des Jürgen Diehl, über die Schland-Box von Peter Meilchen, bis hin zu Haimo Hieronymus und A.J. Weigonis Erkundungen über die Möglichkeiten der Linie zwischen Schrift und Zeichnung findet sich eine Vielfalt des Ausdrucks, die ihresgleichen sucht.
Diese Tradition setzt mit einer Katalogreihe fort. Die quadratische Form der Kataloge hat sich als praktische Größe für die Abbildungen erwiesen. Dem Alphabetikon Katalog von Haimo Hieronymus folgte die mit dem lime_lab ausgezeichnete Wortspielhalle von Sophie Reyer und A.J. Weigoni, das von Karl Hosse angeregte Gezeitengespräch und die von Stephanie Neuhaus initiierte Super Speed Art Exhibiton Tour.
Im Katalog Partiale trifft der Formerfinder Hieronymus auf den Allegorienschöpfer Weigoni. In diesem Projekt entsteht eine leise Schwingung, eine Vibration in der Oberfläche von Bild und Text. Nicht Kreise oder Linienkonstrukte für sich, sie sind eingebunden in eine Gesamtabsicht der Komposition. Aufgelöste Flächen in beständigem Schwingen, im Gespräch mit den Lineaturen. Es geht den Artisten um ein raffiniertes Spiel mit den Wechselwirkungen von Verschriftlichung, Verbalem und Visuellem. Bildwirksam steht die Gedichte an der Scheidegrenze zwischen Bild- und Bedeutungsträgern. Der Betrachter wird zum Spurensucher.
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Weiterführend → Zum Thema Künstlerbucher lesen Sie bitte auch den Artikel von J.C. Albers. Vertiefend auch das Kollegengespräch mit Haimo Hieronymus.