Rückblick

 

An dem Tag (ein Dienstag),
an dem die Theorien anfingen
mit ihren Konsequenzen Ernst zu machen,

d.h. ein riesiger Schrödinger-
STRUMPF oder SCHLUPF (das weiß man nicht)
die Maschen der Raum-Zeit zerriß,

plötzlich alle top-Quarks TRUDELTEN
(Kramer), und zwar chaotisch, d.h.
ein sog. von-Neumann-KUCHEN entstand:

eine Schönheit, aus der 1 Vögelchen flog
(vermutet ein Higgs-Teilchen), zwitschernd,
an dem die gesamte web-Wissensgesellschaft

sich zur ersten Massenmasturbation
im Internet traf, und ein gentechnisch
erzeugter JAPANER mit nachts nach-

wachsenden Extremitäten alle Kinder
entzückte … entstanden seltsame
Sorgen in uns; für kurze Zeit.

 

 

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Der Lyriker, Essayist und Aphoristiker Maximilian Zander ist am 21.11.2016 im Alter von 87 Jahren in Castrop-Rauxel gestorben. Seit Mitte der 1990er-Jahre veröffentlichte Zander Gedichte und Aphorismen. Seine lakonischen (immer wieder auch metalyrischen) Gedichte, die u. a. in Literaturzeitschriften wie ndl, Muschelhaufen, Faltblatt und Anthologien wie Axel Kutsch, Versnetze (2005) oder Theo Breuer, NordWestSüdOst (2003) sowie in bislang vier Gedichtbänden erschienen, setzen sich auf ironisch-distanzierte Art und Weise mit Alltag und Gesellschaft aus der Sicht eines welterfahrenen Menschen auseinander.

Weiterführend →

Lesen Sie auch seinen Essay über Lyrik. – Poesie ist das identitätsstiftende Element der Kultur, KUNOs poetologische Positionsbestimmung.