Beichte des Teufels bei einem großen Staatsbedienten

 

Ich hatte vor mehreren Jahren das Glück, einen Staatsmann von Belesenheit, von noch mehr Witz, noch stärkerer Phantasie und stärkster Hypochondrie zu kennen und aus seinem Munde die eingebildete Beichte zu erfahren. Seitdem mußte der kränkelnde Beichtvater mit Tod abgehen – wohin, weiß man nicht, falls nicht der Beichtsohn ihn aus Achtung zu sich abgeholt. Der brave Beichtiger wird im folgenden Beichtzettel nur unter dem Namen »unbescholtener Staatsbediente« aufgeführt, da wohl jeder, der ihn persönlich kennt, den Namen ergänzt.

Der Kardinal Richelieu hatte, wie bekannt, seine Stunden, wo er sich für ein Pferd ansah und wie eines trabte und ansprang und so weiter; kam er wieder zu sich, so wußte er freilich am ersten, wen er dafür zu halten habe, welches Land für sein Trauer-, Pack- und Lehn-Pferd, und welches für sein Freuden- und Paradepferd. In der medizinischen und politischen Geschichte erscheinen dergleichen sieche Staatsmänner voll fixer Ideen häufig. Darunter gehörte nun der gedachte Beichtvater des Teufels, der unbescholtne Staatsmann, ebenfalls; langes Sitzen am Sessions und Schreibtisch und an deren Nachtischen, dem Eß-, Trink- und Spieltisch, und am Ende gar der Abschied und die Ungnade hatten dem Manne vermittelst des Körpers mehr Verstand genommen, als wenige besitzen, und ihn zuletzt ganz toll über andere gemacht, und dann toll in und für sich selber.

Schon eh‘ der Verfasser dieses – der, nach neuerer Wort-Spiel-Sucht zu reden, die Beichte einer Beichte beichtet – das Nähere durch den Staatsmann selber erfuhr, kam es früheren Bekannten desselben bedenklich vor, daß er das Talent des mailändischen Arztes Cardan besessen, im Finstern jede Gestalt nicht so wohl erblicken zu lassen – was sich mit einem gesunden Staatsmann weit eher vertrüge – als die selber zu erblicken, die er eben sehen und erdichten wollte. Wie oft sah er im Schwarzen der Nacht Schwarze der Goldküste und beklagte seinen – Magen!

Darauf geriet der – außen plagende, innen geplagte – Mann nach langem Lesen von Legenden um die Goldstücke oder Münz-Köpfe endlich aufs Lesen der Legenden um die Nimbus- und Glorien-Köpfe.

Wer nun von uns die Legende des Jakobs de Voragine, wie er, in Händen gehabt, erinnert sich leicht daraus, daß die heilige Margaretha den Teufel, der zu ihr (gewiß in keiner frommen Absicht) gekommen war, so lange abprügelte, bis sie ihn dahin brachte, vor ihr seine Ohrenbeichte abzulegen. Sehr weiche Seelen kann vielleicht der Beichtsohn, der Teufel, dauern, der früher zur Pönitenz als zur Beichte kam, wie man einen Angeklagten stets früher auf die Folter als zum Bekenntnis bringt; aber der Pein-Rechts-Lehrer weiß, daß man sogar geringe Verbrecher oft, wie durch elektrische Peitschen, um Wahrheits-Funken halbtot schlagen muß, bis man nur so viel Licht in der Sache bekommt, daß man sie halb lebendig lassen kann.

Wir kommen auf den unbescholtnen Staatsmann zurück. Einst am Vigilien-Abende seines Geburtsfestes fühlte er sich ungewöhnlich krank und fromm – das Wiegenfest brachte ihn aufs Sargfest – der Schluß, man sterbe am letzten Tag seines eignen Jahres leicht, weil man am ersten desselben geboren worden, leuchtete ihm ein – seinen Tod und den Teufel dacht‘ er sich immer gern beisammen – seine Gabe, im Finstern Beliebiges zu ersehen, wurde reger durch die Scheu davor – – nach so vielen Angst-Gedanken fiel er endlich gar auf die Knie, um womöglich ins Beten zu geraten.

Da erschien ihm der Teufel – anständig gekleidet, nämlich (wie es der unbescholtene Staatsbediente auch war) ganz schwarz, als geh‘ er in Gesellschaft oder an den Hof oder zur Beichte – ein schwacher Ordensstern in Form des Morgensterns oder Luzifers verzierte den dunkeln Brust-Grund ganz artig – Horn, Huf und Schwanz fehlten natürlich als zu schwerfällige Krönungs-Insignien, die jeder Fürst überall am Traualtar und Beichtstuhl wegläßt – kurz der Teufel konnte sich im ganzen sehen lassen.

Der große Staats- und Hofbediente, der ihn leicht erkannte, aber zum Schein, als ob er ihn für etwas Besseres hielte, auf den Knien verblieb, fragte verbindlich, wen er so spät um 12 Uhr das Glück habe, vor sich zu sehen. –

Der Teufel verbeugte sich und hob – weil er einen so ernsten, schwarzen, tonsurierten und knienden Mann am leichtesten für einen Beichtvater halten konnte – an, wie folgt:

»Ehrwürdiger lieber Herr, ich bekenne gern vor euch, daß ich zwar ein Teufel, aber kein sonderlicher Heiliger bin, sondern nur der beigeordnete Genius eines Staatsmännchens, das ich so und so geleitet habe. Übrigens bin ich so gut wie die beste Welt und lasse mich finden. Freilich hat meine Großmutter von ihrem siebenten bis in ihr 18tes Jahrhundert (nach Voigts Berechnung) neun Millionen Hexen ins Scheiterhaufenfeuer gelockt und sie zu Pulver gebraten für ihre Zähne; wiewohl sie sich darüber leicht mit ihrer Vorliebe für das weibliche Geschlecht entschuldigt, das, wie sie sagt, von niemand so sehr gehasset werde als von Weibern, sogar von alten. Indes war die Gute früher bei Jahren als Eva und ich. Ihr Mann, mein guter Großvater, zündete eintausendachthundertundsieben Kriegsfeuer an, um sich warm zu halten durchs Kalt-Machen der andern. Sein Enkel, ich, hat durch das große Staatsmännchen, dessen chevalier d’honneur et d’atour ich bin, bloß drei Sukzessions-Kriege und anderthalbe Antezessions-Kriege angezündet und gewiß mehr nicht; denn seine Zünd-Rute, der Fürst, war gar zu kurz; – und so geh‘ ich denn zur Beichte meiner Sünden, die ich weniger begangen als eingegeben, nicht ohne jenes Bewußtsein von Unschuld über, das ein armer Teufel wohl mehr braucht als irgendein anderer.

Ich bekenne, ehrwürdiger, an Gottes Statt hieher gesetzter Herr, daß ich nach der leider wankelmütigen und vielleicht nicht ganz unverdorbnen Natur der Teufel mein Staatsmännchen zu leidlichen Verführungen seines Fürsten verführet habe. Es war aber nicht eine Versuchung in der Wüste, sondern eine in der Gesellschaft. In der Tat bekam das große Staatsmännchen bald – so wie Muhammed die fallende Sucht – eine steigende und benutzte sie, wie der Prophet seine, erträglich; er stieg wie gute Falken, um zu stoßen. Wenn der Teufel (nach Luther) Gottes Affe ist, so konnte das Staatsmännchen bei seinem Fürsten als dem göttlichen Ebenbilde schon nichts weiter werden als das Affen-Äffchen.

Ich und das Männchen fanden bald Gründe, warum, wenn nach dem römischen Rechte sogar für den natürlichen Vater die Kinder nur Sachen, aber keine Personen sind, sich dies noch mehr für den Landesvater und dessen Landeskinder reflektiere; dies brachte auf mehr Schlüsse. Da nach den Rechten ohnehin kein Vertrag präsumiert wird, schlossen wir beide, so gilts am stärksten vom wichtigen contrat social; viel lieber gelte ein Völkerrecht als das Volksrecht, sagten wir drei.

Ich bekenne wohl, ehrwürdiger Herr, daß ich freilich durch den Staatsmann den Hof-Zucker, wie jeden Zucker, durch Kriegs-Blut abklärte und raffinierte. Doch wollt‘ ich mich entschuldigen, wollt‘ ich nicht gerade beichten. Gewiß die meisten Opern, Kriege, Jagden und Konzerte wurden bloß zum Besten der Armen gegeben, welche dabei augenscheinlich gewannen an Zahl oder Bevölkerung – ich sorgte durch ihn für die klügere Stimmen-Minderzahl, so daß die gemeine Mehrzahl nichts im Leibe hatte als den Magen – wir beiden ließen gegen drei Dichter, die verhungerten, stets einen Kastraten ersticken an Fett, der sie ab- und nachsang und ersetzte – und wenn wir gerade den Hauptsachen ihren faulen Gang zuließen, so geschah es gewiß nur in der Überzeugung, wie schwer ein Mensch zu bessern ist, geschweige ein Land, da man jenen wie eine Saite zu spannen, dieses aber wie eine Glocke gar einzuschmelzen und umzugießen hat, will man sie in einen andern Ton umstimmen. Ich sage, ehrwürdiger Herr, dies könnt‘ ich sagen, wenn ich nicht beichten wollte.

Ich bekenne gern, daß ich den guten Staatsmann vielleicht mehr zur Habsucht angeleitet, als er oder ich wird entschuldigen mögen. Nur ists schwer anders zu machen; im höhern Stand teilen sich Verschwendung und Geiz in Vater und Sohn; jeder von beiden muß davon eine Rolle übernehmen; so wie entweder der Flachs dem Leindotter oder dieser jenem aufgeopfert werden muß. Wenn sonst in alten Zeiten der Teufel selber das Geld getragen brachte: so sieht er in den neuern – wo er seinen Freunden nicht anders erscheinen kann als unsichtbar in ihrem Ich in der Gestalt desselben – sich darauf eingeschränkt, daß er es ihnen bloß mit den Händen ihres eignen Leibes geben darf. Und so, ich bekenn‘ es, reichte ich meinem guten Prinzipal und Staatsbedienten viel, Rittergüter, Ehren- und Unehren-Posten und Bank-Kapitalien. Sein eigner Prinzipal, den er dabei einzuschläfern hatte, fand sich wie ein fett eingeschlafner Dachs bei dem Erwachen aus dem Winterschlafe abgemagert wieder; aber kann ein Fürst, den so vieles beunruhigt, die Ruhe des Schlafes zu teuer bezahlen, er, der das Land, d.h. einen Elefanten, als Schoß und Lieblingstier tragen muß? – Das Gewissen des Staatsmanns war leichter in Ruhestand zu versetzen; er konnte solches, wie der Stockfisch seinen Magen, heraustun und ausleeren und dann wieder zurückschlucken und beladen; ja er bekehrte sich wöchentlich ein paar Mal und versicherte oft, falls er verdammt würde, so sei er so unschuldig als einer.«

Hier stutzte der Beichtvater des Teufels oder der unbescholtene Staatsbediente etwas und schüttelte bewegt den Kopf.

»Es ist aber Faktum«, fuhr der Beichtsohn fort. »Noch bekenn‘ ich, ehrwürdigster Pater, daß ich, sollte der Titel: Vater der Lügen der meinige bleiben, den Staatsmann zu meinem Sohne und Mantelkind und Erben an Sohnes Statt angenommen. Der blaue Dunst, den wir machten, ging als das größte Blaufarbenwerk im Lande. Indes blieb er stets ein Freund jeder andern Wahrhaftigkeit und haßte herzlich jede Lüge, die man ihm sagte; denn eben aus Liebe zu Wahrheiten behielt er die seinigen bei sich, wie der Kamtschadale den Tabakrauch aus Liebe zurückschluckt, und darum sollten andere die ihrigen vor ihm, wie Deutsche den Rauch, zum Genusse ausblasen und dadurch mitteilen. Dennoch hatte ein solcher Mann von Wort, von nichts als Wort und Worten bei vielen für zweideutig gegolten; ordentlich als wenn ein Mann keine Farbe hielte, der ja eben den ganzen Cour-Abend darauf sinnt, mehr als eine und jede zu haben und zu halten.

Noch eine und zwar die letzte Sünde, ehrwürdigster alter Pater, möcht‘ ich fast mit einer Spaßhaftigkeit beichten, die wohl zu groß für den Beicht-Stuhl, aber nicht für meine vorige Harlekins-Rolle im altdeutschen Lustspiel wäre; es betrifft sogenanntes Geschlecht. Was vom vorigen Erobern der Besitzungen gilt, dies gilt wohl noch stärker vom Erobern der Besitzerinnen; kein Teufel erscheint einem Manne oder Weibe mehr körperlich als Suc- oder Incube, sondern er fährt in dessen Ich und verdoppelt dasselbe daselbst. Wie es nun jetzt immer zweiunddreißig natürliche Kinder (zum Glücke) gegen einen unnatürlichen Vater gibt so hatte auch mein Staatsbedienter deren bloß in der Residenz 67, vielleicht nach der Zahl seiner Jahre. Die Landstädte und Dörfer waren für ihn Filiale oder Töchter – kirchen.«

– Hier (versicherte mich der hypochondrische Staatsbediente) hab‘ er nicht mehr knien können im Beichtstuhl, sondern den Kopf erhoben, aber der Teufel habe sogleich seinen tiefer gesenkt und dann mit etwas Lächeln fortgefahren:

»Wie gesagt, Ehrwürdigster, das Staatsmännchen versah als flinker Altarist am Altare der schönsten Meergöttin, der nachherigen Hausfrau des Feuergottes, der nachhinkte, wenn sie vorschwamm, seinen Dienst ganz gut.

Sollt‘ ich wieder Schuld haben wie bei der Lüge: so führ‘ ich wieder an, daß er gleichwohl kein lauer, sondern ein so aufrichtiger Freund und Liebhaber jeder weiblichen Unschuld war, als nur der Gott der Nach-Paradiese der ersten Unschuld, nämlich der der Gärten, sein kann; denn jeder wahren Heiligen, beteuer‘ ich, setzte der Treffliche nach, bis in die Nonnenklöster hinein, ja eine heilige ewige Jungfrau hätte er ungeachtet seiner Staatslast täglich wie ein Nikodemus spät besucht und nur wie dieser den Heiligen-Schein vor den Pharisäern vermieden. Daß ich guter Teufel dies zuließ, ja unterstützte, legt, hoff‘ ich, Ehrwürdigster, wohl am besten meine Absicht dar und verringert vielleicht die Pönitenz, Pater! Bloße Reliquien einer Heiligen, die bekanntlich schon uns Teufel von jeher verjagten, solche bloße tote Knochen und Überbleibsel einer dahingeschiedenen Jungfrau zogen ihn niemals an, sondern machten ihn kalt; nur die Reinsten[74] sollten sich vor ihm sehen lassen, und der Redliche sagte oft, sie seien gar nicht zu bezahlen, und klagte halb darüber. So sehr wußte er das jungfräuliche Herz zu schätzen, das (so sagt‘ er in einer passenden Bildnerei) wie ein neugebautes Schiff zum ersten Male in wahre Flammen aufschlägt, wenn es auf Walzen ins Weltmeer einrollt, indes es später im kalten Salz- und Seewasser nur in phosphoreszierenden Flammen zieht, die es weder macht noch teilt.

Was des Staatsmannes übernatürliche Kinder anlangt, um die paar ehelichen so zu nennen: so sorgte er eher zu viel und zu landesväterlich für sie und gab für sie das Land durch verschiedene Auflagen als eine in usum Delphini und Delphinorum heraus; was ich aber fremder Schätzung überlasse.« – Hier legte der Beichtvater oder Staatsbediente die Hand an den eignen Kopf anstatt auf den schuldvollen, der zu absolvieren war.

»Dies sind inzwischen meine Sünden,« fuhr der Teufel fort, »sowohl die großen als die größten. Aber ferne sei es von uns beiden, ehrwürdigster Vater, daß ich Sie, die Sie weder Tod noch Mordsünden kennen, mit Ihrem sehr sichtbaren Schmerz über meine Beichte bestäche zu irgendeiner versüßten Pönitenz. – Nein! sondern ich will, um nur recht zu büßen, gerade von hier aus in einen frömmsten Leib und Geist – in Ihren fahren, Herr Pater!«

Weg war der Teufel; und die Ungewißheit seines Aufenthaltes setzte den unbescholtenen Staatsbedienten ordentlich in wahre Verlegenheit. »Es ist in jedem Falle sehr verdrüßlich, Bester,« – fuhr er fort gegen mich in jener hypochondrischen Zweideutigkeit, die vor andern sich gern in Mutmaßung verkleiden will »wenn man nach einer so höchst dummen Vision sich in noch dümmern Stunden einbildet, man habe wirklich den Teufel im Leib, Vortrefflichster! Man wird irre an sich selber, wenn man den Exorzismus der Taufe sich sonach wie das Edikt von Nantes widerrufen denkt.«

Hier ergriff ich die Gelegenheit, dem unbescholtenen Staatsmann meine Achtung zu bezeigen durch meine leichte Erklärung seiner Erscheinung. Ich ersuchte ihn, sich bloß ähnliche Täuschungen aus Moritzens und fast aller Seelenlehrer Magazinen zurückzurufen, worin die unleugbarsten Beispiele reden, daß viele kranke Menschen sich doppelt gesehen; in diesem Falle hab‘ er, fuhr ich fort, den Trost, daß er bloß sich selber für den Teufel genommen, und daß Beicht-Vater und Beicht-Sohn oder die Dreiheit von Staatsmännchen, Staatsbedienten und von dem aus beiden ausgehenden bösen Geist nur ein Wesen gewesen.

Der Greis sann etwas stark darüber nach; als ich aber ihn näher befragte, ob ihm das vermeinte Beichtkind etwas anderes bekannt, als was er schon gewußt, und ob er nicht selber über frappante Beziehungen stutzig geworden – und da ich ihm vorstellte, daß er Kraft und Witz und Scherz überflüssig besitze, um den Buffos-Charakter des Teufels in altchristlichen Mysterien jedesmal zu soutenieren und zu improvisieren – und als ich endlich bemerkte, daß nur die Finsternis ihn verhindert hätte, die Ähnlichkeit zwischen seiner und der teuflischen Gesichtsbildung wahrzunehmen: so fuhr der Greis, nach einem flüchtigen Überrechnen, wie erwachend aus einem schweren Traume, freudig nach meiner Hand und schüttelte sie mit den Worten: »Wahrlich, Freund, jetzt haben Sie absolviert, und zwar mich; aber wo hatt‘ ich meine Augen, Schönster!«

 

 

 

Jean Paul, Gemälde von Heinrich Pfenninger, 1798

Weiterführend

In 2022 widmet sich KUNO der Kunstform Novelle. Wir gehen davon aus, daß es sich bei dieser literarischen Kunstform um eine kürzere Erzählung in Prosaform handelt, sie hat eine mittlere Länge, was sich darin zeigt, dass sie in einem Zug zu lesen sei. Und schon kommen wir ins Schwimmen. Als Gattung läßt sie sich nur schwer definieren und oft nur ex negativo von anderen Textsorten abgrenzen. Daher stellen wir in diesem Jahr alte und neue Texte vor um die Entwicklung der Gattung aufzuhellen.