Autor: Adalbert Stifter

Müdigkeit

  Ich hab‘ geruht an allen Quellen, Ich fuhr dahin auf allen Wellen, Und keine Straße ist, kein Pfad, Den irrend nicht mein Fuß betrat.   Ich hab‘ verjubelt manche Tage, Und manche hin gebracht in Klage, Bei Büchern manche…

Bunte Steine

Weil es unermeßlich viele Steine gibt, so kann ich gar nicht voraus sagen, wie groß diese Sammlung werden wird. Es ist einmal gegen mich bemerkt worden, daß ich nur das Kleine bilde, und daß meine Menschen stets gewöhnliche Menschen seien.…

Der Wald, das Bier und der Dichter

Auf diesem Anger, auf diesem Wasser ist der Herzschlag des Waldes. „Stifter war der erste Naturtourist“, meint Reinhold List, der Tourismuschef des österreichischen Böhmerwalds, zu einer Zeit, als Nature Writing noch keine literarische Gattung der fiktionalen oder nicht-fiktionalen Naturbeschreibung war.…

Neues ergründen

  Wie groß auch der Reichtum des schon zutage Geförderten ist, so ist der des Unbekannten doch noch unendlich größer und größer, und die Menschen haben unaufhörlich zu lernen, teils um Neues zu ergründen, teils um das Vorhandene sich einzuprägen.…

Das Beste

  Das Beste, was ein Mensch für einen andern tun kann, ist doch immer das, was er für ihn ist.       Weiterführend → Ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.

Der wahre Künstler

  Der wahre Künstler stellt sich die Frage gar nicht, ob sein Werk verstanden werden wird oder nicht.       Weiterführend → Ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.

Freiheit

  Freiheit ist also nicht die Erlaubnis zu jeder möglichen Tat, das wäre nur Freiheit für einen und Sklaverei für den andern, und würden wir alle insgesamt diese Freiheit ausüben wollen, so wäre ein Krieg aller gegen alle die Folge,…

Letztes Lied

  Liebte dich, liebte dich Innig und treu; Röslein im Tod verblich; Hin ist der Mai. Hin ist Hin! Tot ist tot!   Lebe wohl, lebe wohl! Mein Mädchen mild. In meinem Busen soll Nie verglühn dein Bild. Hin ist…

Schlafenszeit

  Ich hab´ geruht an allen Quellen, Ich fuhr dahin auf allen Wellen, Und keine Straße ist, kein Pfad, Den irrend nicht mein Fuß betrat. Ich hab´ verjubelt manche Tage, Und manche hin gebracht in Klage, Bei Büchern manche lange…