zernagen sie wände um sie restlos zu fressen stützen sie die balken mit zement vertilgen sie bahnschwellen brückengerüste telegraphenmasten den stab des königs einen weltatlas in einer nacht schränke betten zäune stoffe wurst und fleisch aus konservendosen die…
Autor: Holger Benkel
TODE
GESTIRN
ZUSTÄNDE
MONDE
krähe
läuse
der grill auf der hauswiese der welt
wanzen
gottesanbeterin
wohnräume der poesie
zikade
SICHEL
vom sinn der wendungen
joanna lisiak, die sonst lyrik, kurzprosa, dramatik, hörspiele und essays schreibt, verknüpft in ihren »Wederendungen« redewendungen zu miniaturen, die aphorismen, sentenzen, maximen oder epigrammen ähneln. aphorismen können zu sprichwörtern und redewendungen werden. man denke an aphoristische gedanken von salomo…
totengaben
heiterer sarkasmus
rauschtrank
WALD
landgang
fenster nach innen und außen
wohnräume der poesie
todesraben
seelenbienen
bienenzeichen
seelenvögel
amselmännchen
Sinnlich faßbare Kunst
tauben
fensterszene
kriegsvogel
kiebitz
identitäten am rande
flieger
fink
sperling
brot
rheinische lebensformen
bienenzucht
jagd
orakel
Meister des Gegensinns
singvögel
ofen
Mit deutschen Untertiteln
die gedichte von ralph pordzik lassen den leser in bildern denken. indem metaphern verschiedener wirklichkeitsundwahrnehmungsbereiche ineinander fließen, entsteht ganz natürlich ein bilderfluß. genauso verbindet die sprache worte unterschiedlicher bedeutungsebenen. dabei wirken pordziks filigrane texte gleichermaßen gebaut und improvisiert, wobei…
brunnen
finger
Wir sitzen alle im gleichen Boot. / Aber nicht alle rudern
der kleine prinz auf seinem ich-planeten
oder die kunst der narzißtischen selbstkritik zum roman »Gionos Lächeln« von ulrich bergmann ulrich bergmanns roman, der verschiedene zeitebenen miteinander verschränkt, ist ein rückblick auf kindheit und jugend, die teils traumartig auftauchen, größenphantasien inbegriffen, die meisten träume sind narzißtisch, ja…
wein
rettungsversuche der literatur im digitalen raum
wurzelgräber
getreide
fraß
vogelwelt
frühjahr
drehen raupen sich hervor wie masken aus gesichtern seh ich menschen larventiere erstarre ich in ihrem anblick trifft mich am kopf ein falter verbrennt er flackernd flatternd in der flamme des lebens treibt ein hauch aus trauer toten blättern gleich…
gelb
brennt das gelb des neides in gesichtern mit blitzen gebräunt wie höhnisches lachen bis rauch der sonne entwindet den tag und das licht schweigt in der asche am himmel bade ich an den lagerfeuern der toten in feuer und…
welten – gegenwelten
höhlenwanderung
trag ich wie die frucht den kern die knochen der gedanken in mir zerreib ich sie daß sie zu samen werden spür ich moos an der schwelle der haut klammre ich mich fest am berg des körpers seh ich…
ein behutsamer charakter
schnecke
zieht die himmelsschnecke ihre spur in den windungen des alls verbirgt sie ihren feuerleib hinter wolkenschleim zieh auch ich mich ins skelett zurück erwache ich im holzhaus in der erde stoß ich durch die häute die man leben nennt …
bildbefragung
waage
folgen wünschen nur zahlen ohne ende fährt dahin die bilanz warten menschen abgelegt wie schrott im schatten der stadt sagt man die erde bewegt sich in schiefer richtung zur sonne pochen schläge zwischen schläfen schwingt die schale der waage…
flügel
flogen glühwürmer am abend glaubte ich als kind sie bringen nahrung den toten an den lagerfeuern des himmels lockte mich ihr leuchten fand ich schlaf flog ich unter den fackeln der nacht mit der strömung der luft über flüsse…
herbstmorgen
wortmaler
äxte
kommt der blitz herab aus den säulen des winds spür ich die axt im fleisch als scharfen flügel werf ich sie von mir kehrt sie in die brust zurück bleibt mir fortan nur sie zu richten gegen mich selbst zerteilt…
köpfe
liegt das hirn gefangen hinter der schädeldecke wie die erde unterm himmel zieht sich das herz zusammen leg ich den körper tiefer ins grab fliegen bienen daraus hervor raubt mein schatten ihnen honig lenkt er mich mit einem blick…
gehölz
dornen
geh ich disteln an den füßen über land leg ich mich nieder unterm leichentuch des himmels zwischen tieren und pflanzen fern von menschen fällt mir niemand ins wort stürzt nur ein ast auf mich herab springen kerne aus den…
mohn
wölfe
leuchten die augen der menschen unterm lichtgebiß des kriegs aus wölfischen gesichtern in den todesauen der medien lecken lippen das salz von der haut heilt honig nicht die wunden im kopf kreisen die tödlichen sonnen *** Seelenland, Gedichte…
wege
fall ich durch die tage treibt mich nichts voran überspring ich eine stufe werd ich melancholisch ob der leichtigkeit klagt der wind an den wänden wenn ich in straßen um die ecken biege seh ich es sind in die…
skorpion und kröte
lieg ich hinter hecken über gelber erde auf der haut erwarte ich den boten der sonne des todes kommt er aus der mauerspalte bohrt sich mir ein stachel in die stirn wimmeln würmer geb ich sie den vögeln zum…
fische
such ich im fluß nach einer quelle geh ich durch den schlamm ins wasser bewegen mich wind und wellen in der aufgebrochnen schale der erde nähren mich fische fängt mich eine frau im netz wirft sie mich ans ufer…
schatten
grabwunsch
schweigen
Schmauchpoesie
ausblick
verwunschene orte
füße
geh ich ohne schuh enthülle ich mein fußgelenk brauch ich keine steigbügel freitreppen sockel liegt kein nacken unter mir fuße ich in mir selbst tanzen die zehen zum abgrund zwischen den rippen such ich die spur die mich geschaffen…