Nadeschda Tolokonnikowa trug während der Urteilsverkündung in Москва ein T-Shirt mit der Aufschrift: ¡No pasarán! Den be/merkenswerten Aufruf ¡No pasarán! (auf gut deutsch: Sie werden nicht durchkommen) prägte die Kommunistin Dolores Ibárruri, er wurde zum Schlachtruf der Verteidiger der Spanischen…
Autor: Kuno Kloetzer
Alter Schwede
Das Volk steht auf, der Sturm bricht los. Wer legt noch die Hände feig in den Schoß? Pfui über dich Buben hinter dem Ofen, Unter den Schranzen und unter den Zofen! Theodor Körner Warum sind Kulturseiten so boniert geworden? fragte…
Die Wortspielerin
Neue Schule für Musik?
Im Rahmen des Steuergesetzes 2013 soll ein wichtiger Paragraph im Umsatzsteuerrecht geändert werden. Der Entwurf betrifft alle Musikschulen, welche inhabergeführt sind, deren Angebot auch der Freizeitgestaltung dient und die mit der Absicht zur Gewinnentnahme arbeiten. Diese Schulen müssten, würde das…
Viel Glück!
Vergißmeinnicht • Die Postleitzahl
Rotor • Revisited
Der Düsseldorfer Multimedia-Künstler Ferdinand Kriwet erarbeitete formalistische Werke aus den Bereichen Grafik, Film, Literatur, Hörspiel und Kunst am Bau die sich innerhalb der jeweiligen Konventionen und Genregrenzen ihres Mediums bewegten. Kriwet zeigt eine bemerkenswerte Stringenz im Umgang mit Sprache, Form-…
language is a virus from outer space
Am Knöpfchen drehen, Klangklötzchen schieben
Dekanonisierung
„Diesem Widerspruch antwortet von eh und je der Vorwurf, das moderne Gedicht sei „unverständlich“. An ihm ist bemerkenswert, daß er nicht spezifisch, im Hinblick auf den einen oder anderen Text, sondern stets pauschal erhoben wird. Das legt den Verdacht nahe,…
Out of the blue and into the Black
Live in Rheindorf Nord • Revisited
Der Meister der politischen Elegie zeigt sich hier in seiner ganzen Vielfältigkeit: Schwermütig-hintergründige Reisezyklen sind in dieser Compilation ebenso enthalten wie lakonische Gedichte, die sich unmittelbar aus urbanen Alltagsrealität speisen. Schulz‘ Blick ist dabei niemals denunziatorisch, sondern immer empathisch. Ohne…
12 Ballads for Huguenot House
Mit seinem Beitrag „12 Ballads for Huguenot House“ zur documenta 13 in Kassel hat der amerikanische Künstler und Kulturplaner Theaster Gates (*1973, lebt und arbeitet in Chicago) ein ungewöhnliches transatlantisches Austausch-Projekt zwischen zwei Gebäuden realisiert: aus dem 6901 South Dorchester-Haus…
Gesammelte Buhrufe
Matthias Schamp, dessen „Gesammelte Buhrufe“ weiterhin in der Galerie amschatzhaus zu sehen sind, ist eine Mehrfachbegabung. Bekannt ist er nicht nur für seine Aktionspoesie, etwa die legendären „schlechten Verstecke“, die einige Jahre lang im Magazin „Titanic“ erschienen, und andere spektakuläre…
35 Jahre in guter Gesellschaft – die Literaturzeitschrift „Am Erker“ feiert Geburtstag
Seit ihren Gründungsjahren favorisiert die im westfälischen Münster verlegte Zeitschrift einen Typus von Literatur, der einen ironischen Realismus mit einem ausgeprägten Sinn für Komik verbindet. (Michael Braun · Saarländischer Rundfunk ·2011) Die neue Ausgabe der Literaturzeitschrift Am Erker erschien im…
Der Zeigefinger im Auge Oliver Hardys – Revisited
KUNO gratuliert Ror Wolf zum 80. Geburtstag
„Ich könnte mich auf verschiedene Weise darstellen: Der Außenseiter. Der Nichtmitmacher… Die Literaturindustrie erwartet totale Unterwerfung. Sie erwartet Autoren als Mitmacher, als Erfüllungsgehilfen einer Aufgabe: Es geht ausschließlich um die Höhe der Auflage. Quantität ist das einzige Kriterium für Qualität.…
Happy birthday Mr. Wilson
auf und zu 13
Schicht am Schacht
Zu einer Reise durch das Ruhrgebiet der 1920er Jahre lädt die szenische Lesung von Heinrich Hausers Schwarzes Revier am 16. Juni in die Kokerei Hansa ein. Nach einer Einführung durch Andreas Rossmann (Feuilletonredakteur der FAZ) machen sich die Besucher selbst auf…
Ein Wellness-Wochenende für die Ohren
Gedanken, die um Ecken biegen
Dank des Kurznachrichtendienstes Twitter ist der Aphorismus in Form des Mikroblogging eine auflebende Form. Bestand die Modernität des Aphorismus bisher in seiner Operativität, so entspricht diese literarische Form im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit der Denkgenauigkeit der Spätmoderne. Es ist sozusagen…
Kleine Aster
Bretter, die die Welt bedeuten
Should i stay or should i go?
Original und Fälschung
Diese Damsel in Distress erinnert vage an Bilder aus der Schlankheitswerbung nach dem Motto „Vorher / Nachher“: Norah Jones auf dem Cover ihres aktuellen und weitestgehend belanglosen Albums. Inspiriert wurde dieses durchgepauste CD-Cover durch ein Plakat des Films ‚Mudhoney‘ (Deutscher Verleihtitel: „Im…
Stay
Auf Hinweis des Hungertuchpreisträgers Manuel Quero verfolgen wir bei KUNO seit einiger Zeit die Arbeiten der Choreografin Eun-Sik Park. Während ihrer Zeit als Tänzerin konnte sie Erfahrungen sammeln bei so unterschiedlichen Choreografen-Persönlichkeiten wie Pina Bausch, Daniel Goldin oder Henrietta Horn.…
ENDSTATION Drei
Die sechs Etagen des zum Abriss freigegebenen ehemaligen Königswinterer Krankenhauses St. Josef wurden von Künstlern bezogen – ein lebendiger Organismus im Wechselspiel von Kunst und Betrachter – in Räumen, in denen Leben geboren und Leben gestorben, Schmerzen empfunden und Schmerzen…
Totreden
Man muss sich im so genannten ‚gut sortierten Buchladen‘ genau umsehen, um auf solche Perlen wie Margit Hahns „Totreden“ zu stoßen. Seit Beginn der 1990er-Jahre bereitet die Wienerin den LeserInnen mit ihren bösen Geschichten über die Krone der Erschöpfung Vergnügen.…
Neue Bezugsfelder in Kunst und Gesellschaft
Endlich
to be continued
Intellektuelle bekennen sich seit einiger Zeit zum TV. Als Lieblingsfernsehserie werden wahlweise „The Sopranos“, „Mad Men“ oder „The Wire“ angegeben. Was bei den vorgenannten Serien auffällt, ist unterschwellig auch eine neue Definition von Gegenwartsliteratur. Das Medium DVD gestattet es sich…
Ich will mich nicht metaphorisieren lassen • »Nach dem Gedicht / ist vor dem Gedicht«
Geistige Inkontinenz
Deutschland liefert U-Boote an Israel, die dem Land einen atomaren Rückschlag erlauben, wenn es selbst atomar angegriffen wird. Dagegen veröffentlicht Günter Grass gleichzeitig in der SZ, der New York Times, El Pais und La Reppubblica etwas, daß er Gedicht nennt.…
Standortvermessungen
Mit seinen Gedichten bewegt sich Wolf Doleys im Widerspruch zum Literaturbetrieb, er will den Ursprung, er will ihn jedoch bewußt. Das hat die Konsequenz, daß die Unschuld immer schon verloren ist, wenn er sich schreibend über die Verse beugt. Doleys…
adspecta
Soviel Anfang war selten, denkt man hoffnungsfroh immer wieder, wenn die neue Saison beginnt. Soviel Anfang ist meist, mahnt dann die Erinnerung, und auch die Hoffnungsträger sind oftmals dieselben. Theater ist für mich deshalb so faszinierend, weil es noch im…
Cyberspasz, Novellen von A. J. Weigoni
Poesie, aufgelesen auf der Zivilisationsmüllhalde. Mit den Novellen Cyberspasz, a real virtuality setzte A.J. Weigoni die im Band Zombies begonnenen Erforschungen der Trivialmythen fort. Definierte dieser Romancier mit den Vignetten die Literaturgattung Novelle neu und analysierte zugleich den Somnambulismus…
„Wird Deutschland sich je von Grass‘ lyrischem Erstschlag gegen Israel erholen?“
fragt sich der Perlentaucher und trägt die Reaktionen zusammen. Robert Menasse schreibt auf news.at zum Grass-Skandal: „Jeder Redakteur jeder Literaturzeitschrift heute hätte dieses ‚Gedicht‘ abgelehnt. Der eigentliche Skandal liegt darin, dass fünfzehn deutsche Zeitungen und fünfundzwanzig Blätter der Weltpresse diesen…
Heute im LCD
Im Frühjahr sprießen die Genres und die Grenzen. Bei der Frühjahrslesung des LCD begrüßen wir die Lyrikerin und Hörspielautorin Claudia Gabler, die im Grenzgebiet zwischen der Schweiz und dem Schwarzwald zauberhafte, groteske Miniaturwelten erschafft, indem sie die alltägliche Dingwelt bewegt…
Help Us Free Sylvia Plath
Am Todestag Sylvia Plaths haben Annette Kühn und Christian Lux vom Verlag luxbooks eine Kampagne gestartet: Help Us Free Sylvia Plath Da die deutschsprachigen Rechte des bis heute unübersetzten Debütbands „The Colossus“ durch ein Optionsrecht eines größeren Verlages blockiert werden, versuchen Annette…
Zeitzeichen: 100. Todestag von Karl May
MONA LISA OVERDRIVE
Abseits des westlichen Spiralnebels gibt es für das medienarchäologisch geschulte Gehör einen Klangkosmos ganz eigener Art zu entdecken. Der digital-analoge Grenzgang des Studioprojektes MLO begann irgendwann in den 80-er Jahren des 20. Jahrhunderts im Studio von HK; übrigens weit vor…
Holger die Hörspielgurke
copyright / copyleft
Gebrauchsspuren der Poesie
Zu viel Geld für Kultur schadet nur
Der Spiegel hält sich nicht mehr an VÖ-Termine, hatte mal wieder ein Woche vorgezogen und druckte eine Streitschrift der Kulturmanagern Dieter Haselbach, Armin Klein, Pius Knüsel und Stephan Opitz, deren Buch „Der Kulturinfarkt“ heute erscheint. Darin wird behauptet, „Kultur für…
Realitätsfinsternis
Als sozial-realistischer Romanautor versucht Enno Stahl aus dem Kanon unserer kulturellen Denk- und Handlungsmuster, die sich vom Kapitalismus herleiten, erneut einen Skandal zu machen. Er gibt dem Zweifel und dem Fremden in der Welt eine Stimme, will nicht einfach das…
Die Edition Rugerup präsentiert: Die schönste Lyrik der Welt
Die Liebe eines Ohryeurs ist platonisch
Gegenwärtig verbindet sich mit dem in deutschen Rahmenplänen verankerten Begriff der „Medienkompetenz“ vor allem die Fähigkeit zur „Medienkritik“. Echte Bildung, das ist vor allem Geschmacksbildung. Durch das Vorführen anspruchsvoller Beispiele und durch die Sensibilisierung der Wahrnehmung anhand von künstlerisch wertvollen…
Kassettenkinder
Fanboy
Meister der kleinen Form
Der Singer–Songwriter Tom Liwa hat mit „Goldrausch“ sein zwölftes Solo–Album herausgebracht. „Dein Wille geschehe / Dein Wille allein“, singt Liwa im Refrain, „Lass die Dinge entstehen / Und dann lass sie sein“. Ein gelassener Auftaktsong. Dieser Barde war nie einer…
Fundraising
Am 27.10.2008 verstarb der Artist Peter Meilchen in Arnsberg, er wurde knapp 60 Jahre alt. Sowohl als bildender Künstler, wie auch als Autor ist Meilchen ein Beobachtungsvirtuose, der viele Preziosen zu bieten hat, Wahrnehmungen, die vielleicht nicht unbedingt lebenswichtig sind,…
Ruhrgebeat im LCD
mit Ludmillus, Haimo Hieronymus und Eva Kurowski Der Minnesänger Ludmillus erfreut die Herzen seines Publikums mit mittelalterlicher Musik und galanter Unterhaltung. Dieser Barde pflegt die hoch ritualisierte Form der gesungenen Liebeslyrik. Die Tradition seines Liedgutes reicht zurück in das Jahr…
„Es kommen härtere Tage“
schrieb Ingeborg Bachmann 1962 in ihrem Gedicht Die gestundete Zeit. Nun verdichten sich die Gerüchte, daß die Bundesregierung nun doch noch die Wünsche der Presse nach einem Leistungsschutzrecht befriedigen wird. Stefan Niggemeier läßt sich den entsprechenden Satz aus der gestrigen…
Eva Kurowski läßt den Ruhr-ge-Beat swingen
Ähnlich wie bei »The Life and Opinions of Tristram Shandy, Gentleman« von Laurence Sterne, beginnt die Geschichte von Eva Kurowski vor der Geburt: „Es begann damit, daß mein Vater, der ein begeisterter Trompeter, Marxist und Grafiker war, einen Samenerguß hatte,…
MetaPhon präsentiert Enno Stahl
Der Name dieses Verlag ist Programm KRASH. Seine Existenzberechtigung liegt in einer konsequenten Fortführung der Moderne: von Dada und Surrealismus, den Experimenten von Laut– und gerade auch visueller Poesie zur Postmoderne: ein Konzept, das „nicht nur das Gewesene, sondern etwas…
Hör dat!
Motor des Fortschritts
„Avanti Popoloch“!
Erwachsenes Kassettenkind
„Kassettenkinder“ sind ein Kulturphänomen der alten BRD. Diese analoge Abspielmöglichkeit auf Magnettonband begleitete Kinder durch die 1980er Jahr, wodurch eine spezielle Form von Hörspielkollektivgedächtnis entstanden ist, aus dem sich ein sentimentaler Retro-Kult speist. Die Hörspielhelden der Kindheit scheinbar sind viel…
Der Céline seiner Generation?
Obschon die Sperrfrist erst morgen endet, verreißt sich das sogenannte „meinungsbildende Feuilleton“ schon im Vorfeld das Maul. Nach Georg Diez‘ heftiger Kritik im Spiegel an Christian Krachts Roman „Imperium“ erkennt Andreas Fanizadeh zwar weiterhein eher auf „spleenige Leere“ als auf…
Vom Erhabenen zum Grotesken
Hungertuch Preisverleihung in der Werkstattgalerie DER BOGEN
Seit zehn Jahren wird der Künstlerpreis „Das Hungertuch“ von Künstlern an Künstler verliehen. Wurden die Auszeichnungen in den vergangenen Jahren in Düsseldorf , Neuss und Mülheim an der Ruhr vollzogen, wird dies zum zehnten Jahrestag der Stiftung in Neheim geschehen.…
Porträt des Hungertuchpreisträgers Joachim Paul
Verweis auf das Nachwort
Porträt der Hungertuchpreisträgerin Katja Butt
Dr. Lund and Mrs. Bohr
Porträt des Hungertuchpreisträgers Peter Engstler
Peter Engstler Gedichte wenden sich radikal sich gegen alle gesellschaftlichen Normierungen, gegen den ganzen Literaturbetrieb und dies auch ausdrücklich auch orthographisch, provozierend mit einer verwegenen Verknäuelung von Hybris und Demut, Tiefsinn und Posse. Seine Lyrik streift das Ephemere von…
Porträt des Hungertuchpreisträgers Thomas Suder
Porträt des Hungertuchpreisträgers Manuel Quero
Queros Werke nutzen die Sprache der Folkwangschule und erweitern diese fortwährend in einen typischen Manuel-Gestus. Seine Mischungen verschiedener Musikrichtungen, von quietschendbunter Popmusik hin zu düsterer Zwölfton- oder melancholisch- heiterer Barockmusik stehen in deutlichem Bezug zur Vielfalt der Themen. Wenn innere…
Porträt des Hungertuchpreisträgers Haimo Hieronymus
Porträt des Hungertuchpreisträgers Tom Liwa
Kon/Zen-tration
Porträt des Hungertuchpreisträgers Peter Meilchen
Regalien
Almuth Hickl in der Werkstattgalerie Der Bogen
Almuth Hickl arbeitet mit Werkgruppen, herbeigeführt werden diese Serien durch spielerisches Experimentieren. Ihr serielles Arbeiten sorgt für Bewegungsimpulse: Das Mäandernde, das assoziative Andocken und elastische Verschlingen von Erfahrungen, Erinnerungen und Empfindungen formen ihre Vorgehensweise: Wie viel Zeit lassen wir uns…
Stephanie Neuhaus in der Werkstattgalerie Der Bogen
Porträt der Hungertuchpreisträgerin Woon–Jung Chei
Wort- und Medienkompositionen
A.J. Weigoni, in puncto moderner Sprachtheorie und Ästhetik ganz auf der Höhe, setzt die verdinglichten Wendungen und Sprechhaltungen kritisch gegeneinander… Seinem zornigen Elan fehlt es bei alledem nicht an Pathos und Sehnsuchtsausdruck. Unversehens entsteht bei dieser linguistischen Abräumarbeit ein faszinierender…
Birgit Jensen in der Werkstattgalerie Der Bogen
Porträt der Hungertuchpreisträgerin Denise Steger
Figurenentblössungsshow
In ihrem Künstlerbuch „Jonahan und sein Gebet“ schreibt Denise Steger zudem über die Verunsicherung unserer personalen Identität. Die in Linz am Rhein lebende Artistin inszeniert eine grandios groteske Figurenentblössungsshow, sie beschreibt einen Kleinbürger mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung, der in der…