Autor: Theodor Fontane

Unsere lyrische und epische Poesie seit 1848

  Es gibt neunmalweise Leute in Deutschland, die mit dem letzten Goethe’schen Papierschnitzel unsere Literatur für geschlossen erklären. Forscht man näher nach bei ihnen, so theilen sie Einem vertraulich mit, daß sie eine neue Blüte derselben überhaupt für unwahrscheinlich halten,…

Ein Liebling der Musen

  Mancher der das alte Berlin noch gekannt hat, wird sich entsinnen, wie still plötzlich die große Friedrichsstraße wurde, wenn man, nach dem Halleschen Thore zu, eine bestimmte Linie passirt hatte. Die Kochstraße zog eine Grenze zwischen Stadt und Vorstadt;…

Der Postillon

  Bald wird ein Eisenbahn-Netz den gebildeten Teil Europas umschlingen; schon in diesem Augenblicke sind der Segnungen unzählige, welche die Menschheit der großartigsten Erfindung unsrer Tage verdankt; und dennoch lassen sich heisre Stimmen hören, die diesen neuen Triumph des menschlichen…

Quitt

Auszug Die Kirche war noch nicht aus, aber die alte Frau Menz und ihr Sohn Lehnert – ein schlanker, hübscher Mensch von siebenundzwanzig Jahren, dem man, auch ohne seine siebziger Kriegsdenkmünze (neben der übrigens auch noch ein anderes Ehrenzeichen hing),…

Unterm Birnbaum

     Auszug Vor dem in dem großen und reichen Oderbruchdorfe Tschechin – halben Wegs zwischen Küstrin und Frankfurt – um Michaeli 20 eröffneten Gasthaus und Materialwaarengeschäft von Abel Hradscheck (so stand auf einem über der Thür angebrachten Schilde) wurden…

Demut

  Zwischen Hochmut und Demut steht ein drittes, dem das Leben gehört, und das ist der Mut.       Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur. → Lesenwert auch der Der Essay Unsere lyrische und epische Poesie seit…

Sprache

  Das Menschlichste, was wir haben, ist doch die Sprache.           Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur. → Lesenwert auch der Der Essay Unsere lyrische und epische Poesie seit 1848  

Unanfechtbare Wahrheiten

  Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt nicht, und wenn es welche gibt, so sind sie langweilig.       Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur, sowie ein Recap des Hungertuchpreises. → Lesenwert auch der Der Essay Unsere lyrische…

Anstaunen ist auch eine Kunst

  Anstaunen ist auch eine Kunst. Es gehört etwas dazu, Großes als groß zu begreifen.   *** Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur, sowie ein Recap des Hungertuchpreises. → Lesenwert auch der Der Essay Unsere lyrische und epische…

An Bettina

(Bei Lesung ihres Königs-Buches.)   Dein Geist nimmt wie auf Lerchenschwingen Tief in den Himmel seinen Zug, Und freudig lausch’ ich seinem Singen, Und freudig folg’ ich seinem Flug.   Durch wie die Lerch‘ auf ihren Zügen Oftmals im Aether…

Briefeschreiben

  Briefeschreiben ist wie Wetterleuchten; da verblitzt sich alles, und das Gewitter zieht nicht herauf.         Weiterführend → Zwischen 1995 und 1999 hat A.J. Weigoni im Rahmen seiner Arbeit für den VS Kollegengespräche mit Schriftstellern aus Belgien, Deutschland,…

Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland

  Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland,ein Birnbaum in seinem Garten stand,und kam die goldene Herbsteszeitund die Birnen leuchteten weit und breit,da stopfte, wenn`s Mittag vom Turme scholl,der von Ribbeck sich beide Taschen voll,und kam in Pantinen ein Junge…