Kategorie: Allgemein

umgibt

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Undatierter Grossstadtsommer

  eine Fata Morgana schwebt ueber dem Asphalt Verbrennungsrueckstand in der Luft & ein unverhuelltes Tagesgestirn bleigraue Rauchschwaden verduften langsam   Aromastoffe beherrschen die Sinne Geschmack & Frische werden vorgegaukelt kaum verhuellt wird pralle Erotik zu Markte getragen   sterbender…

Ich will ein Wort für die Natur einlegen

  Ich will ein Wort für die Natur einlegen, für vollkommene Freiheit und Wildheit im Gegensatz zu bloß bürgerlicher Freiheit und zu Kultur; ich will den Menschen als Bewohner oder Stück und Teil der Natur betrachten und nicht als Glied…

Die Ketten

  Ich hing an ihnen und sie an mir. Kinderklimpern, strahlende, ungleiche Reihung. Über Uniform und Badewasser vergaß ich nie meine Ketten über der Brust. Wo sie, irgendwo, im notwendigen Kreisen am Körper begannen, begannen zu sein mit ihren einfältigen…

Der Nachbar

  Mein Geschäft ruht ganz auf meinen Schultern. Zwei Fräulein mit Schreibmaschinen und Geschäftsbüchern im Vorzimmer, mein Zimmer mit Schreibtisch, Kasse, Beratungstisch, Klubsessel und Telephon, das ist mein ganzer Arbeitsapparat. So einfach zu überblicken, so leicht zu führen. Ich bin…

Père Lachaise

  Indians scattered on dawn’s highway, bleeding Ghosts crowd the young child’s fragile, eggshell mind   Der Cimetière du Père-Lachaise ist der größte Friedhof von Paris und zugleich die erste als Parkfriedhof angelegte Begräbnisstelle der Welt. Er ist nach Pater…

Ein Buch wie ein Rausch

Dieses Leben im Osten unserer Erde mit seiner Weisheit, dieser hektische Westen mit seinem aufgerissenen, rausch-verzogenen Mund, wie sich diese Hemisphären miteinander verbinden, wie sie einander durchdringen, um sich zu einem messianischen Zeitalter zu vereinigen.“ Hadayatullah Hübsch Ein Mitglied der…

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Luft bleiben wollen: 1 Fluch wenn das Urziel hier Wurzel heißt oder was meinst *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende…

10 Jahre Dichtungsring

Im Frühjahr 1981 rief mich ein Kollege der Universität Bonn, der Italienisch-Lektor Pino Rizzuto, in meiner Bonner Wohnung an (ich war 1977 an die Ruhr-Universität Bochum berufen worden, aber er wusste von meinem Vor- und Fortleben in Bonn). Pino fragte,…

Verhaltensbiologie

  der Insektenforscher blættert geduldig im Nachschlagewerk notiert die Kennzeichnung   spiesst den Kæfer mit der Nadel auf das Kissen   rahmt den Schaukasten versiegelt die Scheibe   nimmt das Brennglas stellt sich vor den Spiegel   signalhaft erkennt der…

AUFGABE UND VERANTWORTUNG DES SCHRIFTSTELLERS

  Angesichts dessen, daß die Welt und die Menschheit immer wieder vor scheinbarunbegreiflichen Ungeheuerlichkeiten und dem damit verbundenen Wahnsinn derGewalt als Mittel der Auseinandersetzung stehen und den Krieg als „Fortsetzungder Politik mit anderen Mitteln“ akzeptieren, angesichts der drohenden totalenökologischen Katastrophe…

exil

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

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wie die Schritte miteinander streiten: wann wirst du dich an diesen Körper gewöhnen? *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende Analysieren…

Die Berge

    Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

Poetry-Polis

Ihr seid die Poeten, die … formen und gestalten Mit dem Rad fahre ich durchs Stockentor der Bonner Universität, dann über den Marktplatz, ich biege beim „Metropol“ in die Brüdergasse ein, am Lenker hängt meine kleine Tasche mit Hıdır Çeliks…

Herkunftszeichen

  aufspueren & Herauspræparieren des Subjekts aus seinem amorphen Bettungsgrund:   sanft glitt die nackte Ferse zwischen die Kœrner   Zehen umschlossen von Algen   den Abgrund zwischen mathematischen & metaphysischen Fragestellungen ausloten   Sand umspielte schon die Knœchel  …

Der Freund

  Ich stieß den Dolch ihm in die Eingeweide – Am Boden standen blanke Pfützen Blut. Eh war noch Lärm, jetzt hüllt uns Schweigen beide. Ich staunte wie ein Kind. Denn von der Wut Des Suchens nach verlornen Paradiesen War…

Davongekommen

  Gleich nach der Nazizeit und nach dem Krieg sah man sie wieder: diese Gestalt, dieses Wesen, das weder nach Mann noch Frau aussah, eingehüllt bis über den Kopf hinauf, nur mit freiem Gesicht, in Decken, liegend in einer Art…

Das Licht geht aus

  *** Weiterführend → Eine  Würdigung von Jürgen Diehl finden Sie hier. Hören Sie auch die Hommage an Jürgen Diehl auf MetaPhon.

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gibst mir die Wunden die ich in dich stech zurück als Freude wie Nachtinsekt *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende…

Eingebildet

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Partiale

  eruptiv aus dem Nichts in das Dunkel der Welt   markante Markierungen numerische Anschluesse verSatz–Stuecke   unverwechselbar eigen aber eigentlich immer innerhalb & demnach kaum be\greifbar   Orte poetologischer Anschauung Schatten der Erinnerung wieder erfahren   verblichenen Abbildungen abermals…

Der erste Mensch im All

Am 12. April 1961 absolvierte Yuri Gagarin mit dem Raumschiff Wostok 1 seinen spektakulären Raumflug und umrundete dabei nach offiziellen Angaben in 108 Minuten einmal die Erde. Er landete im Wolga-Gebiet, in der Nähe der Städte Saratow und Engels. Auf…

Der Serial Killer als Popstar

Lecter ist kein Ed Gein oder Ted Bundy, der wahllos Menschen tötet. Dass auch dieses Morden zum berechnenden System erhoben werden kann, unterstrich John McNaughton 1986 in seinem beunruhigenden Henry. Critic.de Mit Das Schweigen der Lämmer betrachten wir ein B-Movie…

WIEDERBEGEGNUNG

mit W. Kuprijanow     du erzählst uns heitere geschichten   als du soldat warst irgendwo im Ural   dein bubenlächeln die schüchternheit   dieses abtasten der vergangenheit   Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat   Grüner Veltliner aus der Wachau  …

Kleine Notizen III

  Das Schönste auf den Zeltplätzen ist es wohl, in die noch müden und durchaus auch geschafften, aber doch so sehr zufriedenen Gesichter der Mitmenschen zu schauen, die sagen: “Wir haben es nicht nur geschafft, wir genießen es sogar, auf…

Künstlerische Auseinandersetzung mit der industriellen Arbeitswelt

Schreiben ist wie Bergmannsarbeit. Tief in die Stollen des Lebens eindringen muss der Schriftsteller […] Im sozialistischen Staat werden die schöpferischen Kräfte des Volkes, die unter den Bedingungen der kapitalistischen Ausbeutung verkümmern mussten und von der herrschenden Klasse unterdrückt oder…

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Wie Wind Schritt halten und Atem ohne Angst bei mir sind rinnende Regen als Worte die Tropfen: auf, auf *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie…

KLEINES MESSEBEGEBNIS

                                 Für Heike   In den kabüffjen war’s sperrvoll und eng sie griff um mich rum so aus der lamäng hat die kollegen dann runtergemotzt und mir ihren ärger auf die schulter gekotzt Wir…

Auf den Tod eines Kindes

  Die Schönheit ist den Kindern eigen, Ist Gottes Ebenbild vielleicht, – Ihr Eigentum ist Ruh und Schweigen, Das Engeln auch zum Lob gereicht.       *** Weiterführend → Ulrich Bergmann hat das Stück „Der Tod des Empedokles“ neu gelesen…

Ausgraben, Aufgreifen & Variieren

  jung, unbarmherzig offen & auf schamloser Wahrheitssuche das Bewusstsein gaukelt freie Willensentscheidungen vor   blinde Flecke des Blicks auf die aufgegebenen Einzelheiten des Lebens richten & Physiognomiker der Dingwelt werden   pur, ungeschlacht, kaum etwas ændern & Entgegengesetztes zusammenfuegen…

BEGEGNUNG MIT DEM GLÜCKSGOTT

  Runtergekommen bis auf die worte rostige schelle   Till genannt stellt er sich vor: von meiner sorte gibt es nicht mehr viele im land Wenn ich sie lachen höre dann gähn ich Denen fehlt’s doch hier oben: tock tock Er…

Pluriversum

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Flüchtiger Blick

 Formschönes Gehirnchaos nach automatischem Schreiben. Mit möglichem Ausweg.   Weiterführend → Bestand die Modernität des Aphorismus bisher in der Operativität, so entspricht diese literarische Form im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit der Denkgenauigkeit der Spätmoderne. Es ist Twitteratur. Weiterführend → ein Essay…

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Zusammenklappbar diese Sehnsucht nach dem Teich deiner Kindheit, innen und Auraattacken: stich mir bitte die Augen aus *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben…

APFELESSEN

da liegt endlich offen in deinen händen das gewebe schäl heraus zuerst die kerne den samen dann ritze mit winzigen rissen die wölbung das ufer der schale zieh ab die haut leicht zwischen zwei fingerkuppen schneide das fleisch zu dünnen…

fliehend

    Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

As dime goes buy

  Rick’s café americain ist zu weit weg um dort Stammgast zu sein nur manchmal in den Træumen koennen wir dort sein um beim endlos kreiselnden Ventilator einige Klavierklænge zu hoeren die Sam immer noch spielt…       ***…

Sphinx

  Sie sitzt an meinem Bette in der Abendzeit Und meine Seele tut nach ihrem Willen, Und in dem Dämmerscheine traumesstillen, Engen wie Fäden dünn sich ihre Glanzpupillen Um ihrer Sinne schläfrige Geschmeidigkeit.   Und auf dem Nebenbette an den…

Es ist unglaublich, wie wenig die Menschen von heute aus Museen lernen

  Warum schaffen sie Museen, wenn sie nicht daraus lernen wollen? Und sie können alles daraus lernen, nämlich das Eine, Große: daß es keine große und reine Kunst ohne Religion gibt; daß die Kunst desto [reiner, echter] künstlerischer war, je…

Herbstbuch

  *** aus: Herbstbuch, Künstlerbuch von Haimo Hieronymus, 1991. Weiterführend →  Zum Thema Künstlerbücher finden Sie hier einen Essay sowie ein Artikel von J.C. Albers. Vertiefend auch das Kollegengespräch mit Haimo Hieronymus über Material, Medium und Faszination des Werkstoffs Papier. Künstlerbücher…

Die Erfindung der Druckgraphik

Als Erfinder der Druckgraphik lieferte Martin Schongauer mit seinen Drucken die Vorlagen für Hunderte von Gemälden, Grafiken und Skulpturen. Vermutlich seiner delikaten Malerei wegen wurde Schongauer von seinen Zeitgenossen „Martin Schön“ oder „Hübsch Martin“ genannt. Erhalten haben sich von seinen…

LiteraturClips

 Der Rundfunk hat die Literatur zu einem stummen Gebiet gemacht. Alfred Döblin, 1929 Viel wurde über die unscharf umrissene Literaturgattung Popliteratur geschrieben. Ein weithin unbeachteter Aspekt der deutschen Literaturszene ist dabei, daß maßgebliche Impulse für die Entstehung einer Popliteratur vom…

Tanzstundenball 1961

  Am Abend des Tanzstundenballs im Schwarzwaldstädtchen Neuenbürg an der Enz holte ich meine Tanzstundendame ab. Ich war 16 und hatte gerade erst gelernt, den Schlips zu binden. Der Vater meiner Tanzdame (die Mutter ließ sich nicht blicken) bot mir…

Bornholm 81

  Anna rauchte wieder. Sie hatte aufgehört, kurz, bevor wir uns kennengelernt hatten, und auch nach unserer Trennung hatte sie nicht wieder angefangen. Das hektische Saugen an der Zigarette war das erste, was mir auffiel, nachdem ich in ihrer Wohnung…

Dritte Installation

    Weiterführend →  Ein Artikel von Laik Wörtschel über Asphaltics – die geheime Streetart. Lesen Sie auch den Essay Laik Wörtschel – ein Künstler der Stille.

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    dass du das Land überrollst dass du die Angst zusammen faltest dass dein Blick wie ein blitz ist dass dein Atem die Höcker der nacht umbläst dass du die Köpfe abreißt dass du das Denken abbeißt dass du…

betroffen

  I keine Bö weht sie fort Umrisse Orte Figuren gezimmerte Landschaft inszenierte Innenräume fallen allmählich fremd auf dich zurück II brisa de tango cumparsita de callejón en el fondo burgués te saluda una niña que no te ve III…

Biografische Dunkelkammer

  dem Augenblick nachspueren… durch Selbstermæchtigung zu seiner Selbstbestimmung finden & anschlussfæhig das Leben wagen:   den Textkorpus mit der Wærme des sinnlichen Kœrpers aufladen die Nachtræglichkeit des Schreibens in der Schrift ueberlisten…   keinen Entschlussstrich ziehen Wortalchemie & Dinganatomie…

MORGEN AM FLUß

wach schon im schlaf abgewendet von mir entroll ich mich gegen den tag gehe ich taumelnd noch und hastend immer vom moment fort komm ich an ein ufer reißt mich der schritt stürzt ich ins wasser schlüge mich die angst…

O. T.

  Du hast Gott nach Rußland mitgenommen und bist ohne ihn zurückgekommen   Und du halfst vom Jakob zedern richten hast mit ihm gesprochen bei den fichten   Und am ende als die schmerzen kamen gaben dir die zapfen sein…

Chiffren

  Dem Wort an sich eine Huldigung bringen ob Hymne oder Elegie egal es aber sehen als Verbindung als Schlüssel zu jener Welt   *** Gedichte von Herrn Nipp, KUNO 1989 – 1994 Weiterführend →  Poesie zählt für KUNO zu den…

Oh freies Werk

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Zur Lage der Detonation – Revisited

Das beste Buch des Jahres ’81 ist eine Schallplatte: ›Monarchie und Alltag‹ von Fehlfarben. Peter Glaser Zur Einstimmung in den Artikel sei als Begleitmusik die erste Single der Fehlfarben empfohlen: Abenteuer und Freiheit (das Saxophon von Frank Fenstermacher kann sich…

SchreibEnde

  Eines Messers Schatten stumpf hinter dem Sehen montiert, Eis, Eisen – auf einsamer Schiene glitt der Gedanke aufs Sehnen zu, durchbrach seine Wahl. „Nicht entgleisen“ datierte die Schrift auf glattem Bestehenkönnen danach.     Weiterführend → Lesen Sie auch…

Werbungsblock

  Angelina arbeitet als VJane bei einer Musikclip–Versendestelle. Sie trägt bei der Mediation von Electric Gipsylandeinen Strickpulli mit kleinteilig gemusterten, grellbunten Zickzacklinien und Rechteckrastern, die aus der Ferne zu einer flimmernden Farbfläche verschwimmen. Sie hat die Pullovermuster als Klänge wahrgenommen,…

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Räumung   Ich lasse eine Stelle aus für dich dass das Herzrasen seine Dichtigkeit ausbreiten kann und leg sie ans Licht *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie…

GELBLICHT UNTER DER DECKE

  gelblicht unter der decke höhle der fledermäuse meiner dachtaube nest und meine   gedankenreuse   denk an den freund der fort geht als wäre er ohne erben und wie ich die hinterbliebenen steche mit kleinem sterben   katzen und kinder…

Illusionærer Idealzustand

  mit dem Wimpern\Schlag/Zeug die Rueck blende auf: den Moment in welchem sich æussere wie innere Erscheinungen geradezu selbst verstændlich im Spiegel kabinet der Identitæt gegenueberstanden… Kœrpersprache wird zum Sprachkœrper = parabolische Wort– & Satzbewegung vollziehen begrifflichen Skulpturierungen in einer…

Über Bilder und Sehen II

  Filmische und fotografische Grausamkeit zwischen Dokumentation und Sensationslust Videos und Fotografien mutieren zu Waffen – UND  wer diese Bilder zeigt, macht sich zum Komplizen. Wie beantwortet man aber die weiter zu stellende Frage: Wo hört Dokumentation auf und wo…

Weltriss

  In den Short Stories von A.J. Weigoni stoßen wir auf eine Welt, die kein Erbarmen kennt, der Abgrund ist das Hoheitsgebiet dieses Schriftstellers, aber die Menschen darin empfinden und empfangen Mitleid. Dieser Schriftsteller schreibt von Heimatlosigkeit, und zwar nicht…

laid-back

  Obschon der sogenannte Southern Rock eine Spielart des Rhythm and Blues ist, die sich Ende der 1960er Jahre in der Nachfolge der Sklavenhalterstaaten der der USA entwickelte, konnte ich damit nie etwas anfangen. Wahrscheinlich hatte es damit zu tun,…

Wahlen

  Wahlen ändern nichts, sonst wären sie verboten.           Die Bundestagswahl 1990 findet heute, am 2. Dezember 1990 statt. Dabei handelte es sich um einen turnusmäßigen Termin nach der Bundestagswahl 1987 am 25. Januar 1987. Die…

Blind sein

    Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

Eine Erinnerung an Hilde Spiel

  Bei einer der PEN-Konferenzen im slowenischen Bled war es, daß Frau Dr. Hilde Spiel mir aus der Verlegenheit half. Am Ende der Tagung war nämlich jedes Mal sowohl ein kleiner Ausflug in die Umgebung mit einem „Picknick“ als auch…

TAG NACH DER NACHT

liege ich nackt unter der decke wie im wasser wach ich  immer wieder auf neben der wand die mich kühlt und faß mich vertraut  allein wenn auffährt der traum  in zitternden händen wer weiß  was danach mich birgt schnürt es…

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Gedanken als Nägel scharf wie Fremdsprachen ritzen Konsonanten löchern die Wahrnehmungen aus Die Gefühle noch Seiten auf denen ich schreibe *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das…

Totholz

  An der Wasserschwäche prüft sich der Stoff. Haltung designfarbig, Zugriff unvernarbt, Struktur wildfasrig, der Zangenbiß weich. Dem Staubsignal Widerspricht zwar das Schlagvolumnen. Doch sind Widertritt feucht, Abfäule mittig, der Wurzelspiegel versehrfähig gar, Die Keimversiegelung Ist mit der Wasserschwäche erreicht.…

Antiquarisch

  Ohnmacht des Einzelnen & Austreibung der Gefuehle auf dem Friedhof vergessener Stile   textile Praxis der Erinnerung Kostproben der Anschauung Ordnungsschema der Lektuere   Tarnung der Emotion durch die læssige Pose in Apokryhen der Coolness   Virtuosen der Ziellosigkeit…

Die Eroberung die Blogosphäre

  Am 13. November 1990 ging die Webseite von Softwareentwickler Tim Berners-Lee online, die bis heute als offiziell erster Blog gilt. Berners-Lee nutzte diesen zum Informationsaustausch zwischen Wissenschaftlern vom europäischen Kernforschungszentrum bei Genf, wo er zu der Zeit arbeitete. Mitte…

Das analoge Internet wird eingestellt

Der Ulcus Molle Informationsdienst wurde mit dieser Doppelnummer (Nr. 10/12) nach 21 Jahren eingestellt. Trennung fällt immer schwer – aber es gibt unaufschiebbare Entscheidungen (..), daß sich ein eigenständiger Vertrieb, der mit dem Ulcus Molle Info verbunden war, nicht mehr…

Ruheleben

  Maueröffnung. Rainer Ernst verfolgt die Live–Übertragung von Historie am Fernsehgerät. Er hat vor Unzeiten rübergemacht. War nach Wanne–Eickel gezogen, um auf Unser Fritz als Hauer unter Tage sein Glück zu suchen. Er köpft ein weiteres Bier. Schnippt mit dem…

Historische Abfolge

  Literatur ist nicht die Abbildung von Wirklichkeit, sondern das Abstecken von Realität.       Weiterführend → Zur historischen Abfolge, eine Einführung.

Die Bedeutung der Literatur im neuen Europa

    Noch vor einem Jahr und noch mehr vor zwei Jahren wäre dieses Symposium mit diesem Gesprächsthema nicht möglich, sogar un­vorstellbar gewesen, weil wir nicht die entsprechenden Gedankeninhalte zu diesem Thema gehabt hätten. Noch vor zwei Jahren trennte der…

Die Siegessäule

O braungebackne Siegessäule mit Winterzucker aus den Kindertagen. Sie stand auf dem weiten Platz wie das rote Datum auf dem Abreißkalender. Mit dem letzten Sedantag hätte man sie abreißen sollen. Als ich klein war, konnte man aber ein Jahr ohne…

DIE RABEN

  Über den schwarzen Winkel hasten Am Mittag die Raben mit hartem Schrei. Ihr Schatten streift an der Hirschkuh vorbei Und manchmal sieht man sie mürrisch rasten.   O wie sie die braune Stille stören, In der ein Acker sich…

In einem Satz

    Ich wollte am liebsten alles in einem Satz sagen, nicht in zwanzig. Ilse Aichinger         Ihre Poetik des Schweigens ist ihre Konsequenz aus der Ablehnung jeder Form von Konformismus. An Ingeborg Bachmann schrieb Ilse Aichinger…

Hommage an Sir Alf

  Weiterfühend → Lesen Sie auch den Nachruf über Peter Meilchens Lebenswerk und den Essay 50 Jahre Krumscheid / Meilchen über die Retrospektive im Kunstverein Linz.

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Mohnrot wohnt es zwischen den Worten erzählt die Stille sich schweigend der Stille: es war einmal *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende…

Eben

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Spiel / Versuchsanordnung \ Experiment

  sich im rasenden Fieberzustand der wildberauschten Jugendjahre als eigenstændig & das Nach–Denken als identitætsbildend erleben   im Wahrnehmungsgewitter durchsehen kaum hingucken & nicht durchblicken fortwæhrend einkreisen was sich der Unschærfe der Erinnerung entzieht   irritiert darueber sein, wieviel Trœstendes…

MORGEN

entrollt der lindernden starre des schlafs wenn ich dasteh noch faß ich den moment kaum gelingt es mir mich zu bewegen schmerzt der rücken in mir halt ich das skelett den lehm die schöne betäubung greif ich den lappen das…

Isoliertes = freies Denken?

  Isoliertes Denken, das nicht wirkt, also nicht mit der Praxis verbunden wird, liegt brach. Lebensverweigerung kann dem Denken nicht nützlich sein. Alles Denken, insbesondere das über gesellschaftliche Verhältnisse, muss vom praktischen Leben angeregt und in ihm erprobt werden. Außerdem…

Trotzige Selbstbehauptung

  Die DDR ist das Land, darin ich leben will, aber muss Richard Leising       Richard Leisings Gedichte sind wortgetreu wie Protokolle, aber sie durchbrechen Vers für Vers die Wiederholung des vorgegebenen Textes. Ihre vielfältige Bindung an die…

Überbrückung geistig-kultureller Hemmschwellen

  Die Überbrückung geistig-kultureller Hemmschwellen und seelischer Barrieren mag schwieriger sein. Aber mit Takt und mit Respekt vor dem Selbstgefühl der bisher von uns getrennten Landsleute wird es möglich sein, daß ohne entstellende Narben zusammenwächst, was zusammengehört.      …

U–Boote

  Rainer Ernst entwickelt grundgesunden Familiensinn. Gemeinsam mit seiner Familie aus Weimar besucht er zu Weihnachten eine verschollen geglaubte Tante in Litauen. Im Krieg war die Familie getrennt worden, seine Mutter Elfriede konnte sich mit ihrem Mann nach Weimar durchschlagen,…

meine heimat

  ist heute der raum zwischen gestern und morgen die stille vor und hinter den worten das leben zwischen den stühlen     *** May Ayim (1960-1996) war eine ghanaisch-deutsche Dichterin, Wissenschaftlerin und politische Persönlichkeit, war eine der Vorreiterinnen der Schwarzen…

Sozialstrukturen

  Wer niemanden hat, der bleibt. Wer jemanden hat, geht ins Bleiben. Wer außer jemandem niemanden hat, bleibt beim Gehen. Wer jemanden und noch jemanden hat steht auf Gehen . Wenn aber einer jemandes Niemand ist, der geht wirklich.  …

Love–Bites im Vampyre Empire

  „What keeps mankind alive?“, erkundigt sich die angerauhte Stimme von einer knisternden Schallplatte aus dem Lautsprecher bei dem verbliebenen Gast. »Wat schon? Die Natur hält keinen Sinn bereit. Sie tötet jeden, der sich ihr schutzlos aussetzt. Städte sind auf…