Dieses Theaterstück ist ein weiterer Auszug der Internetseite www.herr-nipp.de über einen gewissen Herrn Nipp, welche seit einigen Jahren mit ihren fast täglichen Texten viele Leser gefunden hat. Neben kleinen Geschichten und Gedichten werden dort auch sogenannte Versuche präsentiert, die nicht…
Kategorie: Allgemein
Nahtstellen – Wege zum Fragment 1977-2017
Vereinsamt
Geld
Der Koffer des Sisyphos
Was hast du vor?, frage ich Arthur. Ich sitze, sagt er, auf meinem gepackten Koffer, den ich durch mein Leben schleppe. Wozu?, frage ich. Damit ich reisen kann, sagt er, denn nur so kann ich immer wieder eine Aufgabe…
DER FIEDELRUSSE
Der russe sieht seinem großvater ähnlich ein mädchennasiger hüne fähnrich Die hand zieht den umriß von dessen konturen die zunge formt worte auf dessen spuren Er rettet die bücher die edelholzstühle er rettet vor allem die alten gefühle…
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Straßenköter in Mazedonien verloren wie ich on the road zittert und winselt unterm Strich meiner Finger und wie sein Hinterkopf in meine hohle Hand passt ich habe kein Futter meine Taschen sind leer verloren ich verloren er und…
Der Flügelschlag einer Möwe III
Am Nachmittag geht die Arbeit zügig voran. Milos Hände bedienen die Joysticks halb automatisch, halb im Rhythmus eines Songs, der im Radio gespielt wird. Er kennt den Song nicht, aber die nervöse, klare Frauenstimme funkelt wie Scherben aus Glas und Licht. Die Schaufel gräbt…
Punk is not dead, it jut smells funny
Zum 40. Punk-Jubiläum (nach KUNO-Zeitrechnung sind es allerdings bereits 50 Jahre) haben Wegbegleiter des Ventil Verlags eine Liebeserklärung an den Punk gemacht. Entstanden sind rund 150 Texte zu zentralen Alben der Punkgeschichte, zu Lieblingsplatten, übersehenen Perlen und Klassikern. Von »Never…
Destruktiver Sinnlichkeitskonstruktor
Mit DELTA hatte etwas begonnen
Mit DELTA hatte etwas begonnen, das sich gegen alle bisherigen Umstände zusammengenommen, einfach blind stellte. Es war ein Vorwärtsschreiten, das mit dem erfahrbaren Bild des Vorwärtsschreitens nichts gemein hatte. Auch der Begriff des Gehens reichte nicht aus, weil das Gehen…
Nach wie vor
Ich werde steinalt, sagt Arthur, da kann ich mir lange beim Sterben zusehen. Ist das ein Vorteil oder ein Nachteil?, frage ich. Ich empfinde es eher als Nachteil, sagt Arthur. Aber im Nachhinein würde ich meinen Standpunkt bestimmt ändern.…
Eine Karriere
GEWICHT DER WELT
Alles, das Umfassende,wie ist es zeitlich einzubringen.Oder das Schweigen,das sein Vorhandenseinohne weiteren Nutzen definiert.Schon der Anfang ist nur auf bestimmtenEbenen möglich, in einemabgegrenzt zweifelsfreien Raum,dehnbar, unbestimmt,eine weiße Raupe,schalenförmige Hemisphären,unterbrochener Wind.Wie soll man über ein Ende denken,das in kleinen Einheitenständig…
CASSANDRA’S DREAM
Tag des Mauerbaus
Twitteratur
Ein Schriftsteller ist jemand, dem das Schreiben schwerer fällt als anderen. Thomas Mann Weiterführend → Bestand die Modernität des Aphorismus bisher in der Operativität, so entspricht diese literarische Form im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit der Denkgenauigkeit…
Es wird eine Geschichte daraus
Es wird eine Geschichte daraus, wenn die Bilder sich jagen. Dann werden MASSNAHMEN GETROFFEN, die damit nichts zu tun haben. Die Auswahl folgt der Hand auf dem Fusse: „Das Vereinbarte wiederherstellen!“ Das Ausgewichene, bei der Erinnerung. *** fern, fern…
Think Big: Die Rückkehr der Propheten
Vom Soziologen Max Weber stammt das Diktum, dass wir in prophetenlosen Zeiten lebten. Nahezu einhundert Jahre nach dieser Beschreibung der modernen Welt scheint die Beobachtung wieder überholt. Unter dem Eindruck von bereits erfolgten oder nahe bevorstehenden Durchbrüchen in den Biowissenschaften…
Salz und Zucker
Arthur bestellt sich noch einen zweiten Espresso, denke ich. Die Frauen im Café sind sehr schön. Ich muss noch einen Espresso haben, sagt sich Arthur, auf einem Bein steht keiner gut, ich schwanke selbst wenn ich mit beiden Beinen…
O. T.
Der vater hat nur geschwiegen er zog eine anderen bahn hat alles getan was er konnte hat’s in der garage getan Es war das bild seiner mutter die mutter war sein thron kam er mit ner eins an:…
Über Sprache überhaupt und über die Sprache des Menschen
Positionen des Aphorismus
Komm
Twitteratur
Lange Wende
Die Adresse der Werkstattgalerie Der Bogen in Arnsberg lautete: Lange Wende. Ein Gönner der Verschreibkunst adressierte einst an: Lange Wände. Dies könnte ein Vorläufer des von KUNO vorgestellten Aktionisten gewesen sein. Sehr geehrter Herr Frühling, Sie haben heute, am 15.10.2016,…
Tinnitus
Wie der Gesang der Sirenen klingt, sagt Arthur, wissen wir alle. Die Sirenen, einst am Ufer unbekannter Inseln, stehen heute auf den Dächern der Stadt. Aber schrecklich betörender Gesang tönt nicht von den Dächern und auch nicht aus schönen nackten…
Die Saale bei Wettin
Über den Grind
Ich geh gerne in diese Tschocherln, weil dort niemand von einem erwartet, dass man Spaß hat. Sie hat die Fehde mit Thomas Glavinic überlebt, der sie auf Twitter als „Rollmops“ bezeichnet hatte. Sie hat den Volkszorn überlebt, den das Boulevardblatt…
ZIT Heleno Sana BRÜCKE 137 s 55 vv u ff
Du warst das licht der sonne der mutter warst du ein segen Jetzt weint der wind um dich junge weint kalten regen Der regen kommt nicht zum beten Bemantelter hat dich verraten bewaffneter hat dich getötet das steinfeld…
ein vertreter wird in ihrer region verwaltet
und wir antworten darauf wir suchen mit der perspektive der ständigen arbeit wir erklären der europäischen und weltwirtschaftsgemeinschaft die zusammenwirkung verschiedener bedingungen *** Spam Poetry von Joanna Lisiak, KUNO 2017 Die Lyrikerin Joanna Lisiak hat aus…
Zum Hals heraus hängen uns die Stimmbänder
getreide
Cyber-Voodoo?
Impressis verbis
Schon unseres Briefwechsels wegen, sagt Arthur, hätte es die Nachwelt verdient, dass wir berühmt werden. Meinst du unsere geschriebenen oder ungeschriebenen Briefe, frage ich. Die einen sind so gut wie die anderen, sagt er, die ungeschriebenen sind vielleicht noch vollendeter.…
Oben am Berg
Postfaktum
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Der Flügelschlag einer Möwe II
Die Baustelle liegt dreißig Kilometer von Triest entfernt am Rand des Naturschutzgebietes, rund herum Wald und gute Luft. Das bekommt man auf einer Baustelle nicht alle Tage geboten. Milo liebt die Natur, besonders Wälder und Berge. Bevor er Antonella kennengelernt hat, ist er an…
Sprache als Firewall
Robokratie – Wie Social Bots die Demokratie manipulieren
Bei Beendigung eines jeden Abschnittes
Zufall
Komische Elegie
Wenn ich ins Museum gehe, denke ich immer, sagt Arthur, ich renne offene Türen ein. Die Skulpturen schauen mich an, als ob sie mich schon erwarten. Sie freuen sich dich wiederzusehen, sage ich. Das dachte ich auch, sagt Arthur.…
Handwerk hat goldenen Boden
Der Schöpfer der Untoten ist gestorben
Glaubwürdige Digitalisierungskritik muss präzise sein
Bezogen auf die galoppierenden technologischen Entwicklungen scheint aktuell nichts wichtiger als eine profunde und scharfe Reflexion und Kritik der erwartbaren und spekulierten Auswirkungen der Digitalisierung auf nahezu sämtliche gesellschaftlichen Bereiche. Unter den gesellschaftlichen Gruppen und Interessenverbänden nimmt die Wissenschaft…
Als ich heute morgen erwachte, fühlte ich mich in Herrn Nipp verwandelt
Wann denn
Wann denn, soweit Vorhandenes die Summe. Worauf zeigt, was sich sperrt, Gedächtnisklingen. Mit Schwung die Begrenzung nehmen, Halt in der Spur. Frieren aus freien Stücken, irren und die Stimmen wechseln frag *** fern, fern von Angelika Janz, KUNO 2017…
Von der Phänomenologie der Sinne
Waldgänger und Rebell
O. T.
Wir streifen über die erde im mantel von regen und licht Etwas lebt in dem leib aus stein wir kennen es nicht Was also wirst du erwandern sturm und regenflut? Du weißt deine hand deinen fuß noch nicht…
Corriger la fortune
Die Überlebenden der Postkarten
Eingriff, sternklar
The Transnational #4
In unregelmäßiger Abfolge stellen wir auf den Kulturnotizen Literaturzeitschriften vor. Die vierte Ausgabe des zweisprachigen Literaturmagazins The Transnational ist diesen Monat erschienen, als Hardcover und e-book). Erhältlich mit der ISBN im Buchhandel (978-3844810417) oder online bei Thalia, Hugendubel und Amazon.…
Es waren die Geräusche
Es waren die Geräusche zwischen dem Zimmer und der Straße, die hellhörig werden ließen. Nachdem man Zimmer und Straße auf Ihre Geräusche hin überprüft hatte, d.h. auf ihre ursächliche Gebundenheit an Dinge, kam man zu dem Schluss, d i…
Teile und herrsche!
Hast du Schlange zähmen können?, frage ich Arthur. Schlange sagte oft zu mir: Es ist gut, wenn ich dich lenke, Arthur, dann kannst du dich besser entscheiden. Sie befreite dich von deiner Unsicherheit? Ich weiß nicht, sagt Arthur, ob…
Stil
Groschenheftliteratur im Self-Publishing
O. T.
James Joyce schrieb keine silbe lang schlecht dahinfließend weich und gespannt und aluminiumelastisch ist das selbst limericks werden da nicht naß mit siebensprachiger hand Selbst Shakespeare versteigt sich ab und zu selbst Goethe wird ab und zu dick…
Literatur ist immer die Idee vom Anderen
Alles Brillenträger!
O. T.
Vor nachttau friert die frühe ein mädchen ohne mann Sie gibt sich alle mühe und facht die sonne an Die bäume werfen blätter der himmel wirft das blau in rallentandowetter in regenschräges grau Der mittag liegt im…
Hermetischer Zirkel
Hast du heute schon an Schlange gedacht?, frage ich Arthur. Ja, sagt er, ich wollte ihr vorhin eine Postkarte schreiben, aber ich kam nicht dazu. Ich habe die Karte schon gekauft: Ich als Hermes. Aha, sage ich, du warst…
Sie hat sich nicht täuschen können
Sie hat sich nicht täuschen können die Zeit über am Schreibtisch in dem Zimmer. Es hat sich im TON etwas geändert, kürzere Abstände im Rhythmus des Sehens. Dazwischen grassierte das Zimmer, das Zimmerimmer, das Zimmerhin. Kein Vorrat keine Neige.…
Neues aus der Kaukasischen Bibliothek
fraß
Peinlichkeit
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in dieser inneren Kälte Flammenspinne an die Handgelenke gekrallt: ach Verdacht auf Liebe *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben…
Gute Nacht, gute Nacht!
Wenn ich gleich einschlafe, sagt Schlange, bin ich dann nicht mehr da, oder bist du nicht mehr da, oder sind wir alle beide weg? Wenn ich wach bleibe, sagt Arthur, bin ich da, aber du siehst mich nicht, und…
Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung
Hungertuch • Revisited
DEN FORENSISCHEN ADRESSATEN
Im Konservatorium der Dinge.Wir werfen Märchen anauf schizophrenen Grund,belächelt von Maschinen,die auf Eis dieselbe Schwere habenwie mein Blut.In Senfkörnern zuhause,die Trümmer toter Sonnenlinks und rechts.Verfrüht die Hoffnung aufEmpörung und Arenen,die Straßenzüge riechennach Reform und Flugbenzin,und fremde Trauer lehntan allen…
Der letzte ›aussersprachliche‹ Punkt
Heimat
Dichte Lohe • Revisited
Vorbemerkung: Im Rahmen der Publikation des lyrischen Gesamtwerks des Sprechstellers A.J. Weigoni blickt Ulrich Bergmann auf den Mittelteil der Trilogie Letternmusik, Schmauchspuren – eine Todeslitanei, Dichterloh – Kompositum in vier Akten zurück: Lieber Weigoni, werter Champion der Twitteratur, ich habe Ihr…
Eine Nacht
Hungertuch 2017, Sparte Musik für Christoph Staude
Hungertuch 2017, Sparte Bildende Kunst für Roland Bergère
Hungertuch 2017, Sparte Literatur für Stan Lafleur
O. T.
Fingerübung
Es waren die Geräusche
Die Dorfdünenfänger
Verleihung des Hungertuchs 2017
Denkanstösse der écriture féminine
Der GröKünz
Slice me Nice! Die mythische Figurenwelt Wagners (Parsifal, Kundry oder Klingsor) trifft auf eine zukünftige Mondbasis, die wiederum von Richard Wagner, wie auch von Fancy, Marlon Brando, Zardoz, dem Wickerman und Barbarella bewohnt wird. Ein elektrisierter Eagle Transporter schwebt übers…
100 soucis
Ich mach mir so viele Sorgen, sagt Schlange, ich denke immer, dass du mich eines Tages verlässt. Warum, sagt Arthur, machst du dir Sorgen um etwas, das mit Sicherheit eintritt? Du machst aber keine gute Reklame für unser Glück,…