zum elften todestag Er war von der voralten bande er brachte Neandern in brot und wenn er brüllte dann brüllte er katzen und hundsfötter tot Sie hausten am Altrhein im Eller da keuchte kein Gumbert kein ried und…
Kategorie: Allgemein
Hör-Spielen gegen das Reglement
Leben
Die Gehilfen
Um die kalten Ecken
Du mein fragloses Hin
Das zehnte „Versnetz“
In dubio pro dubio
das bild
Der Flügelschlag einer Möwe
vogelwelt
Durchdringungen
Die Grammatik der Zeit
Die Straße ist leer und düster wie der Himmel. Da ist nichts. Nur ein Auto. Keine Landschaft. Spielt auch keine Rolle. Die Szene interessiert mich nicht. Ich träume. Träume Silvies Stimme… kalt und ärgerlich. Ich kann nicht verstehen, was sie…
Der Brückengedanke
Weiß
Der Garten der Geschwister II.
Richard klopfte an das Tor. Oben am linken Fenster erschien der Kopf eines halbwüchsigen Mädchens, ihr Haar war blond und fiel ihr ins Gesicht, als sie sich aus dem Fenster beugte und zu ihnen herabsah. - Was gibt es? fragte sie…
Fürs Ulrikchen persöntjes
Mein katz fing fliegen wie auch mein spinn Ersteres fraß nicht son eiweiß aus kot letztere las das gegen und latzte achtbeinlohn von wegen Doch waren sie jagdkonkurrenten einandertreiber laß schießen dahin und laß sie sich legen Sind…
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Fussnote: Warnung an den Tau (Achtung) Überleg es dir gut mit der Liebe: zu schmelzen kostet das Leben *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht…
Er wartet auf Antwort
Er wartet auf Antwort für die DAUER einer Antwort, die von ihm aus noch unterwegs ist zur Frage. Er setzt das Megaphon an die Lippen, das Fernglas vor die Augen, und den Kopf Hörer natürlich. Die Atemmaske beschlägt langsam, aber…
Kimberly
Kimberly hätte eigentlich in einer städtischen Geburtsklinik zur Welt kommen sollen. Aber ihre Mutter Agnes S., die für das amerikanische Verteidigungsministerium als Beamtin im dritten Verschwiegenheitsgrad arbeitete und als Datenranger offiziell beauftragt war, unwegsame Gegenden des Cyber auszukundschaften, hatte es…
Der lange Atem · Redux
Do ut des
Ich bin zu dick, sagt Arthur, als er sich im Spiegel des Opernfoyers betrachtet, ich muss dünner werden. Bedenke, sage ich, dass zu einer starken Persönlichkeit die richtige Statur gehört. Du siehst doch gut aus. Das sehe ich anders,…
Twitteratur von Beat Gloor
Jeder Weg ist der Heimweg. Der Wortakrobat Beat Gloor präsentiert mit seinem Band Wir sitzen alle im gleich Boot. Aber nicht alle rudern. nach seinen Sprachbeobachtungen in staat sex amen, den Worttrennungen in uns ich er und seinen literarischen Miniaturen…
DYLAN AUF LINKS
Du hahn auf der balz du trugs noch den schlüssel umn hals autobahnausfahrten wälder trimmdichpfad unfallmelder wo sind die werbegelder bundesligaskandal was is dran Du has knie wie ein junge mundpartie wie ein junge Du sags ‚Sie‘ und ‚Madame‘…
nicht begonnenes fortsetzen
Erkenne ich einen Klappdruck als eine Art Riesenspinne von Louise Bourgeois, so finde ich in Abendscheins Textgeweben an einer Stelle eine junge Spinne ihr Netz weben, ein Frosch im Gleitflug verweist auf Frösche im Text und so weiter. Aber auch…
Nimm mich
Beuys, eine filmische Annäherung
Leise rieselt der Schmäh
Schreiben bedeutet eben auch, die Fluchtimpulse vor dem Schreibtisch und die Panik vor dem leeren Blatt zu bewältigen. Durchzuatmen und sich aus das Wesentliche zu konzentrieren. Patricia Brooks wird – so scheint es – von einem Übermaß an Geschichten bedrängt,…
Alles oder nichts
Es ist besser, ich behalte meine Idee im Kopf, sagt Arthur, als er die Ausstellung „Die Macht der Kunst und die Kunst der Macht“ sieht. Ist das besser für die Idee oder für die Wirklichkeit?, frage ich. Ich weiß…
Ich stelle mir eine Antwort vor
Ich stelle mir eine Antwort vor, die sich zu keiner Frage stellt. Da sucht einer das Unverbindliche verbindlich darzustellen. Er wendet HOHL an. Er sichert sich einen geometrischen Spielraum, der sich als Spiegelreflex praktisch eindeutig regelbar bewiesen zu haben scheint.…
O. T.
Milch hast Du auf Stirners grab gegossen Was kommt wohl in Deinen pott geflossen Frühjahr 02 Für Lot *** Zeitgefährten von HEL, KUNO 2017 Die Zeitgefährten sind zwischen 1977 – 2008 entstanden, es sind Gedichte für Einzelne, Kopf-, Brust-…
Nach den Forderungen die Kür
Pension Durant
Plastik fantastique So yesterday, was fällt dir ein, Übernachtung und gesellig ein Schälchen Nüsse und Oliven rette mich, wer kann, frohlocke ich treppenauf und –ab trapp trapp so fröhlich sind mir die Schuhe ein Kichern hinter vorgehaltener Hand …
Ein Textsorten-Patchwork
Ästhetik
Wenn er mit dem Zeigefinger
Echt gefälscht
Meine Gespräche mit dir, sagt Arthur, haben an Echtheit verloren, seit ich weiß, dass du sie für deine Geschichten, die du über mich schreibst, ausbeutest. Durch mein Plagiat bereichere ich dich, indem ich die Echtheit im Dialog mit dir…
Statt einer Widmung zu Beginn
Dieses Gedicht ist ein Gedicht, weil ich es sage. D. h., es wird Leute geben, die einfältig genug sind, zu glauben, dass dies wirklich ein Gedicht ist. Die Juristen werden feststellen, es ist kein Plagiat. Die Ökonomen werden feststellen,…
bei seinen kindern
im königreich ist unsichere natur von vorteil schwere regierung kann leben gefährden haben sie nachsicht mit dr. ron orcel aus harlesden *** Spam Poetry von Joanna Lisiak, KUNO 2017 Die Lyrikerin Joanna Lisiak hat aus Spam-Emails Gedichte…
Er war IM BILDE
Er war IM BILDE eintreten warten drauf zu gehen warten. Zwei ähnliche Worte wechseln einander ab im ungleichen Rhythmus. Wenn es Vorzeichen gegeben hätte,- sie hätten die Vereinbarung nicht beeinflusst. Da wär ein Wort gewesen, das sich dem Aussprechen gesperrt…
frühjahr
drehen raupen sich hervor wie masken aus gesichtern seh ich menschen larventiere erstarre ich in ihrem anblick trifft mich am kopf ein falter verbrennt er flackernd flatternd in der flamme des lebens treibt ein hauch aus trauer toten blättern gleich…
Um die Häuser
„Wände, so wird erzählt, haben Ohren. Ist es so, haben sie auch einen Mund? Und wenn ja, können sie sprechen? Ist es der Fall, sind wir fähig, sie zu hören, und wenn – was hören wir?“ – so skurril,…
Pirol
Das Angebot der Nachfrage
Arthur am Apparat: Ich muss dich unbedingt sprechen, sagt er, sonst weiß ich nicht mehr, wer ich bin. Du hast dich verloren, sage ich, und nun suchst du dich bei mir? Ja, sagt er, so ähnlich. Ich bin nicht zu…
Sie übersetzt
Sie übersetzt die Straßenführung in eine erinnerbare, in die verbindliche Richtung. Wenn sie sich verfolgt fühlt, biegt sie ein, schon nach ein paar Metern. Der Kiesweg, das hölzerne Tor, das Portal mit winziger Beleuchtung, das metallbeschlagene Portal, die Stufen…
Auf der Fensterbank
Schublade
Welttag des Buches
Letzte Ausfahrt: Rheintor
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Tau für Vera freue dich wenn sich die Sonne in dein Zimmer beugt Zitterkind ohne Kuscheltier behindertes Kind sagen sie und sind dabei selber die einzigen Kranken erlauben kein Spielzeug aus Hygienegründen klauben das Licht nicht aus deinen…
Das Unfertige, hier wird’s Ereignis
CHI VIENE D’AL MARE CI VUOLE DERUBARE
Du bist hirt in Supramonte bist nicht schaf in Supramonte zwei gebote achte nie den abgrund tiefzustieren nie ’n patron zu respektieren daß der dich nicht schlachte Du bist hirt in Urzulei bist nicht schaf in Urzulei und…
Lesophil
IV Nachtstück
Wenn unsere Zeit stillsteht, dann hören wir nur noch die Fermate am Ende unserer kleinen Nachtmusik vor der großen Winternacht, dann geht in der Welt das Licht aus, uns geht die Welt aus, sagt Arthur, als der Film aus war…
Rheintor · Revisited 1989 – 2017
III Aprèslude
Mein ganzes Leben war von Anfang an ein einziger Herbst in mir und die Blätter sind schon alle von mir abgefallen, sagt Arthur, als er wieder einmal den Oblomow las, aber was bleibt von mir, wenn ich in den Winter…
II Hot air
Ich hasse den Sommer, den Winter habe ich immer geliebt, schon bevor ich leben musste, sagt Arthur beim Verlassen der Kunsthalle. Ich bin ein Sommerneurotiker, dieses gezwungene Jasagen zum sogenannten Leben passt mir nicht, dieses immergrüne Scheitern der Lebensfragmente…
Le quattro stagioni
I Conditio sine qua non Wenn ich ins Theater gehe, gehe ich nur in ein anderes Stück meines Lebens, sagt Arthur, und wenn ich aus dem Theater komme, erschaffe ich mich spielend immer wieder neu in meinen Stücken. So ermögliche…
Am Kamin
Das Trägermedium der Druckerschwärze
O. T.
Tadj an hochverehrsters Mink Das Dir zu schreiben fällt mir nicht eben leicht ich weiß ich bin von minderstoff (Cromagnon) und Dich kla- fümwen die katzen Was war eis am telefon weiß ich weiß ich mit den ohren…
Sie unternimmt Reisen
Sie unternimmt Reisen in die NÄHERE UMGEBUNG. Er unternimmt Reisen in die WEITERE UMGEBUNG. Sie stecken auf der Karte REGIONEN ab, die für beide nicht betretbar sein werden. Sie stecken auf der Karte Regionen ab, die für beide zugleich…
Seebären
Elemente des Postfaktischen
Ein Lied aus Teilfakten, philosophischen Artefakten und aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten und schon reklamieren die populistischen Rattenfänger auf den Straßen damit, das Volk zu sein. Die Menschen sind seit jeher schon immer gerne zum Feuer gerannt. Weiterführend → Bestand die…
wortraub
eine landplage sind sie diese überbewerteten großmaulhelden ihre heimlichen stichwortgeber saugen kunsthonig aus deren stilblüten hirnwaschmittel reinigen mit loyalitätsvernunft behindernde denkarbeiten mir fehlen die worte *** Anmerkung der der Redaktion: Gerne verweisen wir in diesem…
L.H.O.O.Q.
post scriptum
Er habe neulich, erzählt Arthur, zwei ihm bekannte Rivalen beobachtet, wie sie sich auf der Straße begegnet seien. Wie auf einer Bühne! Es sei fast laut geworden in der Stille des Schweigens, wie der eine zu dem anderen nur…
Neu
KONSTANTE RUCKSACKMAGIE
Kauf mich im sack und schau mir nicht ins maul grab später schicht um schicht Und brutto nimm ’s: Arsch plus gesicht die halten meilen Ich hab das richtige gewicht in allen teilen Ich kann nicht kochen kann…
Außer Reichweite sein
Future-Recycling
Vorbemerkung der Redaktion: Für das Projekt Kollegengespräche hat A.J. Weigoni einen Austausch zwischen Schriftstellern angeregt. Auf den Kulturnotizen ist diese Reihe wieder aufgelebt. KUNO hat A.J. Weigoni gebeten den Gesprächsfaden wegen des Projekts „fern, fern“ mit der Fragmenttexterin Angelika Janz…
because there is you in my life
I urge you to treat this immediately this is not a joke and I will not like you joke with it ok? I am a Sir Gulliver Fritsch a telex manager from Paris-France I am sceptical but below…
Das Fragezeichen
Pas de deux
Manchmal, sagt Arthur, sehe ich mich als Double meiner selbst, ich schaue mir bei meinem Leben zu, wie ein Regisseur, der sich eine Theaterkarte für sein Stück kauft und sich ansehen muss, was er inszeniert hat ohne eingreifen zu können.…
gelb
brennt das gelb des neides in gesichtern mit blitzen gebräunt wie höhnisches lachen bis rauch der sonne entwindet den tag und das licht schweigt in der asche am himmel bade ich an den lagerfeuern der toten in feuer und…
Kaukasische Nemesis
Die Möwe
Wenn Engel reisen lacht der Himmel
Wenn es ein perfektes Klischee gibt, dann manifestiert es sich in einer blonden Frau, die hinter einer Orgel sitzt. Kaum greift sie in die Tasten, so hat es den Anschein, als sei ein Engel auf der Erde gelandet. Die Pianistin…
Reich ins Heimkino
Eine begeisternde Symphonie der Bewegung. Luis Buñuel So visionär die Filmbilder von Fritz Lang in Metropolis immer noch sind, ohne Inhalt geht es nicht. Und für das Drehbuch war Thea von Harbou zuständig. Sie hat eine unmögliche Personenhandlung erfunden, die…
Firmenübernahme
:
Schlupfwinkelkindchen reitet auf Schnecken vom Laub fortgeblättert singt der Flocke das Licht vor a tender one ohne Ränder *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie…
Schlussverkauf
Ich trenne mich, sagt Arthur beim Betrachten der Gebeine in der Goldenen Kammer, von allen meinen Sachen, ich gehe damit auf den Trödelmarkt und werfe dort meinen ganzen Ballast ab. Vielleicht steige ich dann noch einmal in die Lüfte,…
Die Bedeutung mündlicher Traditionen
Die Aussicht
welten – gegenwelten
Letternmusik, eine Partitur
Ihr seid an den Gebäuden vorbei
Trost in der niemandsländischen Sprachheimat
Der aus dem Iran stammende Schriftsteller, Lyriker und Literaturwissenschaftler, seit 1983 in Deutschland lebend, entwickelt in seinen Erzählungen und Gedichten den spezifische Blickwinkel eines Ausländers, der bei der Begegnung mit anderen Heimatvertriebenen wie auch mit Deutschen den geduldigen und…
Ich wundere mich
Ich wundere mich wieso heute alle Menschen lächeln sie lächeln in der Innenstadt sie lächeln an der Hauptwache sie lächeln beim Eisessen sie lächeln auf der Rolltreppe sie lächeln in der S-Bahn sie lächeln an der Haltestelle dann fällt…