Kategorie: Allgemein

Momentaufnahme der Seele

  Früher hatte sie den Kleingeist vieler beobachtet: wenn sie immer nur auf eine bestimmte Stelle ihres Lebens schauten, sie zum Zentrum ihres Befindens, ihrer Zeitbildungen ernannten, durchdrungen waren von dem Geist, den sie selber schufen, indem sie lange und…

Technologie

  „Wenn Sie denken, Technologie würde Ihre Probleme lösen, dann haben Sie Technologie nicht verstanden – und Ihre Probleme auch nicht“ Laurie Anderson       Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.  

Tabu

  Stillstand als inneres Verharren in einem gedanklichen Zustand, als Beharren auf einer unausgesprochenen oder unaussprechbaren Idee.       Bereits nachdem Jack Dorsey den ersten Tweet am 21. März 2006 verschickt hatte, war Herrn Nipp klar, das hier etwas…

Erinnerung an das Pleistozän des Punk

Ereignisse nehmen umso schneller das Aussehen von verstaubter Geschichte an, je folgenloser sie geblieben sind. Frieda Grafe Am 4. Juni 1976 gaben die ´Sex Pistols` in der Lesser Free Trade Hall (Manchester) mehr als einen Gig. Dieses Konzert ist der…

Der Ausflug ins Gebirge

  »Ich weiß nicht«, rief ich ohne Klang, »ich weiß ja nicht. Wenn niemand kommt, dann kommt eben niemand. Ich habe niemandem etwas Böses getan, niemand hat mir etwas Böses getan, niemand aber will mir helfen. Lauter niemand. Aber so…

Analyse toter Stimmen

  Tote Stimmen, die Wilden, essen aus Nichts. Sie haben, – keines Gewichts – ein Ziel, das wundert sich aus dem Schlimmen. Sie bilden Vergessen und sagen zu Hunderten aus.     *** orten vernähte alphabetien Texte von Angelika Janz.…

Massendiskurs

  Es ist nicht jedem gegeben, sein Innerstes an die Oberfläche aufsteigen zu lassen, ohne Scheu und ohne Furcht vor dem Zerrissenwerden oder der Antwort: Was für ein schwacher Text! Aber es geht gar nicht anders. Ich glaube, es ist…

Ach

  Ich denke oft, wir leben alle gar nicht wirklich, wir sind nicht richtig in der Welt, weil wir heute anders sind als gestern, denke ich, und morgen schon wieder anders als heute. Gestern ist eben gestern, und heute heute.…

Wolfszeit

  Terres … ist hart und grenzgängerisch, aber das ist die Eiszeit (oder, ins Heute gedreht: die Wolfszeit) auch. Im Angesicht des Neoliberalismus wird man als Schamane nur eine extreme Position beziehen können, alles andere geht wahrscheinlich unter im Brei.…

Provinzen der Sprache als Gegenden der Sprache

    Provinzen der Sprache, des Sprachlandes, sind nicht etwa die Millionen Wirklichkeiten, in denen Sprache beginnt, sich entfaltet, handelt, – Provinzen der Sprache als Gegenden der Sprache, als Bezirke und Bereiche der Sprache: das ist die Sprache selbst. Provinz,…

Uschtrin

  Keine Zeit bedarf so sehr des Dichters wie jene, die ihn entbehren zu können glaubt. Jean Paul Glaubt unsere Zeit, die Dichter entbehren zu können? Lesenswerte lyrische Stimmen unterschiedlichster Art gibt es jedenfalls reichlich. Und Leser? Jemand, der im Netzwerk der…

Fundamental

  Rücksichtslose Entscheidungshysteriker. Obzwar sie Rost husten, zeigen sich die hypermodernen Menschen unbeeindruckt von zeitgemässen Erwägungen. Der Mythos wird schäbig. Der romantische Traum ist kontaminiert. Es verbleibt ein Tableau der Zügellosigkeit.         *** Mikrogramme von A.J. Weigoni,…

Das Sterbliche dröhnt in seinen Grundvesten

  Das Sterbliche dröhnt in seinen Grundvesten, aber das Unsterbliche fängt heller zu leuchten an und erkennt sich selbst.       *** Weiterführend →  Die Blüthenstaub-Fragmente von Novalis dienten KUNO in 2009 als Leitmotiv von dem ausgehend wir die…

Der Aphorismus ist so etwas wie ein Edelstein

  Der Aphorismus ist so etwas wie ein Edelstein, der durch Seltenheit an Wert gewinnt und nur in winzigen Dosen ein Genuß ist. Hermann Hesse       Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.

Die Menschen in Ibsens Dramen

Vor 100 Jahren starb Henrik Ibsen. KUNO erinnert an den Dramatiker mit einem Essay von Hugo von Hofmannsthal Man ist wohl nie in Versuchung gekommen, einen Vortrag zu überschreiben: von den Menschen in den Dramen Shakespeares, oder Otto Ludwigs, oder…

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  den Frost bringt der Wind zur Welt den Trost hält das Kind in den Händen das Blatt kann den Ast nicht zertanzen die sonne hat sich ins Meer verliebt während Formen einander spielgen das Krächzen des Kranichs das sich…

Unwetter

  Er hatte eine Zeit lang auf einer ehemaligen Alm pausiert, die Augen geschlossen, wie er es eben gerne macht. Seine Gedanken waren in Tagträumereien übergegangen. Worte und Geräusche aus der Nachbarschaft gingen eine innig symbiotische Verbindung mit den eigenen…

Ruhm

  Ich bin berühmt, aber es hat sich noch nicht herumgesprochen.         Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.

Demokratie

  Demokratie: die Enthaltung der Mehrheit.       *** Verdiente Ungerechtigkeiten, 101 Aphorismen von Tobias Grüterich. Edition Azur 2005 „Grüterichs große Fähigkeit liegt darin, viel Wahrheit in noch weniger Worten zu sagen, als es sonst der Aphorismus vermag“, lautete…

Geschlechterdesign

  Medizin auf dem Display des Selbstdesigns der Leib als lebender Werkstoff : ein interpretierbar gewordenes Sein Kœrper als Objekt der Begierde sind = veraltet wahre Identitæt: irrelevant Einheit als Leitwert der Interaktion lœst sich > auf Liebe ein perfektes…

Rendezvous

  Immer am vierten Samstag des Monats verabredet sich Xavier mit ein paar Texten. Er macht sich ordentlich zurecht, rasiert sich und poliert auch sein Schuhwerk. Die Texte, mit denen sich Xavier trifft, können variieren. Von inhaltlich wertvollen und ernsthaften…

Digitalverfolger mit Verlustspur

    Modelle des Vertrauens, Ihr rechnet uns aus. Ihr rechnet uns raus. In aller vertrauten Geläufigkeit.         Weiterführend → Dank des Kurznachrichtendienstes Twitter mutiert Mikroblogging zu einer Form der Literatur. Poeten wie Angelika Janz haben dies bereits…

O Trim!

  Der Andere, ohne Witz, ohne Antithese, ohne alles Zuspitzen, ohne geistreiche Wendungen, geradeaus, alles Schildern und Bildern rechts und links zur Seite lassend, wie Natur ihn führte, geradeaus ins Herz! O Trim! wollte Gott, Du hättest einen bessern Biographen!…

Eine Erinnerung an Günther Nenning

  Begegnungsort: Erster österreichischer Schriftstellerkongreß 1981 in Wien. Dann kaum Berührungspunkte. Nenning bei all seiner unverwechselbaren Individualität und Originalität doch auch immer wieder ein Anhänger irgendeiner Ideologie oder Geistesströmung, der in seinen Weltanschauungen sehr flexibel war, um es so zu…

Garten der Geschwister I

  Vor zwei Stunden hatten sie die Stadt verlassen. Richard lenkte den grauen Toyota durch die Nacht. Er fuhr ruhig und ohne Hast. Sie waren in diesem Augenblick in Sicherheit, in Sicherheit vor der Vergangenheit und vor der Zukunft. Seine…

Jeder Mensch ist ein Träger von Fähigkeiten

  Jeder Mensch ist ein Träger von Fähigkeiten, ein sich selbst bestimmendes Wesen, der Souverän schlechthin in unserer Zeit. Er ist ein Künstler, ob er nun bei der Müllabfuhr ist, Krankenpfleger, Arzt, Ingenieur oder Landwirt. Da, wo er seine Fähigkeiten…

Zeitreise

  Zu einer Zeit, als noch die mechanische Schreibmaschine bedient werden musste, dachte niemand daran, dass wir heute digitale Bilder, Texte und Töne wie selbstverständlich vernetzen und daraus neue Kunst erschaffen. Früher spezialisierte man sich – ob malen, töpfern, klampfen,…

Lebensweisheit

  Eine Wahrheit kann erst wirken, wenn der Empfänger für sie reif ist. Nicht an den Wahrheiten liegt es daher, wenn die Menschen noch so voller Unweisheit sind.     *** Galgenlieder, von Christian Morgenstern. Erschienen im Verlag Bruno Cassirer.…

Wir hatten uns im Abstandnehmen verschätzt

  Von Anfang an haben wir uns in der Wahl der Maßeinheit verschätzt. Wir haben uns in der Verwendbarkeit der Geräte getäuscht. Wir haben uns in der Handhabung der Geräte getäuscht. Wir hatten mit einem solchen Fehler nicht gerechnet. Wir…

Stirn

  Glücklicherweise schaut man den Menschen nur vor die Stirn, bei manchen möchte niemand wissen, was sie verbirgt.     Bereits nachdem Jack Dorsey den ersten Tweet am 21. März 2006 verschickt hatte, war Herrn Nipp klar, das hier etwas…

Die Kunst Bücher zu schreiben

  Die Kunst Bücher zu schreiben ist noch nicht erfunden. Sie ist aber auf dem Punkt erfunden zu werden. Fragmente dieser Art sind litterarische Sämereyen. Es mag freylich manches taube Körnchen darunter seyn: indessen, wenn nur einiges aufgeht!    …

Es ist nicht

  Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

Vielleicht eine Fabel

  „Im Zeughaus in Berlin wird seit dem Fall der Mauer eine über drei Meter hohe Lenin-Statue gezeigt, die stand zuletzt in Eisleben. Die Geschichte dieser Statue ist so denkwürdig wie skurril.“ Rudnikow dachte, wahrscheinlich müssen alle denkwürdigen Geschichten skurril…

An der Saale

  Goldene Drift im herbstlichen Gleichklang der Schritte:Sonst legt Stille dich fest: an den verlassenen RändernDes Flusses, wo dich das Ufergras einschnürt.Düster und baumlos sind unsere Träume, aber hierStehen sie noch, geduckte Gefährten, groß undSpröde vor Mitschweigsamkeit. Seltsames WartenUnter gelben,…

An unsre Modedichter

    Noch ehe die Zukunft euch richtet, verfallt ihr der ewigen Nacht. Weil ihr zuviel gedichtet. Und weil ihr zu wenig gedacht.     *** Den Essay „Die Kunst. Ihr Wesen und ihre Gesetze“ lesen Sie hier. Eine Rezension…

Kompaktseminar

  Für die Seminaristen stellt es sich immer wieder als fast unzumutbare Belastung heraus, wenn sie an Wochenenden, in den Semesterferien zumal, sogenannte Kompaktseminare belegen müssen, weil sie sonst keine Chance haben ihre Scheine zusammen zu bekommen. Von der Fragwürdigkeit…

Wallstein Verlag

  Wallstein zeigt seine poetischen Muskeln. Spätestens seit der Übernahme der Betreuung der Mainzer Reihe gehört der Verlag zu den Säulen im Luftschloß der Lyrik. In bester Aufmachung erscheinen hier Gedichtbücher, die Akzente setzen. So wird beispielsweise Yvan Golls Gesamtwerk…

Vergeblichkeitsgeste

  Die Differenz zwischen Literatur und Leben bleibt bestehen, sie kann nur überwunden werden von dem, der sich den Absprung zutraut. Und die Konsequenzen aus einem Leben zieht, in das er hineingeschlittert ist. Es liegt eine poetische Paradoxie in einem…

Eine Erinnerung an Heidi Pataki

  Mit dem leider auch schon so früh verstorbenen liebenswürdigen Gerhard Kofler, langjähriger GAV-Generalsekretär, und mit Manfred Chobot waren wir zusammen im Juli 1999 beim Poetry Festival in Monasterevin in Irland, wo wir auch gemeinsam einen Österreichischen Leseabend bestritten haben.…

Landschaft

  *** Weiterführend → Eine  Würdigung von Jürgen Diehl finden Sie hier. Hören Sie auch die Hommage an Jürgen Diehl auf MetaPhon.

Welttag des Buches

  Im Kino gewesen. Geweint. (Franz Kafka) Im Rockkonzert gewesen. Getanzt. Im Museum gewesen. Gestaunt. Ein Buch aufgeschlagen. Und darin versunken.     PS Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Aber lesen muss man es trotzdem. Sonst schauen wir…

Torwächter

  Ich war weniger Hüter eines Fussballtores als Hüter eines Geheimnisses. Während ich mich mit verschränkten Armen an den linken Torpfosten lehnte, genoss ich den Luxus, meine Augen zu schliessen, und so lauschte ich dem Pochen meines Herzens, fühlte den…

Trash People auf dem Domplatz

  *** KUNO hat ein Faible für Trash. Dem Begriff Trash haftet der Hauch der Verruchtheit und des Nonkonformismus an. In Musik, Kunst oder Film gilt Trash als Bewegung, die im Klandestinen stattfindet und an der nur ein exklusiver Kreis…

Aphorismen zur Lebensweisheit

  In Schopenhauers Nachlass findet sich die Notiz: «Mein Fluch über Jeden, der, bei künftigen Drucken meiner Werke, irgend etwas daran wissentlich ändert, sei es eine Periode, oder auch nur ein Wort, eine Silbe, ein Buchstabe, ein Interpunktionszeichen.» Leider haben…

Was ist Aufklärung?

  Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Immanuel Kant

Geschœpflichkeit

  der Mensch selbst interpretierendes Tier im Projekt mit der inneren Natur   ein Monument der Detailversessenheit Authentizitætswahn bis in die letzte Hautfalte   Niemand altert jeder optimiert seinen Leib & legt sich eine schnittige Kœrperkarosserie zu   Sæfte verdunsten…

Sterbend am Kreuz

  Sterbend am Kreuz, neigte der Sohn Gottes das Haupt zur Seite. Aber alle wissen, dass er nicht litt, als er das tat.       *** Eine Vorschau auf: Der innere Meridian, Aufzeichnungen von Ralph Pordzik Weiterführend → In…

RDB – R.I.P.

  I am coming from Cologne. Cologne is a very dark industrial city with not much poetry in it. Perhaps that’s what makes my poetry so simple.       *** Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur. Lesen…

Wir wollen aufreizen

  Wir wollen aufreizen, umwerfen, bluffen, triezen, zu Tode kitzeln, wirr, ohne Zusammenhang, Draufgänger und Negationisten sein. Wir werden immer ‚dagegen‘ sein.      *** Anmerkung der Redaktion: Wir danken Hugo Ball für seinen Beitrag, mit dem wir in diesem…

Open End

  Gott ist tot. Ich glaube nicht.       *** Die konzentrierten Prosastücke von Stefan Oehm sind fast alle sind hintersinnig und mindestens doppelbödig. Einige bringen im Kopf des Lesers eine – kleinere oder größere – Welt zum Erblühen.…

Das unzensierte Nebeneinander

    Kein restriktiver Kanon, keine Erziehungsdiktatur, die vorschreibt, was man lesen und denken soll, keine Erbpflege und auch kein Agitprop, sondern das unzensierte Nebeneinander all dessen, was sich gewinnbringend vermarkten und verkaufen liess. Hans Christoph Buch     Die…

Tag

      Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit…

Schreiben als Lebensinhalt

  Wenn ich vorher gewusst hätte, dass Schreiben mein Lebensinhalt ist, hätte ich vielleicht keine Kinder bekommen. Kinder sind kein Lebensinhalt. Sie beginnen von ganz klein an, von dir wegzuwachsen, und das ist notwendig, denn sie sollen ihr eigenes Leben…

Der Lyriker

  Der Romancier ißt sich rund und satt. Der Lyriker kaut sein Lorbeerblatt.       *** Weiterführend → Lesen Sie auch die Gratulation von Markus Peters zum 70. Geburtstag auf KUNO. Eine  Würdigung des Herausgebers und Lyrikers Axel Kutsch im…

In den Nadeln der Fichten

  In den Nadeln der Fichten schwirren Bienen hin und her, sammeln die Ansonderungen von Läusen, die hinterher teuer als Waldhonig angeboten werden.       Bereits nachdem Jack Dorsey den ersten Tweet am 21. März 2006 verschickt hatte, war…

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  die eisige Einsamkeit ist ein Mann heut wer weiß einen Reim auf das Wort Biomacht wer züchtet Mirkoben wo wohnen die heimatlosen Atombomben Pilze Blitze der Angst aus denen ein Licht steigt hell als wärs Der Himmel: Generation Tschnerobyl…

Mitch du hast gesagt

  Du kennst Deine Staaten nicht wieder ich aber sage Dir: ich   höre ihn wieder  den traum Was sich da abspielt ist schlimm  was aber dagegengespielt wird das ist großartig  Mitch!   Zweistimmig redet das tier Und ich kann es fühlen:…

Der größte Künstler

  Der größte Künstler ist, der mit Grazie nichts thut.       Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.

Computerzeichnung 13

Weiterführend → Vor zehn Jahren verblüffte Almuth Hickl mit neuen Bildern aus dem Computer und Laserdrucker. Das Konzept der Künstlerin zu ihren Computerzeichnungen finden Sie hier. Ein Porträt der Hungertuchpreisträgerin Almuth Hickl findet sich hier. Und außerdem im KUNO-Archiv, ein…

Der Fischzug

  Der Fischzug war eine deutsche Literaturzeitschrift, die nur im Jahre 1926 von Victor Otto Stomps und Eberhard Heinatsch in Stomps‘ Verlag Rabenpresse in Berlin herausgegeben wurde. Redakteur war ab Heft 2 Walther G. Oschilewski. Die ersten beiden Hefte trugen…

Das Auge der Welt

  Tods knochenharte Hand ließ Kautsky wieder los, als er in den Armen der Zauberin lag. Tod sah in ihr eine Kollegin, weil sie eine Betäuberin des Lebens war, die das Sein in einen anderen Aggregatzustand verwandelte. Sie trieb Kautsky…

Tod

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

ÜBER DIE VERGEBLICHKEIT

  Der Morgen graut. Der Dichter ist besoffen. Er suchte nach dem Zauberwort und hat es wieder nicht getroffen.       *** Weiterführend → Lesen Sie auch die Gratulation von Markus Peters zum 70. Geburtstag auf KUNO. Eine  Würdigung des…

Der Fahrgast

  Ich stehe auf der Plattform des elektrischen Wagens und bin vollständig unsicher in Rücksicht meiner Stellung in dieser Welt, in dieser Stadt, in meiner Familie. Auch nicht beiläufig könnte ich angeben, welche Ansprüche ich in irgendeiner Richtung mit Recht…

#Gedanken, die um Ecken biegen

  kunst, die aus sich selber lebt, braucht anregungen, korrespondenzen und herausforderungen, aber keine konkurrenz. das originäre muß nicht konkurrieren. zur konkurrenz gehören profane gegenstände. das wort konkurrenz ist mit konkurs verwandt.       *** Eine Vorschau auf: Gedanken,…

#Gedankenstrich

  Ein Land, wo man sich zu Lesenden, die sich grün markiert haben, dazusetzen und ihnen zuhören darf, denn: diese grün markierten Lesenden tragen die Texte laut vor.     *** Eine Vorschau auf: Gedankenstriche von Joanna Lisiak Weiterführend →…

Franz

  Die Grundlage für die Photoarbeiten bilden Schnappschüsse von Gebäudeteilen. Digital bearbeitet verwandeln sich die Motive in absurde Architekturen, deren Reiz in der skulpturalen Neuformulierung des real Vorgegebenen liegt. Die Titel der Arbeiten weisen auf die Straße hin, in der…

#Vernetzte Netze

    Dein Außen zeigt selten ein Ende. Mein Innen peilt sich Gewicht. Wir sind unsagbar lesbar. Mensch du, wovor dir graut, sag es erneut, sag es nicht, sag es, sag es bricht, was wir gewinnen, bevor es uns streut.…

RE:Produktion

  Die hypermodernen Menschen sind sowohl einer trügerischen Wahrnehmung als auch der unlösbaren Frage nach der Wahrheit der Identität ausgeliefert. Im Ego-Schleudergang versuchen sie den Schatten nachspüren, dem Unwirklichen ausreichend Raum zu geben und das Unbegreifliche nachzuvollziehen.   *** Mikrogramme…

#Fallen

  Ich sehe in die tiefen Abgründe meiner Seele, an deren Rand ich stehe. Ich falle, wenn ich im Schwindel oben und unten verwechsle, immer wieder auf mich selbst herein.       Weiterführend → Das erste Fazit von Ulrich…

#Setzungen

  Literatur besteht aus Setzungen, das ist ihre Berufung.       Bereits nachdem Jack Dorsey den ersten Tweet am 21. März 2006 verschickt hatte, war Herrn Nipp klar, das hier etwas Neues entsteht. Von Herrn Nipp waren auf KUNO…

#:

  voll Licht sinkt ein Tag in seine Nacht ein / rieselt Regen / der Schatten eines wippenden Schwanenkopfes / letzter Rest Schönheit / geh mit mir zu Grunde / wach mit mir     *** Weiterführend → Ein Porträt…

#Vor dem Tod erschrickst du?

  Du wünschest, unsterblich zu leben? Leb im Ganzen! Wenn du lange dahin bist, es bleibt.     *** Der Homo ludens ist ein Erklärungsmodell, wonach der Mensch seine kulturellen Fähigkeiten vor allem über das Spiel entwickelt: Der Mensch entdeckt im…

KURZE SÄTZE

  Manchmal beginnt ein Urknall eher unscheinbar. Und zeitgleich zum 7. Welttag der Poesie. Twitter wird am 21. März 2006 unter dem Namen twttr gegründet und gewann weltweit rasch an Popularität: Der erste Tweet wurde am 21. März 2006 durch…

Im Tale rinnt der Bach

Im Tale rinnt der Bach, die Berg an hoher Seite, Sie grünen weit umher an dieses Tales Breite, Und Bäume mit dem Laube stehn gebreitet, Daß fast verborgen dort der Bach hinunter gleitet. So glänzt darob des schönen Sommers Sonne,…

Gedanktagskultur

  Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.     *** Weiterführend → ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur. Lesen Sie sowohl den Essay über Jean Paul auf KUNO, als auch feinstes Rezensionsfeuilleton von Wolfgang…

Sehnsuchtsorte { Seelenlandschaften

  Fehlerzerlegung \ FalltuerCodes Verschluesselung in Fantome einer ZahlenWelt zerscherbte Worte aneinander schneiden die Silben atomisieren & sinn gemæss in einander verflechten auf den Urgrund absickern & endlich = so sein lassen… > Erinnerungsmaschinen werfen auf exakten Datums–ausDruck Beschwœrungsrituale aus…

Frage und Antwort

  Kautsky, dem die geschürzten Lippen der schönen Frau auf der anderen Seite des Ganges den Kopf verdrehten, hatte keine Augen für den Schrecken des kühlen Gestirns, obwohl der schwarze Himmel sein Licht durch das Fenster, an dem er saß,…

Der Unterworfene, der unterwerfen soll

  Jeder einzelne Mensch ist in die Zeit und die Welt geworfen. In ein Da-Sein genauso wie in ein So-Sein. In ein komplexes Geflecht aus kulturellen Bedingungen, gesellschaftlichen, religiösen, ethischen Normen, in einen vorgefundenen Platz, in einen je individuellen Möglichkeitsrahmen:…

Über der Mohngrenze

  Die Sonne drehte sich langsam. Kautsky überlegte im Kreislauf der Gestirne. Als er das Tagebuch der schönen Schottin las, bekam er Angst. Ich lese diese tote Schrift. Das Herz will mir platzen. Was ist geschehen? Träume ich wirklich? Ich…

Verrat am Geist

    „Ein Intellektueller, der sich an die Herrenkaste heranmacht begeht Verrat am Geist.“ Heinrich Mann           *** Weiterführend → ein nachgetragener Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur.

10. MÄRZ

  Kalenderblatt. Geduldiges Papier. Ein Schemen nur, ein fallender Gedanke, ein Hauch vielleicht, wenn sich die letzte Schranke zur Trennung schließt. Was gilt schon jetzt und hier   dem Schmetterling, der schwebend taumelnd dir die andre Welt gezeigt, des Lebens…

Harmonie

Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung an…

Zur Emanzipation der Frauen

  Können die Frauen überhaupt gerecht sein, wenn sie so gewohnt sind zu lieben, gleich für oder wider zu empfinden? Daher sind sie auch seltener für Sachen, mehr für Personen eingenommen: sind sie es aber für Sachen, so werden sie…

Desillusionsromantik

  Kontrollierte Exzesse dienen dem Erhalt der Ordnung.         1989 erschien Man han isch ne dicke Kopp, Karnevalssingle von Max und Moritz, aka Frank Michaelis und A.J. Weigoni, feat. Marion Haberstroh in der Rolle der Littly Anny…

DIE KÜCHE IST AUSGETRUNKEN

  Die Küche ist ausgetrunken Der Pfand ist leer Der Briefkasten wartet auf neue Drogen während der Heißhunger zitternd im Bett liegt Die Radiospots misten aus schmeißen alles hinaus was nicht mehr in die Wohnungen passt Die Werbetrommel rührt und…

Der Preis der Freiheit

  Freiheit ist immer Freiheit des anders Denkenden. Nicht wegen des Fanatismus der Gerechtigkeit, sondern weil all das Belehrende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die Freiheit zum Privilegium wird.  …

Scheinwelten

  Der Blick aus dem Fenster verrät, dass da draußen etwas ist. Man kann die anderen Häuser sehen, in denen sich wahrscheinlich auch andere Menschen aufhalten, die Erfahrung sagt das, die Wahrscheinlichkeit auch, in einer Stadt stehen nur selten alle…

Prawda

  Während seines Literaturstudiums an der Universität von Alma-Ata absolvierte Rudnikow ein Praktikum in einer Brikettfabrik bei Karaganda. Die Literaturstudenten wurden auf die Bergwerke und Brikettfabriken des Steinkohlenkombinats verteilt. Sie sollten sich umschauen, Eindrücke sammeln, recherchieren, mit den Arbeitern reden…