Kategorie: Allgemein

Herbstgedicht N° 3

    Das war heuer die letzte Herbstlaubkarre aus unserem Garten. Die laublosen Birken reden schon vom Schnee.   Vorsorglich erfinde ich den einsamen Gast für Gespräche. Worüber wir reden wollen, wird aber nicht verraten.   Komisch, die Krähenstaffel startet…

Re\Torten/Schlacht

  der Kartografierung der Erde folgte die Erfassung des Sonnensystems der an die Milchstrasse angrenzenden Galaxien & ein Periodensystem aller Elemente   das menschliche Erbgut ist entschluesselt die Uebersetzung hat begonnen Sequenzen in Datensætze zu transformieren & das biochemische Alphabet…

Herbstwind

  Ein herber Sommerwind bringt das Laub, die Bäume in rhythmische Bewegung, lässt die Blätter nach oben klappen und plötzlich erscheint die Natur silbrig. Einiges Grün wirbelt durch die Luft, erst einige Monate alt, wurden die kleinen Sauerstofffabriken bereits vom…

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Woge stehn weiße Wolken an Bergen entlang Rand Restich im Nebel schwellen fallende Blüte bevor sie noch da ist ahmt schon ihren Tod nach ohne Worte Woge *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten…

IL FAUT ÊTRE ABSOLUMENT MODERNE!

Am 20. Oktober 2004 wäre Arthur Rimbaud, der Rebell der französischen Literatur, 150 Jahre alt geworden. Was bleibt? Wenn man sich über Arthur Rimbaud informiert, hat man fast den Eindruck, als ob es sich bei ihm um den französischen Nationaldichter…

Nichts eigenes. Nie!

  Nichts rechtfertigen & nie manden entlasten \ das eiserne Prinzip der Bestændigkeit im Wandel suchen   auf eingefahrenen Schienen der Syntax den Transmissionsriemen anwerfen   mit elektrischen Signalen denken & Impulse in Schallwellen umwandeln   die Zung‘ ein flatterhafter…

für Rab

  Da biste schon ziemlich abgekackt die geschichten ham sooo einen bart die erste verleumdung ist eingesackt und du klebst am katheder und du spulst deinen part   Und dann kommt son mädel aus der provinz und die glaubt dir…

Palast

    Die Grundlage für die Photoarbeiten bilden Schnappschüsse von Gebäudeteilen. Digital bearbeitet verwandeln sich die Motive in absurde Architekturen, deren Reiz in der skulpturalen Neuformulierung des real Vorgegebenen liegt. Die Titel der Arbeiten weisen auf die Straße hin, in…

Reiseschreibmaschine

  Eine Regung riss ihn aus dem fast chromatischen Schlaf, fassbarer Träume Inhalt entleerte sich, als hätte jemand auf Löschen gedrückt. Inzwischen war es Morgen geworden, ein Bleistiftstummel hatte sich malerisch in seine linke Wange gedrückt, blieb dort eine kurze…

Klingelmännchen

Klingelmännchen ist die Bezeichnung für das Betätigen einer Türklingel, ohne die Absicht zu haben, die jeweilige Person zu besuchen. Es ist ein vorwiegend bei Kindern und Jugendlichen beliebter Streich. Der Streich besteht darin, bei einem Ein- oder Mehrfamilienhaus eine oder…

liebende

  im körper kocht vom spitzen wort das blutin allen zimmern gellendes geschreigeigen stürzen ab und gehn entzweiund in den adern – spürt man – steigt die wut der streit ist da die wilden augen springensich an um sich mit…

Ein Lamm legt sich am Broadweg nieder

In der christlichen Ikonografie wird das Lamm Gottes häufig als Symbol für Christus verwendet. Oft wird es mit der Siegesfahne (rotes Kreuz auf weißem Grund) als Attribut dargestellt, um den Sieg Christi über den Tod und damit seine Auferstehung zu…

Kopf in Fernsprache

Wenn du irgendwo unsichtbar versteckt dir im Traum etwas zurufst, zurufst etwas, das du lange vergessen hast und bittest dich wenn du später sichtbar versteckt entdeckt wirst darüber zu schweigen   Der Kopf, ist er ein Beweger oder ein Bewegter?…

Im Rückwärtsgang

  Sie haben sich Fotos angesehen, einige hundert, immerhin meinte einer, da seien gute Bilder dabei. Das aus berufenem Munde, er ist Fotograf – und kein schlechter. Seine letzten Arbeiten haben beein- druckt, einen Eindruck davon vermittelt, was heute mit…

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Sohle des Loches die Ich sagt eine Shillouette ist sie Frau längst gestorben gegen ein sanftes goldenes Licht gelehnt ehrlich wo Einsamkeit und Öde nisten zwischen Schatten die fahl als Erinnerungen abgestempelt werden können oder auch nicht *** Weiterführend →…

Zarte Instabilitæt

  ich bin ~ ohne VerphallsDatum ! ~ liebeslænglich ab \ hængig von Dir   nimm den roten Faden mit welchem Du mich umgarntest   gib dem Stuhl einen Tritt & lass uns die Grenzen des Kœrpers erkunden    …

Husarenstück

  „Geziert von manch semantischem Husarenstück… Klischees werden clever arrangiert, Stereotypen gekonnt gegeneinander ausgespielt und vorm inneren Auge des Lesers generiert sich einen kurzweiligen Nachmittag lang ein leicht nekromantischer, spannender B–Movie.“ (Coolibri)     Als letztes Gossenheft wurde mit Unterstützung…

Sternheim

    Die Grundlage für die Photoarbeiten bilden Schnappschüsse von Gebäudeteilen. Digital bearbeitet verwandeln sich die Motive in absurde Architekturen, deren Reiz in der skulpturalen Neuformulierung des real Vorgegebenen liegt. Die Titel der Arbeiten weisen auf die Straße hin, in…

Fast perfekt

  Die Begleiter hatten sich wohl irgendwann heimlich aus dem Unterschlupf gestohlen, draußen den Tisch gedeckt. Eier gekocht. Sie saßen auf ihren faltbaren Campingstühlen, die in der rechten Armlehne eine Netzvorrichtung als Halterung für Flaschen, Dosen oder Gläser hatten. Egal…

Hülle oder Fülle

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Kampfflur

  Glotzenschrecke Augen brocken wühles Feld Auf und nieder Nieder auf Brandet Sonne Steinet Sonne Und Verbrandet.     *** Am 1. September 1915 ist August Stramm bei Horodec östlich Kobryn, in einem sinnlosen Krieg gestorben. Seine Texte fallen auf durch ihre schlichte, reduzierte…

RÜCKFRAGEN

  STE   Was ist in dem grabhaus da passiert Wieso haben wir uns da verloren? Wenn ich denk: Wir zwei vereinzeltiert drei vier zungenschaufeln  sieben ohren   RYU   Früher hieß das gründung  ursynod parallellauf in die weltallkälte zwillingsch …

Wenn Widerstände

    Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

Schwein gehabt

  An manchen Tagen geht Herr Nipp noch mal spät abends seine kleinstädtischen Wege. Er mag das entseelte Brennen der alten Straßenlampen, jener, die noch Langfeldleuchten über den gesamten Bürgersteig strecken. Jeder Riss der quadratischen Gehwegplatten aus Beton wird ausgeleuchtet.…

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Lichter wie Sternschnuppen die knochige rätselhafte Anmut des Todes Liebestod während Meer und Sand in Himmel schmelzen hochwohlgeboren sein und sich suchen er schloss mir die Beine wie ein Buch[1] und das Herz falten es zwischen Buchdeckel legen flach gepresst…

GEBURTSTAGSFEIER

  Poröse Bedachtsamkeit mit Sekt umspült. Weichteile sorgfältig gelagert, gereinigt, geölt, zum Himmel ausgefahren, mit Beredsamkeit bedeckt.   Äußerer Anschein intakt.   Stampfende Samen, weichgezeichnet, treiben den vergilbten Motor.   Am Kalenderblatt klebt Energie.     *** Aus dem Zyklus…

Eine Trinkerchronik

  Alles was ich tat, war auf die Gegenwart ausgerichtet. Nichts hatte Bestand. Jeder Zukunftsgedanke war wie eine Fata Morgana. Ich dachte nicht an Bausparverträge und Lebensversicherungen, nicht an Heirat und Familie. Ich fuhr meine Personal-Freifahrten der Bundesbahn von Nord…

Integration light, bitte!

„Und? Wie heißt das Zauberwort?“ „Bitte!“ sagt lächelnd das brave deutsche Kind. “Integration!“ meint der Migrationsexperte in sozialen Diensten deutscher Kommunalverwaltungen. Und die figurbewusste junge Dame der Spaßgesellschaft bestellt lächelnd: „Cola, aber bitte light!“ Schreibwillige wie ich, die über Menschen…

Rollatorweg

  Das Wetter hatte geradezu dazu eingeladen. Herr Nipp hatte sich sein Fahrrad geschnappt, er war durch die Landschaft geradelt, hatte einige Berge geschafft, ganz stolz, denn bekanntlich ist er kein großer Sportler. Haust lieber in den eigenen vier Wänden…

UNTER WELLEN

strömt des wassers masse in den wunden schoß der erde sink ich nach innen wogend unterm wellenglanz zwischen grund und spiegel läßt das fließen hoffen treiben im seegras vorüber die weiden der fische bis sie humus werden mit der zeit…

Werter Autor!

Vielen Dank für die Zusendung Ihres Manuskriptes, mit dem wir uns gerne beschäftigt haben. Nach Sichtung durch unsere neue Lektorin müssen wir Ihnen allerdings leider mitteilen… *** KUNO empfiehlt: Kratzspuren, Erzählungen und Gedichte rund um die Katze, von Peter Ettl,…

Grauwert

Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung an…

Regelung des Schlafes

  Seine beiden Begleiter hatten sich der Einfachheit halber überlegt, kein eigenes Zelt mitzunehmen. Es ist ja auch gemütlicher zu dritt zu zelten. Mitschläfer sozusagen. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, wenn man sich auf grundsätzliche, grundlegende Übereinkünfte zu einigen in…

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Gedankenwald schließt dich ein verschlingt dich als Luft du bist nicht mehr ursprünglich ehrlich tönt Vogelruf und durch die Wälder streifen die Linien am Horizont laufen alle zusammen in der Erinnerung es gibt ein Wort das heißt sobald: und sobald…

Im Mondenlicht ist alles einfach

  Es bleiben so wenige Gegenstände übrig, daß wir unsern Geist aufrichten können und uns selbst. Alle Ablenkung fällt weg. Es ist einfach Wasser und Brot. Es ist einfach wie die Anfangsgründe einer Kunst, in der wir vor Anbruch des…

Berliner Nachlese

Vorbemerkung der Redaktion: In der Nacht des Reichstagsbrandes wurde Erich Mühsam von Nationalsozialisten verhaftet, und am 10. Juli 1934 wurde er von der SS-Wachmannschaft des KZ Oranienburg ermordet. Mit diesem Text blicken wir durch seine Augen auf die untergegangene Weimarer…

Mit 18 Karat

  Einfangen das Leichte dem Gewöhnlichen Würde geben in einer einmaligen Betrachtung so lässt sich der Kitt sinnloser Gespräche der ewige Austausch belangloser Dinge aushalten in einer sanften Bewegung.   Das wilde Gewucher ist abends gezähmt wenn der Wein zu…

Angst

  mein kummerstein mein guter clown mein herz mein bibabutzelmann mein haus aus glas was klopfst du da was klopfst du da an deine wand was klopfst du da an deinen bau …? will raus will fort auf reisen gehn…

Die Abweisung

Wenn ich einem schönen Mädchen begegne und sie bitte: »Sei so gut, komm mit mir« und sie stumm vorübergeht, so meint sie damit: »Du bist kein Herzog mit fliegendem Namen, kein breiter Amerikaner mit indianischem Wuchs, mit waagrecht ruhenden Augen,…

Mein Weg zum Schriftsteller

  Meine Kindheit war geprägt durch mein Aufwachsen in einer bürgerlich-konservativen Großfamilie (zehn Kinder) auf dem Land, durch das Eingebettetsein in tief verankerte religiöse Grundsätze, die sich streng nach der Lehre der römisch-katholischen Kirche richteten und davon abgeleitet waren. Darüber…

ACH JA SIE BEWEGT SICH DOCH

  über mich selbst zu lachen, über meine arbeit, über die sonne, die meine haut versengt, über die muscheln, die meine zehen ritzen, über meinen status als besitzer aller träume eines ganzen bataillons von eissoldaten, die jeder vernünftige mensch vor…

Die Freien

Ich hab das alles schon lang, lang kommen sehn. Daß wir zum Betteln degradiert werden und daß die Bullen randalieren. Daß sie unsere Häuser kaputtmachen, und daß die Gefängnisse zum Bersten überfüllt sind. Und ich seh die jungen Leute an…

Gegen die Schwerkraft der Sinne

  spinnen vollständig vernetzt laden sich jetzt fliegen herunter LARS-ARVID BRISCHKE   Während allzu viele verantwortliche Leute in der westlichen Hemisphäre in erster Linie immer noch höher und noch weiter hinauswollen (wohin nur wollen sie?) und weit mehr Unruhe stiften…

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bin ich das Gesicht im Bild eingezwänkt Augen wie Arme vor der Burst verschränkt: Enge mein Bauch weint die Blüten bloss angedeutet wenn sich Blumen verwandeln in unbekannte Tiere *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In…

Insektomorphe Reaktionen im Atemraum

  Beheimatung im ganzheitlichen Grund einem Gnadenzustand der Fruehzeit in innigster Naturfrœmmigkeit & Poesie als reine Daseinskunde gegen die Zeit > die alles einebnet…   Verabschiedung vom Daseinskino der magisch–surrealen Evokationen einer Wirklichkeit zwischen Sehnsucht, Traum & den Strapazen der…

Unendliche Minimalismen

Philip Glass’ Bhagavadgita-Oper „Satyagraha“ wird tatsächlich in Sanskrit gesungen! Eine unglaubliche Arbeit für die Sänger, zumal auch die musikalische Partitur wegen der vielen Wiederholungen mit nur ganz geringen Änderungen sehr schwer auswendig zu lernen ist. Die Inszenierung Purcaretes gehört zum…

…packen

  Morgens, ganz früh, wenn der Platz gerade zum Leben erwacht, die ersten Camper dick vermummt irgendwelche Aufräumarbeiten vornehmen, die man sonst nie macht, wahrscheinlich aus Faulheit oder Vergesslichkeit. Wahrscheinlicher noch deshalb, weil man im Tagestrubel nicht darauf achtet. Hier…

So-li-da-ri-taet…..yeah

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

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Kopfkondensat Krähen der Kropf der Hals verrät die Jahre die du dich nach dir abgetastet wo Bauch ein Sandsack ist: Schneiden, Schneiden! Bist dir selbst beigesprungen als Gesicht matte Sonnen und später der Schmerz der zu deiner Schönheit kommt dieses…

MaschinSKAJah

    Schwermut = ein Duft der dann entstrœmt wenn Angstschweiss zu einem næher zu bestimmen dem Lustsekret gerinnt:   Tautropfen einer sehnsuechtigen Eleganz mit schwermuethiger Leichtigkeit in die Untergruende des Daseins abtauchen prekære Balancen abschreiten klangliche Ueberspruenge wagen: Perlen…

ZU DEINEM TOD

Für Robert Gratzer   heute am sonntag 16. mai während der radiosendung Du holde Kunst erfahre ich aus der Wiener Zeitung von deinem tod   mit erst 55 jahren lese ich ist der österreichische schriftsteller Robert Gratzer – aus Klagenfurt…

Nächtliche Kontakte

  Herr Nipp konnte noch nie gut früh einschlafen, selbst wenn er unsäglich müde war, fiel es ihm nur sehr schwer loszulassen und selig in einen erfrischenden Dämmerzustand hinüberzugleiten. Jene Lobpreisung der Weisen, die schon immer gesagt hatten, die Hälfte…

Verlag Blaue Äpfel

  Will ein Teil der hier vorgestellten Verlage eher der Subkultur zugerechnet werden? [Die Frage, ob es noch Sinn macht, in den 1960/70er Jahren demonstrativ getrennte Strömungen wie Mainstream (Establishment) und Subkultur (Underground) im Delta deutschsprachiger Lyrikflüsse zu isolieren, ist…

Protokoll einer Einlieferung

1 Nun ich. Welk. Von den Stürmen. VerwelktesAtmen. Oder: Ein Lied, das Agent OrangeHeißt. De Profundis: Steine, verweht wie Insekten,Die Fühler aus dem Bernstein gefetzt, dieLeiber nur Staub noch … Fragmente … Sand, inEinem Mistral des dreiundzwanzigstenJahrhunderts … kein Weg.…

Atemloses Betœren

  Spione ihrer selbst lernen in Routinen der Ignorenz zwischen der Echtheit des Gefuehls & seiner Tæuschung unter scheiden blaue Papierblumen von verwelkten Anschauungen   diskontinuierliche Wesen mit un gestillter Sehnsucht nach ver lorener Kontinuitæt gefesselt an den Flickerlteppich einer…

Amaryll

  Versehen mit einer wunderbaren Akustik steht auf einem Plateau zwischen Haarstrang und Möhnetal, nahe der Möhnetalsperre, die romanische Kapelle Drüggelte. Der Studioarbeit von Weigoni und Michaelis liegen umfangreiche poetische Performances zugrunde, die u.a. mit dem Life-Mitschnitt Amaryll dokumentiert sind.…

Zeichnung auf Karton

    *** Weiterführend → Eine  Würdigung von Jürgen Diehl finden Sie hier. Hören Sie auch die Hommage an Jürgen Diehl auf MetaPhon.

Handtücher

  Wie jedes Mal, wenn er zum Sport ging, nahm Herr Nipp sich ein weißes oder gelbes Handtuch vom Stapel im Badezimmer. Er hatte irgendwann aufgegeben, die fünfzehn Tücher in den Schrank zu räumen. Wozu auch. Im Bad lagen sie…

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Wolkenschatten fallen wie Wimpern sanfter Augen Regenbogenflügel breiten manche Enten aus lau und lind duftet der Blaugarten und nichts als Liebe und zerrupft sein vom Warten auf nichts weil kaum Hoffnung steigt wo Zeit Schnee flutet Herbst und Gedenken und…

Gegen mich

Was imitiere ich, welchen Trends folge ich? Spricht die Vielzahl meiner Veröffentlichungen wirklich gegen mich? Mir ist klar, dass ich kein Beckett bin, kein Rimbaud. Muss ich einen unverwechselbaren Personalstil erschaffen? Wie etwa Horváth? Hat denn Max Frisch in seinen…

Nächtliches Mietshaus

I. Unten sitzt ein Menschder auf den Punkt genauins Ferne sieht. Sie oben, Frau sitzt still,den Sternen näher, sagt:„Hier flieht mein Ist vorbei“. Einst war sie eingetunktins immer Gerne. II. Er lag, sie saß,und wie sie einmal stand,lag er im…

SARAH. IM SOMMER IST DIE ERDE LEICHT

  11.11.2000 Die Operation war schwer. Der Tumor wurde radikal herausgeschnitten. Tage lang habe ich geweint tief in die Nacht, die Sterblichkeit der allernächsten Freundin und Geliebten, die eigene Endlichkeit, stand mir vor Augen. Langsam verging der Hass gegen den…

Mysterienspiel

  Der zivilisierte Mensch gibt sich gerne den Anstrich von Naturverbundenheit. Er macht seine Wanderungen, ausgerüstet mit hochmodernem Material aus Kunststoffen verschiedenster Art, nicht vor Ort, dazu muss er nach Neuseeland oder Kanada fliegen. Nur dort kann man die Natur…

Tontöpfe

    Tontöpfe sperren der weitesten Prägung sich. Sie füllen Verwischungen fein- sinnig, stauen – Porenhelles – in Stein:   Glück Du, wie sie Ohren entwickeln, eng bei den Flächen, künstlich o wie zusammengesetzt!   Sind die Tontöpfe Freifrauen, misst…

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Leben und Natur gleich sein bin ich Flusswelle in der Welt weckt als Brust Bäume buntes Kleid kreist Wind in Zweigen neigst du dich als Ichluft bist schon weiß und allein so Nacht Verlauf zur Schlummer Stunde und Jack the…

5. Welttag der Poesie

  Am 21. März wird jedes Jahr der Welttag der Poesie gefeiert. Er soll an „die Vielfalt des Kulturguts Sprache und an die Bedeutung mündlicher Traditionen erinnern“. Die KUNO-Redaktion empfiehlt an diesem Tag daher Preziosen aus dem Bereich Hörbuch. A…

Der Herbst

  Das Glänzen der Natur ist höheres Erscheinen, Wo sich der Tag mit vielen Freuden endet, Es ist das Jahr, das sich mit Pracht vollendet, Wo Früchte sich mit frohem Glanz vereinen. Das Erdenrund ist so geschmückt, und selten lärmet…

Magie der Peripherie

  kommunikative Systeme schaffen Psychometrien der Unruhe setzen auf der Suche nach Linguokratie subversive Pausenzeichen in den Urstoff poetischer Versinnlichung & lassen Sterne in die Zisterne des Firmaments fallen… > die Versenkung in den Urzustand des Seins entrueckt das Denken…

Eine Erinnerung an Jeannie Ebner

  Die Jeannie Ebner war eine Dame. Und sie war eine sehr schöne Frau, vor allem in jungen Jahren. Da verkehrte sie im legendären „Strohkoffer“, einem Künstlertreff, vor allem der Maler und Bildhauer. Sie hatte ja selbst Bildhauerei studiert und…

o.t.

    Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

Fensterrahmen

  Im Haus gegenüber dem kleinen Getränkemarkt steht der Mann wieder in den Fensterrahmen gelehnt. Er hat eine aufgerollte Badezimmermatte unter den aufgestützten Armen liegen und betrachtet die unter ihm liegende Szene zufrieden mit abgeklärter Neugier. Was bewegt sich unten…

Vignetten

  den Schutzpanzer der Verdrængung auf brechen > unter dem Cortex frisst sich der Intellekt durch das Hirn   neue Blicke auf nie Gesehenes Partituren von Gesten auf dem Weg vom Logos zum Eros   Eleganz ist Verweigerung Leben eine…

Klarheit

An bestimmten Tagen stehen die Bedeutungen klar im Raum, man weiß, was passieren wird, besser noch und wichtiger, man versteht, was passiert ist. Mit einem selber, mit ganzen Zusammenhängen von Situationen. Durchblick haben. Es mag vielleicht etwas damit zu tun…

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für jedes Glück ein Traum sein und wo deine Augen schlafen bist du noch wacher Wolken: meine Kinder Rauschen: mein Regen! Leben: meine Quelle und wie weiß so ein Schmetterling steigt *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet…

Entwurf für Fernen

Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Selbstmord

  Wilde Fratzen schneidet der Mond in den Sumpf Es kreisen alle Welten dumpf; Hätt ich erst diese überstanden!   Mein Herz, ein Skarrabäenstein; Blüht bunter Mai aus meinem Gebein Und Meere rauschen durch Guirlanden.   Ich wollt, ich wär…

die anderen

  *** die anderen, Katalog von Haimo Hieronymus, 2004. Weiterführend → Zum Thema Künstlerbucher lesen Sie bitte auch den Essay und den Artikel von J.C. Albers. Vertiefend auch das Kollegengespräch mit Haimo Hieronymus.

Faszikel

Der wahre Sammler ist die Gegenfigur des Konsumenten Byung-Chul Han Haimo Hieronymus variiert, er wiederholt auch, teilweise bis zur Erschöpfung, er holt wider sich. Sich, sein Thema, seinen Kunstgestus, seine Typen. Beim Künstlerbuch Faszikel versuchen seine Blicke oft Geringfügigkeiten und…

TIERE

mensch der einst noch selber blinde kuh geschöpfe die er sprechen hörte zähmte rief als er gebot herab die höheren wesen darin schuf er den schlachthof das rohe in uns töten wir fortan die kreatur im eignen blut wie eine…

think & link

  weiter hin im Schwebe zustand bleiben:   & wære es nicht ein Traum zu sehen ohne noch wahrnehmen zu muessen?   & so unmittelbar in das Eigentliche eindringen zu kœnnen?   … wære es ein Traum wahrlich, wir sollten…

Angst Jongleur

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Sensibelchen

  Man hatte ihn abgeschoben. Bewusst, kein Platz mehr. Auf den Flur, kein Arbeitsraum, er saß an einem einfachen Tisch auf einem schlichten Stuhl, ohne Kommunikationsverbindungen, kein Telefon, kein Internet, sogar die mobile Foniereinheit war stark empfangsgestört, durch die dicken…

O.T.

  1 minorit  1 Marc Aurel per pedes kein arsch  kein haserl  auch wannst 7redes Behandle ihn gleicher als er ist er steigt dir schwer auf den widerrist wie Scullykatz reitet er dir nen ast die hält ‚hn auf wie…

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Sonnenbrand auf dem Wasser und das Getümmel leben stets neu mit den Wolken dich freiziehn wo ein Luftgott Flügel schüttelt herrscht keine Windstille mehr: als Bucht deiner Kindheit entschlafen wo sich Fenster als Verpackungen um die Häuser legen ihre Rahmen…

Traurarbeit

verendete Formen bannen sich durch die Glut zurückgespult auf der Geisterbahn mit dem rollenden Kindertransport ein struppiger Teddybär unter den Verlorenen erstarrte Blicke in ätzendem Geruch ein letztes Aufbäumen kein Aufschrei im Gebet – wenn sich der Zug im Abendrot…

Protzklœte & Gierschlunk

nachgedichtet aus dem Panchatantra Im fernen Osten lebte einst ein wilder Stier mit dem Namen: Protzklœte!   Vor lauter mænnlicher Kraft & Uebermut verliess er seine Herde riss die Flussufer mit seinen Hœrnern auf weidete auf smaragdgruenem Gras wo &…

Die Toten

Mit erstaunlicher Direktheit werden die Sorgen, die zuvor indirekt berührt werden, enthüllt – die Vergänglichkeit aller Dinge, darunter Liebe, die Umöglichkeit der Vergangenheit zu entkommen und insbesondere den Toten, die nicht auf ihren Friedhöfen begraben bleiben wollen, und die Beziehung…

Barlach

    Die Grundlage für die Photoarbeiten bilden Schnappschüsse von Gebäudeteilen. Digital bearbeitet verwandeln sich die Motive in absurde Architekturen, deren Reiz in der skulpturalen Neuformulierung des real Vorgegebenen liegt. Die Titel der Arbeiten weisen auf die Straße hin, in…

Nachbarschaftsfest

Ein altes Sprichwort sagt, man soll Feste feiern, wie sie fallen, ein anderes verhohnepiepelt das Ganze zur Doppelbödigkeit, die nur lautsprachlich zu verstehen ist, man soll FESTE feiern. Trotzdem wird meistens vorher lang angelegt geplant, wird die Infrastruktur geschaffen, da…