Protokoll einer Einlieferung

1 Nun ich. Welk. Von den Stürmen. VerwelktesAtmen. Oder: Ein Lied, das Agent OrangeHeißt. De Profundis: Steine, verweht wie Insekten,Die Fühler aus dem Bernstein gefetzt, dieLeiber nur Staub noch … Fragmente … Sand, inEinem Mistral des dreiundzwanzigstenJahrhunderts … kein Weg.…

Verlag Blaue Äpfel

  Will ein Teil der hier vorgestellten Verlage eher der Subkultur zugerechnet werden? [Die Frage, ob es noch Sinn macht, in den 1960/70er Jahren demonstrativ getrennte Strömungen wie Mainstream (Establishment) und Subkultur (Underground) im Delta deutschsprachiger Lyrikflüsse zu isolieren, ist…

Atemloses Betœren

  Spione ihrer selbst lernen in Routinen der Ignorenz zwischen der Echtheit des Gefuehls & seiner Tæuschung unter scheiden blaue Papierblumen von verwelkten Anschauungen   diskontinuierliche Wesen mit un gestillter Sehnsucht nach ver lorener Kontinuitæt gefesselt an den Flickerlteppich einer…

Amaryll

  Versehen mit einer wunderbaren Akustik steht auf einem Plateau zwischen Haarstrang und Möhnetal, nahe der Möhnetalsperre, die romanische Kapelle Drüggelte. Der Studioarbeit von Weigoni und Michaelis liegen umfangreiche poetische Performances zugrunde, die u.a. mit dem Life-Mitschnitt Amaryll dokumentiert sind.…

Handtücher

  Wie jedes Mal, wenn er zum Sport ging, nahm Herr Nipp sich ein weißes oder gelbes Handtuch vom Stapel im Badezimmer. Er hatte irgendwann aufgegeben, die fünfzehn Tücher in den Schrank zu räumen. Wozu auch. Im Bad lagen sie…

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Wolkenschatten fallen wie Wimpern sanfter Augen Regenbogenflügel breiten manche Enten aus lau und lind duftet der Blaugarten und nichts als Liebe und zerrupft sein vom Warten auf nichts weil kaum Hoffnung steigt wo Zeit Schnee flutet Herbst und Gedenken und…

Gegen mich

Was imitiere ich, welchen Trends folge ich? Spricht die Vielzahl meiner Veröffentlichungen wirklich gegen mich? Mir ist klar, dass ich kein Beckett bin, kein Rimbaud. Muss ich einen unverwechselbaren Personalstil erschaffen? Wie etwa Horváth? Hat denn Max Frisch in seinen…

Nächtliches Mietshaus

I. Unten sitzt ein Menschder auf den Punkt genauins Ferne sieht. Sie oben, Frau sitzt still,den Sternen näher, sagt:„Hier flieht mein Ist vorbei“. Einst war sie eingetunktins immer Gerne. II. Er lag, sie saß,und wie sie einmal stand,lag er im…

SARAH. IM SOMMER IST DIE ERDE LEICHT

  11.11.2000 Die Operation war schwer. Der Tumor wurde radikal herausgeschnitten. Tage lang habe ich geweint tief in die Nacht, die Sterblichkeit der allernächsten Freundin und Geliebten, die eigene Endlichkeit, stand mir vor Augen. Langsam verging der Hass gegen den…

Mysterienspiel

  Der zivilisierte Mensch gibt sich gerne den Anstrich von Naturverbundenheit. Er macht seine Wanderungen, ausgerüstet mit hochmodernem Material aus Kunststoffen verschiedenster Art, nicht vor Ort, dazu muss er nach Neuseeland oder Kanada fliegen. Nur dort kann man die Natur…

Tontöpfe

    Tontöpfe sperren der weitesten Prägung sich. Sie füllen Verwischungen fein- sinnig, stauen – Porenhelles – in Stein:   Glück Du, wie sie Ohren entwickeln, eng bei den Flächen, künstlich o wie zusammengesetzt!   Sind die Tontöpfe Freifrauen, misst…

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Leben und Natur gleich sein bin ich Flusswelle in der Welt weckt als Brust Bäume buntes Kleid kreist Wind in Zweigen neigst du dich als Ichluft bist schon weiß und allein so Nacht Verlauf zur Schlummer Stunde und Jack the…

5. Welttag der Poesie

  Am 21. März wird jedes Jahr der Welttag der Poesie gefeiert. Er soll an „die Vielfalt des Kulturguts Sprache und an die Bedeutung mündlicher Traditionen erinnern“. Die KUNO-Redaktion empfiehlt an diesem Tag daher Preziosen aus dem Bereich Hörbuch. A…

Der Herbst

  Das Glänzen der Natur ist höheres Erscheinen, Wo sich der Tag mit vielen Freuden endet, Es ist das Jahr, das sich mit Pracht vollendet, Wo Früchte sich mit frohem Glanz vereinen. Das Erdenrund ist so geschmückt, und selten lärmet…

Magie der Peripherie

  kommunikative Systeme schaffen Psychometrien der Unruhe setzen auf der Suche nach Linguokratie subversive Pausenzeichen in den Urstoff poetischer Versinnlichung & lassen Sterne in die Zisterne des Firmaments fallen… > die Versenkung in den Urzustand des Seins entrueckt das Denken…

o.t.

    Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

Fensterrahmen

  Im Haus gegenüber dem kleinen Getränkemarkt steht der Mann wieder in den Fensterrahmen gelehnt. Er hat eine aufgerollte Badezimmermatte unter den aufgestützten Armen liegen und betrachtet die unter ihm liegende Szene zufrieden mit abgeklärter Neugier. Was bewegt sich unten…

Vignetten

  den Schutzpanzer der Verdrængung auf brechen > unter dem Cortex frisst sich der Intellekt durch das Hirn   neue Blicke auf nie Gesehenes Partituren von Gesten auf dem Weg vom Logos zum Eros   Eleganz ist Verweigerung Leben eine…

Klarheit

An bestimmten Tagen stehen die Bedeutungen klar im Raum, man weiß, was passieren wird, besser noch und wichtiger, man versteht, was passiert ist. Mit einem selber, mit ganzen Zusammenhängen von Situationen. Durchblick haben. Es mag vielleicht etwas damit zu tun…

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für jedes Glück ein Traum sein und wo deine Augen schlafen bist du noch wacher Wolken: meine Kinder Rauschen: mein Regen! Leben: meine Quelle und wie weiß so ein Schmetterling steigt *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet…

Entwurf für Fernen

Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Selbstmord

  Wilde Fratzen schneidet der Mond in den Sumpf Es kreisen alle Welten dumpf; Hätt ich erst diese überstanden!   Mein Herz, ein Skarrabäenstein; Blüht bunter Mai aus meinem Gebein Und Meere rauschen durch Guirlanden.   Ich wollt, ich wär…

die anderen

  *** die anderen, Katalog von Haimo Hieronymus, 2004. Weiterführend → Zum Thema Künstlerbucher lesen Sie bitte auch den Essay und den Artikel von J.C. Albers. Vertiefend auch das Kollegengespräch mit Haimo Hieronymus.

Faszikel

Der wahre Sammler ist die Gegenfigur des Konsumenten Byung-Chul Han Haimo Hieronymus variiert, er wiederholt auch, teilweise bis zur Erschöpfung, er holt wider sich. Sich, sein Thema, seinen Kunstgestus, seine Typen. Beim Künstlerbuch Faszikel versuchen seine Blicke oft Geringfügigkeiten und…

TIERE

mensch der einst noch selber blinde kuh geschöpfe die er sprechen hörte zähmte rief als er gebot herab die höheren wesen darin schuf er den schlachthof das rohe in uns töten wir fortan die kreatur im eignen blut wie eine…

think & link

  weiter hin im Schwebe zustand bleiben:   & wære es nicht ein Traum zu sehen ohne noch wahrnehmen zu muessen?   & so unmittelbar in das Eigentliche eindringen zu kœnnen?   … wære es ein Traum wahrlich, wir sollten…

Angst Jongleur

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Sensibelchen

  Man hatte ihn abgeschoben. Bewusst, kein Platz mehr. Auf den Flur, kein Arbeitsraum, er saß an einem einfachen Tisch auf einem schlichten Stuhl, ohne Kommunikationsverbindungen, kein Telefon, kein Internet, sogar die mobile Foniereinheit war stark empfangsgestört, durch die dicken…

O.T.

  1 minorit  1 Marc Aurel per pedes kein arsch  kein haserl  auch wannst 7redes Behandle ihn gleicher als er ist er steigt dir schwer auf den widerrist wie Scullykatz reitet er dir nen ast die hält ‚hn auf wie…

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Sonnenbrand auf dem Wasser und das Getümmel leben stets neu mit den Wolken dich freiziehn wo ein Luftgott Flügel schüttelt herrscht keine Windstille mehr: als Bucht deiner Kindheit entschlafen wo sich Fenster als Verpackungen um die Häuser legen ihre Rahmen…

Traurarbeit

verendete Formen bannen sich durch die Glut zurückgespult auf der Geisterbahn mit dem rollenden Kindertransport ein struppiger Teddybär unter den Verlorenen erstarrte Blicke in ätzendem Geruch ein letztes Aufbäumen kein Aufschrei im Gebet – wenn sich der Zug im Abendrot…

Protzklœte & Gierschlunk

nachgedichtet aus dem Panchatantra Im fernen Osten lebte einst ein wilder Stier mit dem Namen: Protzklœte!   Vor lauter mænnlicher Kraft & Uebermut verliess er seine Herde riss die Flussufer mit seinen Hœrnern auf weidete auf smaragdgruenem Gras wo &…

Die Toten

Mit erstaunlicher Direktheit werden die Sorgen, die zuvor indirekt berührt werden, enthüllt – die Vergänglichkeit aller Dinge, darunter Liebe, die Umöglichkeit der Vergangenheit zu entkommen und insbesondere den Toten, die nicht auf ihren Friedhöfen begraben bleiben wollen, und die Beziehung…

Barlach

    Die Grundlage für die Photoarbeiten bilden Schnappschüsse von Gebäudeteilen. Digital bearbeitet verwandeln sich die Motive in absurde Architekturen, deren Reiz in der skulpturalen Neuformulierung des real Vorgegebenen liegt. Die Titel der Arbeiten weisen auf die Straße hin, in…

Nachbarschaftsfest

Ein altes Sprichwort sagt, man soll Feste feiern, wie sie fallen, ein anderes verhohnepiepelt das Ganze zur Doppelbödigkeit, die nur lautsprachlich zu verstehen ist, man soll FESTE feiern. Trotzdem wird meistens vorher lang angelegt geplant, wird die Infrastruktur geschaffen, da…

Gift des Vergessens

Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Ein Liebling der Musen

  Mancher der das alte Berlin noch gekannt hat, wird sich entsinnen, wie still plötzlich die große Friedrichsstraße wurde, wenn man, nach dem Halleschen Thore zu, eine bestimmte Linie passirt hatte. Die Kochstraße zog eine Grenze zwischen Stadt und Vorstadt;…

FLUCHTRAUM

  ich gerate unterwegs auf der straße in einen gewitterregen und fliehe in ein buchgeschäft, das ich zuvor noch nie betreten hatte. ich schaue mir die bücherregale an, um die zeit zu überbrücken, bis der regen aufhört. dabei finde ich…

Nichts über uns ohne uns

Um Fähigkeiten, Leistungen, Wünsche und Probleme ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und Lösungen zu realisieren, wurde das Jahr 2003 von den Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union zum „Jahr der Menschen mit Behinderungen“ proklamiert.   Zur Sprache bringen… ist ein…