Flasche

  Klar, die Flasche ist leer. Und tatsächlich ist es eine italienische Flasche. Die gehört auch nicht in den Wortschatz eines Fußballtrainers, sondern ist eines der Andenken von Herrn Nipp. Normalerweise fährt er ja jährlich, das ist damit wohl auch…

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  Einer Nahes Nichts über die Knotenpunkte der Seele gestreut Einer hat meine Stöpsel gezogen einer hat mir Knöpfe angenäht einer ging unter mich wie ein Kind in Sonnenblumenfelder geht um sich lachend zu verstecken Einer blieb und er nahm…

STW

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Das Lächeln der Mona Lisa

  Ich kann den Blick nicht von dir wenden. Denn über deinem Mann vom Dienst hängst du mit sanft verschränkten Händen und grienst. Du bist berühmt wie jener Turm von Pisa, dein Lächeln gilt für Ironie. Ja … warum lacht…

Poesie der Leerzeile

  Die Lücke zwischen Worten, wenn sie mehr will als die bessere Lesbarkeit der Worte, ist partielle Leerzeile und gewinnt – je nach Kontext – Polyvalenz (mit und ohne Pünktchen oder andere Verdeutlichungen der Auslassung). Da, wo eine Leerzeile mehrfach…

Rückblick

    An dem Tag (ein Dienstag), an dem die Theorien anfingen mit ihren Konsequenzen Ernst zu machen,   d.h. ein riesiger Schrödinger- STRUMPF oder SCHLUPF (das weiß man nicht) die Maschen der Raum-Zeit zerriß,   plötzlich alle top-Quarks TRUDELTEN…

Statt eines Traums

  Verbot zu ankern. Laß ihn weiterziehen, den schwarzen Kahn, gemähter Nächte voll. Die toten Sterne kennen keinen Hafen. Wer einmal zielte, bleibt als Schütze stehn, für immer kreisend auf der Mondlichtscheibe, auf flachem Graben um ein Wasserschloß. Verbot zu…

Bagatelle

    Zæhneknirschender Ruekschall aus dem hohlen Bauch heraus   Botschaften des Vorwurfs in handlichen Parolen griffbereit   Grenzerfahrungen zwischen Wachen & Schlaf sind weitaus fluechtiger als das Singen der wirklichen Welt…   Selbstzerfleischung Wirklich ist nur das fuehlbare Gegenueber…

Danach

    Die Wärme noch Deines Leibes Das Einverständnis Der Stille zwischen uns Unsere Hände leicht Aneinandergelegt Komm nun, Schlaf So könnte der Abschied sein Hätten wir einmal Genug       Weiterführend → Ein Rezensionsessay über Holger Uske von…

Das sich erklärende Wort

Die Poesie ist ein Versuch, der Wirklichkeit auf nichtbegriffliche Weise zu begegnen Yves Bonnefoy Lyriker haben keine schlichten Vokabeln, weder im Leben noch in der Dichtung. Selbst Jugendgedichte verdeutlichen das Umkreisende, das eine Suche nach Identität birgt: loslassen, sich selbst…

Sekunde

  Auf dem Weg zurück von der nächtlichen Futterstelle sah ich in diesem fast berührbaren Stockdunkel mein aus allen Fenstern unterschiedlich warm erleuchtetes Haus, und ich sah  fast schwebend eine weiße, eine schwarzweiße und eine graue Katze davor wie ziellos…

Leben in Möglichkeitsfloskeln IV

Manche Berührung, die eine Frau von dir möchte, dient nur der Erinnerung an jemand Anderen. Weiterfühend → Lesen Sie auch den Nachruf über Peter Meilchens Lebenswerk und den Essay 50 Jahre Krumscheid / Meilchen über die Retrospektive im Kunstverein Linz.

Dichten

  Manche Dichter meinen, Dichten schicke sich nur für die Jugend; aber das ist nicht richtig. In dieser hitzigen und erregbaren Periode erhalten wir bloß den Anstoß, der uns auf unserer künftigen Bahn vorwärts treibt; die Ideale enthüllen sich uns,…

TIMISOARA, TIMISOARA

  einhundertfünfzig Mark (DM, klar, was sonst?) und keinen Pfennig drüber denn er ist alt und defekt und wer weiß was das Reparieren kostet (Fahrt nach Budapest inklusive) ich hoffe du siehst ein, das ich ihn nur kaufe um dir…

Aus der Erinnerungszukunft

    Herrliches Dasein, nichts zu berichten!   Ich habe nichts als mein Sagen, das in tieferen Schichten des Wiedersagenmüssens verklingt   Unterwegssein, es schneidet mein Inbild aus kühler Folie deutlich erinnerten Sprechens.   Inzwischen drängt der Ozean an die…

Geheimdichter

  Hugo Lyck? Wer kennt den Namen? De großen Literaturlexika nicht. Ein echter Geheimdichter vom Anfang des vorigen Jahrhunderts. Ein Gedicht von ihm steht im Jahrgang 1958 der Literaturzeitschrift Akzente. Eine Rückblende: „Hugo Lyck, auf- und untertauchend im Café Stefany…

Inter. Essen

  Ein Mensch spricht über Interessen Und hatte morgens nicht gegessen. Der Fokus liegt, man kann es ahnen, Nicht darauf, etwas abzusahnen.   Es geht vielmehr ums Aufzukäsen, Einzubroten, Zeitunglesen, Ums Kaffeebrauen, Vollzuwursten, Ums Trinken, um nicht zu verdursten.  …

Lyriker

  Stets den Versen auf den Fersen.       *** Weiterführend → Dieses Gedicht wird in den Band Versflug einfließen. Dari befinden sich Kurz-Gedichte aus den Jahren 1974 bis 2015, keines länger als 140 Zeichen! Über die Literaturgattung Twitteratur…

Die Langeweile

Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung an…

Eranna an Sappho

  O du wilde weite Werferin: Wie ein Speer bei andern Dingen lag ich bei den Meinen. Dein Erklingen warf mich weit. Ich weiß nicht wo ich bin. Mich kann keiner wiederbringen.   Meine Schwestern denken mich und weben, und…

Von der deutschen Poesie

Vorrede, von Benjamin Neukirch ES giebet viel leute/ welche die deutſche poeſie ſo hoch erheben/ als ob ſie nach allen ſtücken vollkommen wäre; Hingegen hat es auch andere/ welche ſie gantz erniedrigen/ und nichts geſchmacktes daran finden/ als die reimen. Beyde ſind von…

ABEND

  Wenn der Abend uns bezwingt Und die Klage in uns singt: Fühlst der bangen Seele Flug, Weißer Mädchen Atemzug. Fremd ist Friede, fremd der Streit, Wann entrinnen wir der Zeit? Und kein Alter macht uns klug: Fühlst der Seele…

Vorübergehn

  Das Haus flackt in den Sternen Mein Schritt verhält und friert. In deinem Schoße schläft mein Hirn. Mich fressen Zweifel! Voll Schattet deine Büste in dem Fenster Das Spähen hüllt mich lautlos Die Sterne streifeln glühes Eisen Mein Herz…

Zwielicht

  Dämmrung will die Flügel spreiten, Schaurig rühren sich die Bäume, Wolken zieh’n wie schwere Träume – Was will dieses Grau´n bedeuten? Hast ein Reh du lieb vor andern, Laß es nicht alleine grasen, Jäger zieh’n im Wald’ und blasen,…

DER FRIEDHOF AM MEER – III

  Sie sind zergangen in des Nicht-Seins Dichte. Die rote Erde trank das Andre, Lichte, das Leben weiß, daß es in Blumen soll! Wo sind die Worte, die den Toten fehlen, wo ihre Künste, die besondren Seelen? Die Larve spinnt,…

5

es hat zwar Schreie gegeben und Rennen doch, – ja, – doch den Wald der Duldung kein Herz, – kein Tasten, – keine Mulde das findet sich wieder im rissigen Grund niedergetreten geht es weiter in Kenntnis des Bedarfs fallen…

Edition YE

YE (sprich: jii) steht übrigens u.a. als altenglisches (und heute im Irischen noch gebräuchliches) Pronomen für YOU, also Du, ist somit komplementär zum lyrischen Ich zu sehen und vermittelt mit einem Wort das künstlerische Programm der Edition YE, die Kontakt,…

Abschiedsrede

  Freunde! hört man’s allerorten, Freunde! tönt’s in allen Worten; Freunde! heute ist die letzte Stunde. Lobend hört aus meinem Munde, wie schön es war, bei Euch zu sein! Freunde! Prost bei Sekt und Wein! (Glas heben und trinken. Pause)…

ÜBERSCHAU

nur das gewitter der geruch die zeit der weht und tanzt ist frei also mild und gerecht und vergeht doch nicht die elemente schlagen an die tür mir der gesalbte die mumie der stifter der henker der retter in mir…

An die Freude

  O Freunde, nicht diese Töne! sondern laßt uns angenehmere anstimmen, und freudenvollere. Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium, wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum! ||: Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt; alle Menschen werden Brüder, wo…

Zwei Soldatenlieder

  In einem totenstillen Lied vom Weh zum Wort die Frage zieht: Wer weiß wo.   Wer weiß, wo dieses stille Leid begraben liegt, es lärmt die Zeit vorüber so. Sie schweigt nicht vor der Ewigkeit und stirbt und ist…

Etuede

  Hauchzarte Haut Geifernde Geilheit   Hirnloses Hecheln Garstiges Gezischel   Hastiges Hinterhermotivieren Grummliges Gegeifer   Hemmungsloses Hangeln Grimmige Genugtuung   Haltloses Hineinzœgern Grinsende Gier   Hirnlose Hingabe Glutvolles Gleiten in:   die Mitte des Schweigens     *** Wiederbeatmung,…

DER FRIEDHOF AM MEER – II

  Die Seele, Sonnwendfackeln preisgegeben, halt ich dich aus mit meinem ganzen Leben, Gericht des Lichts, das keine Gnade kennt! Und du kommst rein an deine erste Stelle! O Eintagsspiegel!… Doch wer schenkte Helle, der sie als Hälfte nicht vom…

Ich muß

  Ich muß die schwarzen Worte der Schwäne aufschreiben. Die goldene Karosse am Ende der Allee teilt sich, fällt um und schmilzt auf der regenfeuchten Straße. Eine Wolke bunter Schmetterlinge fliegt auf und erfüllt den Himmel mit ihrem Getön. Ach,…

Die Dichtung

  Die Dichtung ist dann die höchste Form der Versinnlichung des Geistes, die aber über sich selbst hinaussteigt und in die Prosa des Denkens hinübertritt. Georg Wilhelm Friedrich Hegel     Weiterführend → Poesie zählt für KUNO weiterhin zu den identitäts-…

Erkenntnis zentraler Denkkälte

    Hier die Luft. Da das Atmen. Dort die Haut. Darunter Fleisches Schwellen.   Schwingend dem Zufall entwendet, zwischen den Schichten wiederum Luft. Bei Ankunft pulsierender Austausch; vernetzter Notsignale Gebinde.       Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch,…