Dingsein

    Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

panaroma

  bier fischt alpensonnen kurzen untergang im drama ganz unberauscht in reinen särgen dampf mir klont man reift, kann salz, ein purer bauch singt regenmond und grins nicht fein – lern kaum begrenztes panorama dann bringe raum – amor scheint…

Verfallenheit

    die Tiefe des Gewissens in einer Totalverzettelung ausloten Leidenschaften treiben Luftwurzeln Triebe werden Zug um Zug mit zart erotischen Entgleisungen entfesselt…   > echtheits markierte Natuerlichkeit im Liebesverlangen oszilliert zwischen Strenge & Emotionalitæt in Unaufgeregtheit & Gewæhren–Lassen als Vorteil…

das Forellenquintett

München, 17.2.1943 Liebe Lisa! Ich lasse mir gerade das Forellenquintett vom Grammophon vorspielen. Am liebsten möchte ich da selbst eine Forelle sein, wenn ich mir das Andantino anhöre. Man kann ja nicht anders als sich freuen und lachen, sowenig man…

ZUSTÄNDE

verschwindet im bahnhof dem markt mit gleisen die masse der teig das gewicht hör ich in der spur nur vibrieren seh ich die spiegel nackt das fleisch darin die zeit ein automat der spricht verschenken sie nichts damit der alltag…

Der letzte Stern

(John Hertz und Alice Behrend) Mein silbernes Blicken rieselt durch die Leere, Nie ahnte ich, daß das Leben hohl sei. Auf meinem leichtesten Strahl Gleite ich wie über Gewebe von Luft Die Zeit rundauf, kugelab, Unermüdlicher tanzte nie der Tanz.…

Was wir unter abstrakter Kunst verstehen

  Was heute von abstrakter Kunst existiert, ist nicht viel und das Existierende ist Stückwerk [, Pfahlbauten] und Gestammel. Es ist der Versuch [und die Sehnsucht, die Welt nicht mehr mit dem menschlichen Auge anzusehen und darzustellen, sondern] die Welt selbst…

TUNDRALIEDER 1-4

1 An meinen rippen sägt dreckiger schnee Mama der himmel ist weg Du wirfst mich runter   gut ich geh Es hat ja doch keinen zweck O der scharfe eisige wind brüllt alles blind Wann gibt das ewige tosen ruh wann…

Prägnante Bemerkung

  Das Irreale wird genauso real dargestellt, wie das Reale. Das Irreale ist real. Die Abstraktion das ausgeführte Objekt. Das Konkrete zur eigenen Schöpfung, zum eigenen Wert, Objekt sage Gegenstand.     Weiterführend → Bestand die Modernität des Aphorismus bisher…

„Die Revolution ist da“

  „Die Revolution ist da, und die Geschichte spricht. Wer das nicht sieht, ist schwachsinnig. Nie wird der Individualismus in der alten Form, nie der alte ehrliche Sozialismus wiederkehren.“ Gottfried Benn   Die Frage, warum Gottfried Benn öffentlich Partei für…

Rebellen

  Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

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Frag mich nicht wo das Licht ist und leg es zum Wort: Dichter dichten im Dunkel *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende…

Cala D’Or

  spüre den Sand – auf die smaragdene Burg legt sich dein Aug/ auf die Lippe das Salz stiehlt dir der Wind- wenn es zum Abschied kommt     ***   Quelle: Dichtungsring Nr. 21/1993 Weiterführend → Ulrich Bergmann mit einer…

Cineast

  hier spricht das Original – mit Untertitel –   /–/ zwischen /–/ den multiplizierten Bildern   das lyrische Ich wære gern dem Verfasser seiner Gedanken auf der Leinwand begegnet   um sich in der Perspektivkruemmung ein Bild seiner fluechtigen…

morgens

  Blicke über den Brillenrand und Fragen über die Zukunft Löffel für Löffel verschwindet Müsli zwischen den Zeilen des Gesprächs Organisation des Tages jeder Sache eine Struktur und nicht zu vergessen ein Pausenbrot   *** Gedichte von Herrn Nipp, KUNO…

Konkrete Poesie

    Unterm Anfang überspielt die Schrift Wolken aus trautem Anfang. Anfangsbilder sind Schäfchen aus glaswolligem Sprechen. Zählen, erzählen, Buchstabenbuchstützen. Ich war zugegen, als unter Sprechern und Schreibern der Stoff geteilt wurde. Stoff, niemandes Zuständigkeit, ihm ward Licht zu- teil,…

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  Hoffnung Auf die Hand vertraut hingehalten im Wort das sagt ich zähl mit dir die Atemzüge bis jeder davon  sein Gesicht zurück hat das sagt versprochen *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten…

Der Knipser

Eine charmante Schnurre ist von Peter Meilchen überliefert. Bei der Ausstellungseröffnung zu Schland stellte sich eine Betrachterin neben ihn, wies auf eine seiner Arbeiten und versuchte small talk zu betreiben: „Mein Mann knipst auch.“ Der „Knipser“ Dieter Meth, der den…

Pas de deux

  der Fluegelschlag Deines Herzens an meinem Ohr læsst mich mit fluechtigen Interventionen nicht schlafen…   Abtasten der Abgruende im Provisorischen ein unstillbares Gefuehl der schicksalhaften Endgueltigkeit im Ræderwerk der Deutungen:   … gedehnte & verdichtete Zeit emotionale Reaktionen zeichnen…

Schland

Der Akt des Sehens und der Akt des Filmens, für Peter Meilchen gab es da nie einen Unterschied. Exemplarisch läßt sich Peter Meilchens Arbeit an einem Multimediaprojekt verdeutlichen. Schland ist der Versuch, den Blick gleichsam zu konservieren und mit der…

December 8th, 1980, N.Y.

  It was twelve years ago today, I have to sigh, that John Lennon was shot in N.Y.   Just returning with his wife from the studio, yet alive, being happy, laughing much, suddenly he got a touch. He turned…

Bildtextkorrespondenzen

Language is a virus from outer space William S. Burroughs Dass moderne Literatur nicht nur im begrenzten Format eines Buches seinen Platz hat, belegen der Multimediakünstler Peter Meilchen, der Sprechsteller A.J. Weigoni oder die visuelle Poetin Angelika Janz sowie auch…

Schlüssel

  Weiterführend → Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer…

ANATOMISCHER VORGANG

es klopft mir gegen die brust mit einem einzigen griff klappt es die haut auseinander ich erschreck nicht einmal die verhärteten adern zu sehn in denen das blut stößt zu den organen zerfressen aber pulsend kenn ich das alles seit…

Was ist der Mensch?

Ich lehre euch den Übermenschen. Der Mensch ist etwas, das überwunden werden soll. Was habt ihr getan, ihn zu überwinden? Alle Wesen bisher schufen etwas über sich hinaus: und ihr wollt die Ebbe dieser großen Flut sein und lieber noch…

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  Fragestellung und Antwort Aschenhimmel: Falter umarm das unergründliche in uns *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch das schreibende Analysieren gebrochen wird. Vertiefend zur…

Das ist die menschliche Hackordnung

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Musterform

  in der Abenddæmmerung eines Gesichts trifft die Schœnheit der Leere auf die Attraktivitæt des Nichts   die Eleganz einer aufrechten Sphinx verweist auf niemanden = eine Chiffre die sich nur auf sich selbst bezieht   als Entfremdete sucht sie…

Erinnerungsevokationen

Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen. Manchmal, wenn ich noch kaum die Kerze ausgelöscht hatte, schlossen sich meine Augen so schnell, daß ich nicht mehr die Zeit hatte, mir zu sagen: »Jetzt schlafe ich ein.« Und eine halbe Stunde…

Soulsisters

  Abschiednehmenvon einerdie bereits gegangen istfür immerErinnerungsmomente und Gedächtnislückenbleibenlebendig beweglichuns überlassen ich denke und sagemeine persönliche WahrheitAUDRE LORDE lebteein gesundeswiderständigesschwarzeslesbischesLeben in einer kranken Gesellschaftauf einem sterbenden Planetensie starb nach 58 Jahreneinen gewöhnlichen TodDiagnose Krebs ihr Wirken lebt weiterin ihren Werkenunsere…

Das Telephon

Es mag am Bau der Apparate oder der Erinnerung liegen – gewiß ist, daß im Nachhall die Geräusche der ersten Telephongespräche mir sehr anders in den Ohren liegen als die heutigen. Es waren Nachtgeräusche. Keine Muse vermeldet sie. Die Nacht,…

Menschliches Elend

  Die Uhr, die vor der Sonne fünfe schlägt – Einsame Menschen packt ein dunkles Grausen, Im Abendgarten kahle Bäume sausen. Des Toten Antlitz sich am Fenster regt. Vielleicht, daß diese Stunde stille steht. Vor trüben Augen blaue Bilder gaukeln…

Paare

  Weiterfühend → Lesen Sie auch den Nachruf über Peter Meilchens Lebenswerk und den Essay 50 Jahre Krumscheid / Meilchen über die Retrospektive im Kunstverein Linz.

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der Schmetterling ist Blume am Ast hast ihn nicht gesehen schon wieder hin von sich manchmal noch kommen Körner zu Ähren zusammen: letzte Versammlung *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht…

sinnbildlich

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Land unter

  ich beziehe meine ruhe losen Standpunkte wenn Du in das æussere Radar meine Hœrweite kommst ein Magnetismus von An ziehung & Ab stossung treibt uns mit poetischer Rætselkraft in kunstverwehtem Realismus zwischen die Lagerstætten des Geworfen–Seins   der Rhythmus…

Sanctus Januarius

  Der du mit dem Flammenspeere meiner Seele Eis zerteilt, daß sie brausend nun zum Meere ihrer höchsten Hoffnung eilt: heller stets und stets gesunder, frei im liebevollsten Muß:– also preist sie deine Wunder, schönster Januarius!     *** Nietzsche…

SZENE

während ich vor dem spiegel die haarsträhnen noch ordne leg ich das messer die narbe die naht in die haut mir schon verzerren die augen mein bild das aufgrellt wie ein phantom seh ich das fleisch da hockt bereit zum…

Indien

Wir haben das körperliche Indien gesucht und haben Amerika gefunden; wir suchen jetzt das geistige Indien – was werden wir finden? Der Indier konnte nur ungeheu’r große Gedichte liefern, weil er nichts aus dem Weltzusammenhang schneiden konnte, wie überhaupt der Anschauungsmensch;…