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hörst unter Erde und Moos die Elfen kichern nur bei ihnen bist du sicher Knochenkind! (und die Bäume haben getanzt) *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das…

Wie die Bilder abrutschen

Wie die Bilder abrutschen Unsere Gedanken aneinander: noch kindheitsbeatmet – und atembrüchig die erinnerten Lachrhythmen im Gleichschritt . Im Hörschatten leise zerdehnte Rufe nach jedwelcher Sprache, Glossolalien . Nun, öffne dich – ab heute hörn wir zum Tee Schreie in…

Experten fuer Euphorie

  es gibt viele, die sagen uns geht es besser als frueher & als Beispiel vollgefressene Bæuche vorfuehren   es gibt viele, die behaupten ALLES sei „Scheiße“! & obendrein noch die Dreistigkeit besitzen es sich darin bequem zu machen  …

Vergeblichkeitsgeste

  Die eigene Sprache ist Fiktion, sie ist immer schon intertextuelles Echo und Zitat, Sprache anderer, Literatur wird immer falsch zitiert und interpretiert.     Weiterführend → Bestand die Modernität des Aphorismus bisher in der Operativität, so entspricht diese literarische…

An der Ruhr

Weiterfühend → Lesen Sie auch den Nachruf über Peter Meilchens Lebenswerk und den Essay 50 Jahre Krumscheid / Meilchen über die Retrospektive im Kunstverein Linz.

ERINNERUNG

das wort war nicht der einfall der ideen  allein der laut der auftakt der jagd  der schrei der anbruch der visionen dämmerung hüllte die weite des hirns das tier die toten hinterm dickicht der augen das versiegende feuer vergraben im…

Frühling

  Wir wollen wie der Mondenschein Die stille Frühlingsnacht durchwachen, Wir wollen wie zwei Kinder sein. Du hüllst mich in dein Leben ein Und lehrst mich so wie du zu lachen.   Ich sehnte mich nach Mutterlieb Und Vaterwort und…

Aufzeichnungen auf Skizzenblättern

  Aber die Arbeiten und Wunder sind noch [nicht im vollen Gange. Jeder Tag bringt] nicht vollendet. Jeder Tag bringt Neues; Länder erwachen. Ein unerbittlicher Wille zwingt alle an die Arbeit. Keiner sieht links und rechts. Selbst für die beiden…

Bonmot

Wegen all der Überstunden kann ich jetzt ans Aufhören denken, nur noch ein paar Tage, dann muss ich wirklich anfangen die Zukunft zu planen.   Weiterführend → Bestand die Modernität des Aphorismus bisher in der Operativität, so entspricht diese literarische…

Gerät

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Rekonstitution, Requiem auf das Artnapping

  Vera Strange hätte es sich denken können: es konnte nur ein grauenhafter Tag werden. Doch, der Reihenschaltung nach. Zuvörderst: Vollmond, eine von jenen Nächten, in denen die Finsternis von Lunas feingesponnenen Lichtfäden verklärt und Schlafwandeln fast zu einer zwingen­den…

Minimal-Pop

Klammheimlich erzeugten YMG mehr Düsternis und Angst als jeder drogenwirre Punk: Stattons abgeklärter Gesang straft den Herzschmerz von Moxhams Liedern aufs Befremdlichste Lügen. Nur diese eine Platte – und man kann Jahre mit der Analyse ihrer Geheimnisse und ihrer todunglücklichen…

HANS IM GLÜCK

  Verlängertes pasquill auf einen wechselbalg Trümmer und ablaßstätte verehrhardtet  nellyversachst gedeckt mit weißnichmehrpfette Sagten sie: je ne regrette zücktest du aber die axt   Machtest auf rollkragenfeten das enfant terrible infam brachtest den anachoreten den ersten politen poeten fraglich…

LAMPENSCHIRM

  gleichgeschaltete duschenwo sie nur mehr ein gebetsprechen konnten bevor siein todesangst verkrampftaufeinander stiegen um einletztes stück luft ringend berge von brillen und aus denmündern geschlagenes zahngoldüberlebensreste im schatten desdrohenden krematoriumsentrissen der asche dem möglichenphönix schutthalden der angst lampenschirm aus…

Lichtpause

  Copy Art, auch Xerox Art oder Faxkunst, ist eine Kunstrichtung. Diese Untergruppe der Druckgrafik entstand Ende der 1970er Jahre bis Anfang der 1980er Jahre mit der Einführung der Xerox Fotokopierer. Die Kunstwerke werden hergestellt durch wiederholtes Kopieren der Originalkopie,…

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Fortschritt   Sie sprachen von Fortschritt: früher war es das Kreuz heute ist es der Container in der wüste Sie sprachen von Fortschritt: früher scherte man Haare heute schert man Menschen Sie sprachen von Fortschritt: früher war es der Krieger…

Gegen die Universalität des Vergessens

Im Nationalsozialismus war die Wuppertal ein wichtiges Zentrum sowohl der NSDAP als auch des Widerstands, sowohl der Gewerkschaften und politischen Opposition als auch der Kirchen, was nicht zuletzt die Barmer Erklärung zum Ausdruck brachte. Die Wupper ist nicht nur ein…

Ausgegossenes Erkenntnisfundament

  Wir sind Wesen die Behauptungen aufstellen Ueberzeugungen formulieren & wechselseitig Gruende einfordern   Wir verstehen die Aussage eines anderen, wenn wir erfassen welche Konsequenzen fuer den Sprecher & fuer uns damit verbunden sind   Wir strukturieren unsere Welt im…

STADT

ich durchschneide die pochenden kehlen der straßen unter mir meine füße stoß ich die läden die köder im labyrinth der autos geben häuser mir deckung zwischen hunden und tauben verweil ich im park steig ich die treppen hinauf zur brücke…

Krankheit

  süchtig nach Wörtern krank werden an ihren Wendungen aufmerksam das Innere erkennen an ihnen weiden eine Fläche finden eine Verankerung in der Zeit und letztlich unabsichtlich mehr als Suchtmittel eine Form der Nahrung die länger hält     ***…

Entrance

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

Widergänger

  A.J. Weigonis Erzählungen haben keine Vampirzähne, Biss haben diese Zombies allemal. Sprachlich auf das Wesentliche reduziert, Erzählungen, die ihrem Namen gerecht werden. Dieser Romancier führt den Leser durch ein abgründiges Bestiarium menschlicher Leidenschaften und zeigt mit irritierender Illusionslosigkeit die…

Todbringendes Ende

    Wie es zuende brannte, das energische kleine Staugetümel, es machte sich hautnah authentisch, alle versuchten sich im Dafür-und Dagegenhalten, um Raum zu gewinnen.   Verletzte mieden einander, Gehetzte schieden aus der Scham aus. Und die Letzten stimmen dem…

Der Löwenkäfig

  Sie geht hin und her wie die Wachposten draußen am Rand der Wälle, wo nichts mehr ist. Und wie in den Wachposten, ist Heimweh in ihr, schweres Heimweh in Stücken. Wie unten im Meer irgendwo Spiegel sein müssen, Spiegel…

Über Polen

Vorbemerkung der Redaktion: Am 29. Dezember 1989 beschloss das Abgeordnetenhaus eine Verfassungsänderung. Darin wurde die Umbenennung der Volksrepublik Polen in Republik Polen zum 1. Januar 1990 beschlossen, sowie die Bezeichnung Polens als „sozialistischer Staat“ zu Gunsten der Bezeichnung „demokratischer Rechtsstaat“. Auch der…

Jahre

  Und Jahre gehen und kehren immer wieder und blühen auf vor unsren Augen – doch jedes Jahr wird müder.   Und immerwährend dieses Wiederholen und Neuvergießen und Schöpfen der Jahre – in vielen ungezählten hohlen   Stunden sehen wir…

Im Fernsehsessel durchs Weltall

„Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung 5 Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre…

WEIHNACHTSZONENLIED

  Versucht nicht nachts zu zahlen was Ihr am tag versäumt Nur in den rauhnachttalen ist liebe eingeräumt   Habt Ihr denn schon vergessen wofür der weltverhau? Ihr sagtet: Für das fressen Es brennt die seele blau   So steht…

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Mutter ist viele Teile als Zopf Hände Adern Schreien du tötest sie indem du davon redest *** Weiterführend → Ein Porträt von Sophie Reyer findet sich hier. In ihrem preisgekrönten Essay Referenzuniversum geht sie der Frage nach, wie das Schreiben durch…

Neither

Ich beschäftige mich mit Schatten. Und darum geht es auch in der Beckett-Oper. Das Thema der Oper ist, dass unser Leben von allen Seiten von Schatten umgeben ist. Wir können nicht in den Schatten hineinsehen. Da wir aber nicht in…

Literaturkritik

  Manche Menschen lesen überhaupt keine Bücher, sondern kritisieren sie.       Kurt Tucholsky zählt zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik. Als politisch engagierter Journalist und zeitweiliger Mitherausgeber der Wochenzeitschrift Die Weltbühne erwies er sich als Gesellschaftskritiker in…

BERLIN III

  Schornsteine stehn in großem Zwischenraum Im Wintertag, und tragen seine Last, Des schwarzen Himmels dunkelnden Palast. Wie goldne Stufe brennt sein niedrer Saum.   Fern zwischen kahlen Bäumen, manchem Haus, Zäunen und Schuppen, wo die Weltstadt ebbt, Und auf…

Über Bilder und Sehen I

Flughäfen – der vermutete Maßstab zuhause oder wo ist zuhause Mama Antwort auf einen Text von J.H. So sitze ich einmal mehr in meinem Arbeitszimmer am Schreibtisch, genieße den Ausblick aus der architektonisch eigenwillig gestalteten Fenstergaube und denke für einen…

Nonkonformismus, ein Ausprobieren von Gegenpositionen

Als Nonkonformismus bezeichnet die Soziologie persönliche Haltungen oder Einstellungen, individuelle Handlungen oder philosophische Positionen, die nicht in Übereinstimmung mit den allgemein anerkannten Ansichten, der gültigen Etikette, dem vorherrschenden Lebensstil oder dem kulturellen Mainstream stehen. Nonkonformismus erzeugt meist Subversion. Der Grad…

Anstoss nehmen

  Sich mit der Poesie zu beschäftigen, führt zu einer Sensibilität, einer Haltung, einer Art, um über das Rätsel der Identität nachzudenken. Man kann die Sprache zu einem extravaganten Stil entwickeln, campy, künstlich und artifiziell. Und meist kommt bei diesen…

document der selbstwirksamkeit

  Weiterführend →  Lesen Sie auch das Kollegengespräch, das A.J. Weigoni mit Angelika Janz über den Zyklus fern, fern geführt hat. Vertiefend ein Porträt über ihre interdisziplinäre Tätigkeit, sowie einen Essay der Fragmenttexterin. Ebenfalls im KUNO-Archiv: Jan Kuhlbrodt mit einer Annäherung…

der dezember

    im schnee der vater die mutter mein das holzhaus der frieden hölzernes bein hinkt wie die vergleiche die bäume stehn im himmel unten das leben ist schön         *** Eine Leseprobe von Kurt Bartsch aus: Saison…

PHANTASIA DESPERANS

  Anmutig, leicht, lebendig! Einsam auf schneebedecktem Feld: Doch ist der Hunderthändig Meines Gedichtes Held. Der Hunderthändig ohne Kopf! Doch spielt er mit — einem Schädel. Macht ihm aus welkem Gras einen Schopf, Gelb wie der welke Nebel. Was gilt…