by Else Lasker_Schueler • • Kommentare deaktiviert für Georg Trakl erlag im Krieg
Georg Trakl erlag im Krieg von eigener Hand gefällt. So einsam war es in der Welt. Ich hatt ihn lieb. *** Die Gedichte von Georg Trakl waren als Ereignis so groß und umfassend, dass…
by Kuno • • Kommentare deaktiviert für Interpretationen 11
Grodek ist ein Gedicht von Georg Trakl, das die Erinnerung an die Schlacht von Gródek (1914) in Ostgalizien (heutige Ukraine) wachhält: Bei Gródek fand zu Beginn des Ersten Weltkrieges eine erbitterte Schlacht zwischen russischen und österreich-ungarischen Truppen statt. Wie…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Verlassenheit
1 Nichts unterbricht mehr das Schweigen der Verlassenheit. Über den dunklen, uralten Gipfeln der Bäume ziehn die Wolken hin und spiegeln sich in den grünlich-blauen Wassern des Teiches, der abgründlich scheint. Und unbeweglich, wie in trauervolle Ergebenheit versunken, ruht die…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Traumland
Manchmal muß ich wieder jener stillen Tage gedenken, die mir sind wie ein wundersames, glücklich verbrachtes Leben, das ich fraglos genießen konnte, gleich einem Geschenk aus gütigen, unbekannten Händen. Und jene kleine Stadt im Talesgrund ersteht da wieder in…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Verwandlung des Bösen
Herbst: schwarzes Schreiten am Waldsaum; Minute stummer Zerstörung; auflauscht die Stirne des Aussätzigen unter dem kahlen Baum. Langvergangener Abend, der nun über die Stufen von Moos sinkt; November. Eine Glocke läutet und der Hirt führt eine Herde von schwarzen…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für MELANCHOLIE DES ABENDS
– Der Wald, der sich verstorben breitet – Und Schatten sind um ihn, wie Hecken. Das Wild kommt zitternd aus Verstecken, Indes ein Bach ganz leise gleitet Und Farnen folgt und alten Steinen Und silbern glänzt aus Laubgewinden.…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Versunken
Heute ist diese Vision der Wirklichkeit wieder in Nichts versunken, ferne sind mir die Dinge, ferner noch ihre Stimmen, und ich lausche, ganz beseeltes Ohr, wieder auf die Melodien, die in mir sind, und mein beschwingtes Auge träumt wieder…
by Kuno Kloetzer • • Kommentare deaktiviert für Alternativer Literaturnobelpreis an Maryse Condé
Dass in dem Jahr, in den Philip Roth stirbt, der Literaturnobelpreis nicht vergeben wird, ist angemessen. Peter Glaser Der Literaturnobelpreis wird in diesem Jahr ausgesetzt. Unterdessen verdichten sich in Schweden die Hinweise darauf, daß die Nobelstiftung die Verantwortung für den…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Am Moor
Wanderer im schwarzen Wind; leise flüstert das dürre Rohr In der Stille des Moors. Am grauen Himmel Ein Zug von wilden Vögeln folgt; Quere über finsteren Wassern. Aufruhr. In verfallener Hütte Aufflattert mit schwarzen Flügeln die Fäulnis; Verkrüppelte…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Im Park
Wieder wandelnd im alten Park, O! Stille gelb und roter Blumen. Ihr auch trauert, ihr sanften Götter, Und das herbstliche Gold der Ulme. Reglos ragt am bläulichen Weiher Das Rohr, verstummt am Abend die Drossel. O! dann neige auch…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Entlang
Geschnitten sind Korn und Traube, Der Weiler in Herbst und Ruh. Hammer und Amboß klingt immerzu, Lachen in purpurner Laube. Astern von dunklen Zäunen Bring dem weißen Kind. Sag wie lang wir gestorben sind; Sonne will schwarz erscheinen. Rotes…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Im Winter
Der Acker leuchtet weiß und kalt. Der Himmel ist einsam und ungeheuer. Dohlen kreisen über dem Weiher Und Jäger steigen nieder vom Wald. Ein Schweigen in schwarzen Wipfeln wohnt. Ein Feuerschein huscht aus den Hütten. Bisweilen schellt sehr…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Traum des Bösen
Verhallend eines Gongs braungoldne Klänge – Ein Liebender erwacht in schwarzen Zimmern Die Wang‘ an Flammen, die im Fenster flimmern. Am Strome blitzen Segel, Masten, Stränge. Ein Mönch, ein schwangres Weib dort im Gedränge. Guitarren klimpern, rote Kittel schimmern.…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Abendmuse
Ans Blumenfenster wieder kehrt des Kirchturms Schatten Und Goldnes. Die heiße Stirn verglüht in Ruh und Schweigen. Ein Brunnen fällt im Dunkel von Kastanienzweigen – Da fühlst du: es ist gut! in schmerzlichem Ermatten. Der Markt ist leer von…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Frauensegen
Schreitest unter deinen Frau’n Und du lächelst oft beklommen: Sind so bange Tage kommen. Weiß verblüht der Mohn am Zaun. Wie dein Leib so schön geschwellt Golden reift der Wein am Hügel. Ferne glänzt des Weihers Spiegel Und die…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Rondel
Verflossen ist das Gold der Tage, Des Abends braun und blaue Farben: Des Hirten sanfte Flöten starben Des Abends blau und braune Farben Verflossen ist das Gold der Tage. Die nachhaltige Faszination der Gedichte von Georg…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Musik im Mirabell
Ein Brunnen singt. Die Wolken stehn Im klaren Blau, die weißen, zarten. Bedächtig stille Menschen gehn Am Abend durch den alten Garten. Der Ahnen Marmor ist ergraut. Ein Vogelzug streift in die Weiten. Ein Faun mit toten Augen…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Die drei Teiche von Hellbrunn
Der erste Um die Blumen taumelt das Fliegengeschmeiß Um die bleichen Blumen auf dumpfer Flut, Geh fort! Geh fort! Es brennt die Luft! In der Tiefe glüht der Verwesung Glut! Die Weide weint, das Schweigen starrt, Auf den…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Romanze zur Nacht
Einsamer unterm Sternenzelt Geht durch die stille Mitternacht. Der Knab aus Träumen wirr erwacht, Sein Antlitz grau im Mond verfällt. Die Närrin weint mit offnem Haar Am Fenster, das vergittert starrt. Im Teich vorbei auf süßer Fahrt Ziehn…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Grodek
Am Abend tönen die herbstlichen Wälder Von tödlichen Waffen, die goldnen Ebenen Und blauen Seen, darüber die Sonne Düster hinrollt; umfängt die Nacht Sterbende Krieger, die wilde Klage Ihrer zerbrochenen Münder. Doch stille sammelt im Weidengrund Rotes Gewölk, darin…
(Meinem gefallenen, lieben Krieger Georg Trakl) Schlafend fällt das nächtliche Laub, O, du stiller dunkelster Wald …. Kommt das Licht mit dem Himmel, Wie soll ich wach werden? Überall wo ich gehe, Rauscht ein dunkler Wald; …
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Herbstseele
Jägerruf und Blutgebell; Hinter Kreuz und braunem Hügel Blendet sacht der Weiherspiegel, Schreit der Habicht hart und hell. Über Stoppelfeld und Pfad Banget schon ein schwarzes Schweigen; Reiner Himmel in den Zweigen; Nur der Bach rinnt still und…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Der Herbst des Einsamen
Der dunkle Herbst kehrt ein voll Frucht und Fülle, Vergilbter Glanz von schönen Sommertagen. Ein reines Blau tritt aus verfallener Hülle; Der Flug der Vögel tönt von alten Sagen. Gekeltert ist der Wein, die milde Stille Erfüllt von leiser…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Engel
Und Engel treten leise aus den blauen Augen der Liebenden, die sanfter leiden. Weiterführend → Eine Annäherung von Peter Paul Wiplinger an Georg Trakl finden Sie hier. → Ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur, sowie ein Recap des…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Traum und Umnachtung
Am Abend ward zum Greis der Vater; in dunklen Zimmern versteinerte das Antlitz der Mutter und auf dem Knaben lastete der Fluch des entarteten Geschlechts. Manchmal erinnerte er sich seiner Kindheit, erfüllt von Krankheit, Schrecken und Finsternis, verschwiegener Spiele…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Alle Straßen
Alle Straßen münden in schwarze Verwesung. Weiterführend → Eine Annäherung von Peter Paul Wiplinger an Georg Trakl finden Sie hier. → Ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur, sowie ein Recap des Hungertuchpreises.
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Am Abend
Am Abend tönen die herbstlichen Wälder / Von tödlichen Waffen… Weiterführend → Eine Annäherung von Peter Paul Wiplinger an Georg Trakl finden Sie hier. → Ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur, sowie ein Recap des Hungertuchpreises.
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Die Seele
Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden. Weiterführend → Eine Annäherung von Peter Paul Wiplinger an Georg Trakl finden Sie hier. → Ein Essay über die neue Literaturgattung Twitteratur, sowie ein Recap des Hungertuchpreises.
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Ruh und Schweigen
Hirten begruben die Sonne im kahlen Wald. Ein Fischer zog In härenem Netz den Mond aus frierendem Weiher. In blauem Kristall Wohnt der bleiche Mensch, die Wang‘ an seine Sterne gelehnt; Oder er neigt das Haupt in purpurnem…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Untergang
Über den weißen Weiher Sind die wilden Vögel fortgezogen. Am Abend weht von unseren Sternen ein eisiger Wind. Über unsere Gräber Beugt sich die zerbrochene Stirne der Nacht. Unter Eichen schaukeln wir auf einem silbernen Kahn. Immer klingen die…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für An einen Frühverstorbenen
O, der schwarze Engel, der leise aus dem Innern des Baums trat, Da wir sanfte Gespielen am Abend waren, Am Rand des blänlichen Brunnens. Ruhig war unser Schritt, die runden Augen in der braunen Kühle des Herbstes, O, die…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Winterdämmerung
Schwarze Himmel von Metall. Kreuz in roten Stürmen wehen Abends hungertolle Krähen Über Parken gram und fahl. Im Gewölk erfriert ein Strahl; Und vor Satans Flüchen drehen Jene sich im Kreis und gehen Nieder siebenfach an Zahl. …
Die Gedichte von Georg Trakl waren als Ereignis so groß und umfassend, dass ich es zunächst kaum verstehen konnte. Zwei Nächte lang schlief ich kaum, um alles über den Heeresapotheker, Morphinisten und Opiumesser aus Salzburg zu lesen. Lutz Seiler Trakl…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Geistliche Dämmerung
Stille begegnet am Saum des Waldes Ein dunkles Wild; Am Hügel endet leise der Abendwind, Verstummt die Klage der Amsel, Und die sanften Flöten des Herbstes Schweigen im Rohr. Auf schwarzer Wolke Befährst du trunken von Mohn Den nächtigen…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Psalm
Karl Kraus zugeeignet Es ist ein Licht, das der Wind ausgelöscht hat. Es ist ein Heidekrug, den am Nachmittag ein Betrunkener verläßt. Es ist ein Weinberg, verbrannt und schwarz mit Löchern voll Spinnen. Es ist ein Raum, den sie…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für In Venedig
Stille in nächtigem Zimmer. Silbern flackert der Leuchter Vor dem singenden Odem Des Einsamen; Zaubrisches Rosengewölk. Schwärzlicher Fliegenschwarm Verdunkelt den steinernen Raum, Und es starrt von der Qual Des goldenen Tags das Haupt Des Heimatlosen. Reglos nachtet das Meer.…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für ZU ABEND MEIN HERZ
Am Abend hört man den Schrei der Fledermäuse. Zwei Rappen springen auf der Wiese. Der rote Ahorn rauscht. Dem Wanderer erscheint die kleine Schenke am Weg. Herrlich schmecken junger Wein und Nüsse. Herrlich: betrunken zu taumeln in dämmernden Wald.…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für An die Verstummten
O, der Wahnsinn der großen Stadt, da am Abend An schwarzer Mauer verkrüppelte Bäume starren, Aus silberner Maske der Geist des Bösen schaut; Licht mit magnetischer Geißel die steinerne Nacht verdrängt. O, das versunkene Läuten der Abendglocken. Hure, die…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Siebengesang des Todes
Bläulich dämmert der Frühling; unter saugenden Bäumen Wandert ein Dunkles in Abend und Untergang, Lauschend der sanften Klage der Amsel. Schweigend erscheint die Nacht, ein blutendes Wild, Das langsam hinsinkt am Hügel. In feuchter Luft schwankt blühendes Apfelgezweig, Löst…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Gesang einer gefangenen Amsel
Dunkler Odem im grünen Gezweig. Blaue Blumchen umschweben das Antlitz Des Einsamen, den goldnen Schritt Ersterbend unter dem Ölbaum. Aufflattert mit trunknem Flugel die Nacht. So leise blutet Demut, Tau, der langsam tropft vom blühenden Dorn. Strahlender Arme Erbarmen…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Die schöne Stadt
Alte Plätze sonnig schweigen. Tief in Blau und Gold versponnen Traumhaft hasten sanfte Nonnen Unter schwüler Buchen Schweigen. Aus den braun erhellten Kirchen Schaun des Todes reine Bilder, Großer Fürsten schöne Schilder. Kronen schimmern in den Kirchen. Rösser tauchen…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Vorhölle
An herbstlichen Mauern, es suchen Schatten dort Am Hügel das tönende Gold Weidende Abendwolken In der Ruh verdorrter Platanen. Dunklere Tränen odmet diese Zeit, Verdammnis, da des Träumers Herz Überfließt von purpurner Abendröte, Der Schwermut der rauchenden Stadt; Dem…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Traumwandler
Wo bist du, die mir zur Seite ging, Wo bist du, Himmelsangesicht? Ein rauher Wind höhnt mir ins Ohr: du Narr! Ein Traum! Ein Traum! Du Tor! Und doch, und doch! Wie war es einst, Bevor ich in Nacht…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Föhn
Blinde Klage im Wind, mondene Wintertage, Kindheit, leise verhallen die Schritte an schwarzer Hecke, Langes Abendgeläut. Leise kommt die weiße Nacht gezogen, Verwandelt in purpurne Träume Schmerz und Plage Des steinigen Lebens, Daß nimmer der dornige Stachel ablasse vom…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Ein Herbstabend
Das braune Dorf. Ein Dunkles zeigt im Schreiten Sich oft an Mauern, die im Herbste stehn, Gestalten: Mann wie Weib, Verstorbene gehn In kühlen Stuben jener Bett bereiten. Hier spielen Knaben. Schwere Schatten breiten Sich über braune Jauche. Mägde…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Abendland
Else Lasker-Schüler in Verehrung 1 Mond, als träte ein Totes Aus blauer Höhle, Und es fallen der Blüten Viele über den Felsenpfad. Silbern weint ein Krankes Am Abendweiher, Auf schwarzem Kahn Hinüberstarben Liebende. Oder es läuten die Schritte Elis’…
by Kuno Kloetzer • • Kommentare deaktiviert für Eine kleine Geschichte der deutschsprachigen Lyrik
Vorbemerkung der Redaktion: Die Lyrik ist eine der frühen literarischen Formen. Wenn auch die frühesten überlieferten lyrischen Texte nicht als Gedichte im heutigen Sinne verstanden wurden – das Vorkommen von Reim bzw. Alliteration, einer Metrik oder eines sprachlichen Rhythmus genügt,…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Die Sonne
Täglich kommt die gelbe Sonne über den Hügel. Schön ist der Wald, das dunkle Tier, Der Mensch; Jäger oder Hirt. Rötlich steigt im grünen Weiher der Fisch. Unter dem runden Himmel Fährt der Fischer leise im blauen Kahn. Langsam…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für ALLERSEELEN
Die Männlein, Weiblein, traurige Gesellen, Sie streuen heute Blumen blau und rot Auf ihre Grüfte, die sich zag erhellen. Sie tun wie arme Puppen vor dem Tod. O! wie sie hier voll Angst und Demut scheinen, Wie…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Nachtlied
Des Unbewegten Odem. Ein Tiergesicht Erstarrt vor Bläue, ihrer Heiligkeit. Gewaltig ist das Schweigen im Stein; Die Maske eines nächtlichen Vogels. Sanfter Dreiklang Verklingt in einem. Elai! dein Antlitz Beugt sich sprachlos über bläuliche Wasser. O! ihr stillen Spiegel…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Menschliches Elend
Die Uhr, die vor der Sonne fünfe schlägt – Einsame Menschen packt ein dunkles Grausen, Im Abendgarten kahle Bäume sausen. Des Toten Antlitz sich am Fenster regt. Vielleicht, daß diese Stunde stille steht. Vor trüben Augen blaue Bilder gaukeln…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Im roten Laubwerk voll Guitarren
Im roten Laubwerk voll Guitarren Der Mädchen gelbe Haare wehen Am Zaun, wo Sonnenblumen stehen. Durch Wolken fährt ein goldner Karren. In brauner Schatten Ruh verstummen Die Alten, die sich blöd umschlingen. Die Waisen süß zur Vesper singen.…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für DIE RABEN
Über den schwarzen Winkel hasten Am Mittag die Raben mit hartem Schrei. Ihr Schatten streift an der Hirschkuh vorbei Und manchmal sieht man sie mürrisch rasten. O wie sie die braune Stille stören, In der ein Acker sich…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Blutschuld
Es dräut die Nacht am Lager unsrer Küsse. Es flüstert wo: Wer nimmt von euch die Schuld? Noch bebend von verruchter Wollust Süße Wir beten: Verzeih uns, Maria, in deiner Huld! Aus Blumenschalen steigen gierige Düfte, Umschmeicheln unsere Stirnen…
by Georg Trakl • • Kommentare deaktiviert für Geburt
Gebirge: Schwärze, Schweigen und Schnee. Rot vom Wald niedersteigt die Jagd; O, die moosigen Blicke des Wilds. Stille der Mutter; unter schwarzen Tannen Öffnen sich die schlafenden Hände, Wenn verfallen der kalte Mond erscheint. O, die Geburt des Menschen.…