Leise gleiten meine Träume Hin zu Dir, Durch der Sehnsucht weite Räume Fern von Dir. Ich möchte träumen nur von Dir In weiten Räumen fern von mir. Ich möchte küssen Deinen Mund Und scheiden müssen jede Stund‘. …
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Nichts tötet schneller als Lächerlichkeit
So wollen wir uns heute einmal Herrn Felix Neumann „ergreifen“. „Nichts tötet schneller als Lächerlichkeit“, schreibt er. Aber mein Herr, Sie begehen ja Selbstmord! Haben Sie denn Ihren Artikel in der Post vom 6. Januar 1920 nicht gelesen? Der…
by Kuno Kloetzer • • Kommentare deaktiviert für Aus dem Hinterland
Eine Würdigung des Literaturvermittlers Theo Breuer Theo Breuer weiß, daß die Verwendung vertrauter Vorlagen keineswegs das Gelingen sichert. Er hat die Lyrik nie mit dem bloß Schönen verwechselt. Das Ästhetische hängt in den von ihm gemachten Versen eng mit dem…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Die Zwiebel
Es war ein sehr begebenwürdiger Tag, an dem ich geschlachtet werden sollte. (Fürchte dich nicht, glaube nur!) Der König war bereit, die beiden Sekundanten warteten. Der Schlächter war auf halb sieben Uhr bestellt; es war ein Viertel auf sieben…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Zwei Herren
Auf der Straße begegneten sich zwei Herren, die einander nicht kannten. Zufällig streifte der eine den andern mit dem Ärmel. Da sagte der andere leise, aber vernehmlich: »Esel«. »Idiot,« antwortete der eine. Da sagte der andere wieder: »Sie Lümmel, Lulatsch,…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Die Tragik aller Kritiker
Kritiker sind eine besondere Art Menschen. Zum Kritiker muß man geboren sein. Mit ganz außergewöhnlichem Schaafsinn findet der geborene Kritiker das heraus, worauf es nicht ankommt. Er sieht nie den Fehler des zu kritisierenden Kunstwerks oder des Künstlers, sondern…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Rede am Grabe Leo Reins
(In der Berliner Börsenzeitung 547 v.27.11.21) Zunächst behaupte ich, Herr Kritiker Leo Rein wäre tot. Kritiker sind tot oder Dadaisten. Ich behaupte, Herr Rein wäre beides, weil das so schön geht. Seiner Rede fehlt die Wärme, das Flaisch, sie klappert…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Holland ist ein Novum
DADA in Holland ist ein Novum. Nur ein Holländer, I. K. BONSET, ist Dadaist. (Er wohnt in Wien.) Und eine Holländerin, PETRO VAN DOESBURG, ist Dadaistin. (Sie wohnt in Weimar.) Ich kenne dann noch einen holländischen Pseudo-dadaisten, er ist…
Wie der Schnee verweht,Wenn er kommt und geht,So ist anzuschaun,Wenn er klaunt, der Clown. Wie die Liebe wacht,Unter kurz und Nacht,So das Stelldichein,Wenn im Kämmerlein. *** An Anna Blume, von Kurt Schwitters, erscheinen 1919. Anlässlich der Reichtagswahl…
by Wolfgang Schlott • • Kommentare deaktiviert für Hommage a Kuwitter
Wer zu diesem voluminösen Roman über eine außergewöhnliche Künstlerpersönlichkeit greift, der sollte im vorab veröffentlichten Leseexemplar das Interview mit der Autorin über die Art und Weise lesen, wie sie das Leben von Kurt Schwitters (1888 bis 1948) unter den…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Die Merzmalerei
Die Bilder Merzmalerei sind abstrakte Kunstwerke. Das Wort Merz bedeutet wesentlich die Zusammenfassung aller erdenklichen Materialien für künstlerische Zwecke und technisch die prinzipiell gleiche Wertung der einzelnen Materialien. Die Merzmalerei bedient sich also nicht nur der Farbe und der…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Das i-Gedicht
Als Lyriker und Schriftsteller hinterließ Kurt Schwitters ein umfangreiches Werk. In seiner Jugend von Expressionisten wie August Stramm beeinflusst, markiert auch für den Dichter Schwitters das Jahr 1919 den Durchbruch zu einem eigenständigen Stil mit dem Gedicht An Anna Blume.…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für An Anna Blume
Oh Du, Geliebte meiner 27 Sinne, ich liebe Dir!Du, Deiner, Dich Dir, ich Dir, Du mir, – – – wir?Das gehört beiläufig nicht hierher! Wer bist Du, ungezähltes Frauenzimmer, Du bist, bist Du?Die Leute sagen, Du wärest.Laß sie sagen,…
by Kuno Kloetzer • • Kommentare deaktiviert für Das Trägermedium der Druckerschwärze
Die Kunst Bücher zu schreiben ist noch nicht erfunden. Sie ist aber auf dem Punkt erfunden zu werden. Fragmente dieser Art sind litterarische Sämereyen. Es mag freylich manches taube Körnchen darunter seyn: indessen, wenn nur einiges aufgeht! Novalis Wie kaum…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Nennen Sie es Ausschlachtung
Anna Blume ist die Stimmung, direkt vor und direkt nach demZubettgehen.Anna Blume ist die Dame neben DirAnna Blume ist das einzige Gefühl für Liebe,dessen Du überhaupt fähig bistAnna Blume bist DuAnna Blume ausschlachten heißt Dich schlachtenBist Du schon einmal…
by Kuno Kloetzer • • Kommentare deaktiviert für Die Wortspielerin
Rätsel Soviel Anfang war selten, denkt man hoffnungsfroh immer wieder, wenn die neue Saison beginnt. Soviel Anfang ist meist, mahnt dann die Erinnerung, und auch die Hoffnungsträger sind oftmals dieselben. Theater ist für mich deshalb so faszinierend, weil es noch…
by Theo Breuer • • Kommentare deaktiviert für 50 Jahre ∙ Mail Art ∙ Revisited
1962 Vor 50 Jahren, im Jahr der sogenannten ›Kubakrise‹ (der 1961 die ›Schweinebuchtkrise‹ vorausgegangen war, ach, ›Schweinebucht‹, eins der unvergessenen Wörter von ›damals‹, when John F. Kennedy was my first hero), an die ich mich mittels offenbar tief in mir gespeicherter…
Ailenroc! ein reizvoller Name.Ailenroc aus Revonnah.Cornelia,Du bist mir nah,Sei nicht so fern!Ich habs nicht gern.Komm mit der Straßenbahn,Ich fühle Dir schon nah!Wann, Liebste, kommste an?O wann, o wann, o wann?! Fahr schnell bis zur Zentrale,Sieh, wie ich zu Dir…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Es galt aus den Scherben Neues zu bauen
Man kann auch mit Müllabfällen schreien, und das tat ich, indem ich sie zusammenleimte und -nagelte. Ich nannte es Merz, es war aber mein Gebet über den siegreichen Ausgang des Krieges, denn noch einmal hatte der Frieden wieder gesiegt.…
Die Hannoveraner sind die Bewohner einer Stadt, einer Grosstadt. Hundekrankheiten bekommt der Hannoveraner nie. Hannovers Rathaus gehört den Hannoveranern, und das ist doch wohl eine berechtigte Forderung. Der Unterschied zwischen Hannover und Anna Blume ist der, dass man Anna…
Merz will Befreiung von jeder Fessel, um künstlerisch formen zu können. Freiheit ist nicht Zügellosigkeit, sondern das Resultat strenger künstlerischer Zucht. Merz bedeutet auch Toleranz in bezug auf irgendwelche Beschränkung aus Künstlerischen Gründen. Es muss jedem Künstler gestattet sein,…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Kundmachung
! Kundmachung ! Meine Frau ist gestern von einem frechen Lümmel. *** Das literarische Werk von Kurt Schwitters. ROSA: Wir wollen müssen, in: Memoiren Anna Blumes in Bleie. Walter Heinrich, Freiburg/B. 1922…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Sonate in Urlauten (Auszug)
Fümms bö wö tää zää Uu… rakete rinnzekete… *** Das literarische Werk von Kurt Schwitters. Ursonate (1922-32); in Das literarische Werk, Bd. 1: Manifeste und kritische Prosa. Köln: DuMont Schauberg, 1973 KUNO stellt den vielseitigen…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Hinrichtung
Merzgedicht 9 Ein Mensch verlangte die Hinrichtung Anna Blumes. Hinrichten wuchtet Kreuzigung. Anna Blume kreuzigen hinrichtet Euch. Ring strahlt das Messer wuchten Scharten schwingen Messer. Ring strahlt das Messer Eure Köpfe, ohne Kopf. Ring wogen Leichen ohne Köpfe Taumel,…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Gedicht aus Norwegen für Helma
In einem Garten blühen Lilien.Sie blühen munter, und sie schilienZum Nachbargarten, ob die rote Nelke,Die ihnen wohlgefällt, auch nicht verwelke.Die rote Nelke nelkte mild zurück.Der Lilien Schielien war ihr ganzes Glück.So schiele ich, mein liebes Weib, Dir zu,Dein mildes…
by Herr Nipp • • Kommentare deaktiviert für Wellpappe
Schon seit einigen Jahren ist Herrn Nipp bekannt, dass man mit Wellpappe sehr vielfältige Dinge herstellen kann. So werden seit Jahrzehnten Kisten hergestellt, in denen so ziemlich alles zu transportieren ist, von riesigen Maschinen, die in Panzerpappe gut geschützt…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Ein solider Artikel
Eine Anwienerung im Sturm Doktor: Verzeihen Sie, was bedeuetet das Wort Merz? (Ausmerzen warnt Iden.) Ich: Das Wort ist neu, ich wählte es zur Bezeichnung meines neuen Stils. (Komm, spiel mit mir.) Doktor: Woher nahmen Sie das Wort? Ich würde…
by Kuno Kloetzer • • Kommentare deaktiviert für Eine kleine Geschichte der deutschsprachigen Lyrik
Vorbemerkung der Redaktion: Die Lyrik ist eine der frühen literarischen Formen. Wenn auch die frühesten überlieferten lyrischen Texte nicht als Gedichte im heutigen Sinne verstanden wurden – das Vorkommen von Reim bzw. Alliteration, einer Metrik oder eines sprachlichen Rhythmus genügt,…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Große Liebe
Es war die Nacht zum Lillebummer Schützenfest.Er hielt das Mädchen fest an seine Brust gepreßt.In seinen Augen standen süße Zähren,Er war dabei, ihr ‚alles‘ zu erklären.‚Du bist das schönste Mädchen, das ich je geliebt‘,Sprach Adolar, ‚weil es keine schönre…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Froh-stumm
Wie war ich froh, Als Du warst do, Wie klopfte laut mein Herz! Wie wird es mir Mit ohne Dir? Ich schweige stumm wie Erz. *** KUNO erinnert an An Anna Blume, von Kurt Schwitters, erscheinen…
by Kurt Schwitters • • Kommentare deaktiviert für Das Undbild
Als Lyriker und Graphiker hinterließ Kurt Schwitters ein umfangreiches Werk. In seiner Jugend von Expressionisten wie August Stramm beeinflusst, markiert auch für den Dichter Schwitters das Jahr 1919 den Durchbruch zu einem eigenständigen Stil mit dem Gedicht An Anna…