Schlange, sage ich, ich habe Hunger. – Auf was denn, fragt Schlange, willst du mich? – Nein, sage ich, ich habe nicht den großen Hunger. – Dann koch dir was, sagt Schlange. – Ich weiß nicht was, sage ich,…
Schlagwort: Ulrich Bergmann
Courbet
Ein schönes Bild, sage ich, als ich vor dem berühmten Aktgemälde von Courbet stehe, ein tiefes Bild! – Ich weiß nicht, sagt Schlange, was du an diesem Bild findest, du siehst in die geöffneten Beine einer nackten Liegenden, das Bild…
Haut an Haut
Ich liege gern so eng bei dir, sage ich. – Das ist schön, sagt Schlange, das gefällt mir, du liebst mich eben sehr. – Ja, sage ich. – Aber, sagt Schlange, du liebst vielleicht nur meinen Körper. – Was denn…
Autark
Schlange, sage ich, was ich dich immer mal fragen wollte: Hast du schon mal einen Liebestraum gehabt? – Ja, sagt Schlange, ich träume von nichts anderem. – Das dachte ich mir, sage ich. – Du hast keine Ahnung, sagt Schlange.…
Seelenwanderung
Ich denke manchmal, sage ich, mit Schrecken, ich wache auf in einem anderen. – Vielleicht wachen wir täglich, sagt Schlange, immer woanders auf, wer weiß. – Komisch, sage ich, aber jedesmal, wenn ich so aufwache, liebe ich dich. Du kannst…
… der Horizont kippt
100 soucis
Zeitnot
Es geht um Minuten, sage ich, als ich mit Schlange das Theater verlasse, es endet alles, weißt du, mit einem Riesenapplaus, und das kostet uns dann Kopf und Kragen. – Ich versteh dich nicht, sagt Schlange, kommst du zu spät,…
Les jeux sont faits
Ich spiele, sage ich, ich spiele immer, auch im Bett, ich spiele, also bin ich, sage ich mir, und du, Schlange, spielst gut mit mir. – Du redest, sagt Schlange, als ginge es um eine Inszenierung, wenn wir uns lieben… …
Die Brücke und das Rad
Mit Schlange gelingt mir alles, sagt Zauber, nichts ist zu schwer. – Na klar, sage ich, das ist die Macht der Liebe. – Ja und nein, sagt Zauber, das eine bedingt das andere, alles hängt mit allem zusammen. – Konkreter,…
In Gedanken
Weißt du, sage ich, als ich mich aus der Umarmung mit Schlange löse, ich kann mir gar nicht vorstellen, wie ich mit Susanna im Bett liege … – Ach so, sagt Schlange, du denkst an eine andere, wenn du mit…
Halbe Utopie
An manchen Orten, sage ich, bin ich immer glücklich, an manchen nie. In den Cafés der Avenuen, in den Museen und Theatern, im Kino und in der Oper widerfährt mir nur mein Glück. – Da bin ich ja nie…
Femme terrible
Du weißt, wie sehr ich den Einkaufsbummel in der Stadt hasse – aber was soll ich machen? Schlange will bummeln und zieht mich auf die bunten Boulevards der Stadt der Städte und geht durch alle Läden und Boutiquen mit den…
Keine Ursache
Schlange und ich auf dem Weg zum Museum. Warum, sagt Schlange, ist so viel Streit unter den Menschen? – Eigentlich weiß ich das auch nicht, sage ich, es ist ja schon so viel Streit in den Menschen selbst, der geht…
das licht aus der tiefe der nacht
Verspiegelt
Gefällst du dir?, fragt Schlange. – Ich kann mich von meinem Spiegelbild nicht losreißen, sage ich. – Du bist ja schlimmer als ich, sagt Schlange. – Im Angesicht meines Angesichts erstaune ich einfach über meine Schönheit, sage ich, und…
Definitionssachen
Maßlos
Ach, sagt Schlange, meine Kleider und ich sind keine echte Einheit, ich komme mir ohne meine Kleider viel schöner vor. – Das stimmt, sage ich, du und deine Kleider müssen sich gegenseitig ergänzen. – Ja, sagt Schlange, wie die Maske…
Meta
Unsere Sprache ist metaphorisch, sage ich. – Unglaublich, sagt Schlange. – Aber wahr, sage ich, wenn wir miteinander sprechen, sagen wir nur ungefähr, was wir meinen, die Wörter sind nur Zeigefinger. – Metaphorische Zeigefinger?, sagt Schlange. – Ja, sage ich,…
Zauberbuch
Schlange, sagt Zauber, komm, ich habe Hunger! – Wir haben doch eben erst gegessen, sagt Schlange. – Aber ich bin noch gar nicht richtig satt, sagt Zauber, ich habe den anderen Hunger. – Ich auch, sagt Schlange, ich lese gerade…
L.H.O.O.Q.
Ich liebe dich, David!, sagt Schlange. – Ich liebe dich auch, Mona Lisa, sage ich. – Willst du mit mir sterben gehen, David?, fragt Mona Lisa, sagt Schlange. – Aber ja, sage ich, wir lieben den Tod, sagt David lächelnd…
Natürlich
In dubio pro dubio
Ich erzähle Schlange die kleine Geschichte von der Macht der Wahrscheinlichkeit: Unser Leben ist ein Spiel, in dem wir eine Wette eingehen: Entweder wir setzen darauf, dass die Liebe gut ist, oder darauf, dass sie nicht lohnt. Wenn wir diese…
Zum Geleit
Pflotsch!
TRIEBSPIEL = SPIELTRIEB ?
Adabei
Vorbemerkung der Redaktion: Gerne weisen wir auf lit21.de, den literarischen Metablog hin: Der Perlentaucher lanciert lit21.de, ein literarisches Metablog, das literarisch relevante Texte und Informationen aus Blogs, Zeitungen und Radios bündelt und als konzentrierten Neuigkeitenstrom darstellt. Das neue Metablog lit21.de…
Gedichte aus der Zeit der Tang-Dynastie
Über Schatten und Nebel
Bleispiele
Tautologie
Was ist wahre Poesie?
Verlebendigung
Gute Nacht, gute Nacht!
Falter und Fische
Poetologische Positionsbestimmung
Zukunft braucht Herkunft
Twitteratur, ein vorläufiges Resüme
The Matrix has you
Twitterie – Twitteritis – Twitterose
Mein Klassiker, ein Metatext zu T. S. Eliots The Hollow Men
Aschenbach und wir
Dichtungsring und Krautgarten
Nike
Der Schwung, der den Körper von innen belebt, löst die engelhafte Gestalt in der Leichtigkeit des Gewandes, das ein leichter Wind zu wirbeln scheint, vom Boden fast, auf dem sie steht. Der weite Stoff spielt mit dem schönen Körper der…
Tour de Trance
Es begab sich in dem Jahr, als zum ersten Mal eine Etappe der Tour de France zu Ehren der Statue of Liberty, die Frankreich vor 125 Jahren den Vereinigten Staaten von Amerika schenkte, durch New York gefahren wurde. Der lebenslustigen…
Touch Down
Einem der gefürchtetsten Quarterbacks der Yellow Tigers unterlief, als sein Team unter allen Umständen den Sieg zum Klassenerhalt benötigte, der eklatante Irrtum, dass er, weil er den Ball in einem Knäuel von sieben Kämpfern vermutete, blindlings mit beiden Armen, Form…
No sports!
Natürlich ist Sport auch ein literarisches Thema. Aber woran liegt es, dass es offenbar wenige wirklich starke Dichtungen mit Sport als primärem Aspekt gibt? Auffällig ist, dass ernste Sport-Lyrik überhaupt nicht existiert (mir fallen die absurden und spielerischen Sportgedichte Ringelnatz’…
Alles nichts
Ypsilon. Karlyce Schrybyr
Brief halb an mich selbst
16.5.2011 an HEL Du: unterfordert? Von wem? Von der Welt, der du dich stellst, oder von dir selbst? Und du meinst, vielen geht es so? – Ich denke, es liegt nicht an der Welt, sondern oft an zu leichtem…
Diogenes und Alexander
Granada 5.4.2009 Ich steh in der Abendsonne meines Lebens, sagt Arthur, aber ich spüre kaum ihre Strahlen unter meiner Haut. – Mir wird’s immer warm, sage ich, wenn die Sonne scheint. – Ja du, sagt Arthur, du frierst nie, ich…
Rezensionsessays – von Holger Benkel
… und fürchte mich immer noch vor der Schwarzen Köchin
Kritik einer vernichtenden Verurteilung: Kunos Essay „Verabschiedung der Gebißträger“ Natürlich hat Günter Grass einen schweren Fehler begangen, seine Jugendsünde, die Zugehörigkeit zur Waffen-SS, zu verschweigen. Ich bedauere das. Sein viel zu spätes Bekenntnis finde ich schwach und in mancher Hinsicht…
Gedankenspaziergänge
„… die briefjes und bildchens, ich mach das aus Weltordnung.“
Zwischen Kosmos und Müll – Kunst als Theater
Das Vollkommene spiegelt sich am reinsten im Fragment
mühlengesang
Matrizen und Matratzen der Design-Welt
Hinter mir die Toteninsel San Michele. … Abends auf dem Zimmer in einem abgelegenen Viertel von Cannarégio bei Fondamente nove lese ich keins der mitgenommenen Bücher, ungelesen André Schinkels Brief, den ich nach Venedig mitnahm – so voll der Tag,…
Auch das Schreckliche inspiriert
Cleopatra
Kreativität und Disziplin
Alzheimer – ein langer Abschied
geKritzHEL
Die Schaubühne als moralische Verunstaltung oder Zur anhaltenden Mode deutscher Inszenierungen
Mit Essays Licht ins Dasein bringen
Sonettgeflecht
janus zwischen den himmeln
… „Ho, ho, meine arme Seele!“
Auf der Suche nach der Anderswelt
Holger Benkels Gedichte leben vom Elementaren. Seine Motive sind Erde, Feuer, Wasser, Luft, sind Dinge, Pflanzen und Tiere, Landschaftsformen seiner mittelelbischen Heimat, Körpererfahrungen, Wunden, Zerfall. Aber wenn die Gedichte im wörtlichen Sinn leben, in sich fließen und vibrieren und einander…
aus DOPPELHIMMEL
Ein Beitrag zur Versöhnung von Lebensgenuss und Utopie
man hat die >Arthurgeschichten< »Seins-Philosophie ins Narrative übersetzt« oder »virtuelle Legenden« genannt und eine nähe zum taoismus oder existentialismus darin entdeckt. manches erinnert auch an die paradoxen argumentationen der sophisten. ulrich bergmann selbst nennt seine texte ironisch »gedankenmusikalische Polaroidbilder…